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Kreislaufprobleme

Kreislaufprobleme entstehen, wenn das Gehirn zu wenig durchblutet ist. Was dazu führen kann und was Sie bei Kreislaufproblemen tun können, lesen Sie hier.

Geprüft von , Medizinredakteurin

Veröffentlicht:
Aktualisiert: 2025-08-21T00:00:00+02:00 2025-08-21T00:00:00+02:00

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Inhaltsverzeichnis

© Tunatura / Shutterstock

Zusammenfassung:

  • Definition: Wenn nicht ausreichend Blut im Körper verteilt wird und dadurch das Gehirn zeitweise zu wenig mit Sauerstoff versorgt ist, kann es zu Kreislaufproblemen kommen.
  • Was tun? Erste Hilfe-Maßnahme: auf den Rücken legen, Beine hochlagern; Kreislauf durch Kältereiz (etwa kalten Waschlappen) anregen; pflanzliche Mittel: Weißdorn-Extrakt, Rosmarin, Menthol; rezeptfreie Medikamente zum Beispiel mit dem Wirkstoff Etilefrin
  • Wann zum Arzt? Bei wiederkehrenden starken Kreislaufproblemen, wenn der Blutdruck häufig unvermittelt absackt oder dauerhaft zu niedrig ist
  • Ursachen: Blutdruck ist dauerhaft zu niedrig (primäre Hypotonie) oder Blutdruckprobleme aufgrund von Erkrankungen oder Medikamenten (sekundäre Hypotonie); auch Stress, Hitze oder Hormonumstellungen können der Grund sein (orthostatische Hypotonie)
  • Vorbeugen: regelmäßige Bewegung, ausreichend trinken, maßvoll essen

Zu schnell aufgestanden, lange nichts gegessen, heißes Wetter – und plötzlich wird einem übel, schwummrig oder gar schwarz vor Augen. Typische Symptome von Kreislaufproblemen. Diese können, neben den genannten, noch weitere Ursachen haben und sind meist harmlos. Der Kreislauf lässt sich in den meisten Fällen gut ohne Medikamente wieder ankurbeln.

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Was sind Kreislaufprobleme?

Kreislaufprobleme entstehen, wenn Blut nicht ausreichend im Körper verteilt wird und dadurch vor allem das Gehirn zeitweise zu wenig versorgt ist. Häufig liegt das daran, dass der Blutdruck zu niedrig ist. Das macht sich auf unterschiedliche Weise bemerkbar, je nachdem, ob der Blutdruck dauerhaft zu niedrig ist oder plötzlich absackt.

Typische Anzeichen für Kreislaufprobleme bei dauerhaft niedrigem Blutdruck sind zum Beispiel:

Ein plötzlicher Blutdruckabfall kann akute Kreislaufprobleme verursachen und äußert sich eher durch:

Eine Form des plötzlichen Blutdruckabfalls ist die sogenannte orthostatische Hypotonie, auch orthostatische Dysregulation genannt. Dabei gelingt es dem Körper nicht, den Blutdruck schnell genug anzupassen, wenn Sie vom Sitzen oder Liegen in eine aufrechte Position wechseln. Typischerweise treten Kreislaufprobleme nach dem Aufstehen auf, wenn Sie von einem Stuhl oder aus dem Bett aufstehen.  

Kreislaufprobleme am Morgen sind nicht ungewöhnlich. Nachts ist der Blutdruck niedriger und erreicht seinen ersten Höhepunkt erst gegen acht oder neun Uhr morgens (circadianer Rhythmus). Auch Flüssigkeitsverlust durch Durchfall oder starkes Schwitzen können den Blutdruck abfallen lassen und Kreislaufprobleme verursachen. Und wer am Buffet zu heftig zuschlägt, könnte ebenso mit Schwindel dafür bezahlen müssen. Kreislaufprobleme nach dem Essen entstehen, weil der Darm während der Verdauung sehr stark durchblutet wird. Das heißt im Umkehrschluss, dass das Gehirn kurzfristig weniger Blut und Sauerstoff erhält.

Kommt es in Folge eines Blutdruckabfalls zu einer kurzen Ohnmacht, sprechen Experten von einer Synkope. Meist ist sie nicht gefährlich, der oder die Betroffene wacht für gewöhnlich schnell wieder auf und erholt sich ebenso rasch wieder.

Was tun bei Kreislaufproblemen?

Die meisten Menschen dürften sie ab und zu haben: Kreislaufprobleme. Was dann hilft, hängt davon ab, was die Kreislaufbeschwerden verursacht hat. So haben manche Menschen Kreislaufprobleme, wenn das Wetter umschlägt, andere kämpfen mit Kreislaufproblemen nach dem Sport, bei manchen treten Kreislaufprobleme auch durch Medikamente beziehungsweise als Folgeerscheinung der Einnahme auf.

Wenn sich eine Erkrankung als Grund ausschließen lässt, benötigen Sie in den allermeisten Fällen keine Medikamente, um Ihren Kreislauf wieder in Schwung zu bringen. 

Wenn Sie merken, dass Ihnen schwindlig wird und vielleicht auch kalter Schweiß ausbricht, versuchen Sie zunächst einmal, die auslösenden Faktoren auszuschalten. Das heißt, haben Sie Kreislaufprobleme bei Hitze, gehen Sie in einen kühlen, abgedunkelten Raum. Dreht sich alles, weil Sie zu schnell aufgestanden sind, setzen oder legen Sie sich nochmal kurz hin.

Weitere hilfreiche Tipps, wenn der Kreislauf absackt, sind unter anderem:

  • ausreichend trinken (1,5 bis 2 Liter Wasser oder ungesüßten Tee pro Tag)
  • auf Alkohol und Tabak verzichten, beide können die Symptome verstärken
  • gegebenenfalls koffeinhaltige Getränke konsumieren, sie können die Beschwerden mindern
  • wenn nötig, Kreislauf durch Kältereiz anregen (zum Beispiel kalten Waschlappen seitlich an den Hals legen)
  • langsam (aus dem Bett oder vom Stuhl) aufstehen
  • langes Stehen (vor allem bei Hitze) vermeiden

Erste Hilfe bei Kreislaufproblemen

Bei akuten Kreislaufproblemen ist die Erste-Hilfe-Maßnahme, die Sie sofort ergreifen sollten, sich oder die betroffene andere Person, flach auf den Rücken zu legen und die Beine hochzulagern. So kann das Blut leichter aus den Beinen wieder zurück zum Herzen fließen, das stabilisiert die Blutzirkulation mindert die Kreislaufprobleme. 

Pflanzliche Kreislaufmittel

Auch mit pflanzlichen Mitteln können Sie versuchen, Ihre Kreislaufprobleme in den Griff zu bekommen. So gibt es zum Beispiel Kreislauftropfen mit Weißdorn-Extrakt, die das Kreislaufzentrum anregen und die Leistung des Herzens steigern sollen. Auch Rosmarin und Menthol sollen dem Blutdruck wieder in Schwung bringen können. 

Kreislaufprobleme: Medikamente

Wenn Sie weder mittels nicht-medikamentöser Maßnahmen noch pflanzlicher Mittel Ihre Kreislaufprobleme in den Griff bekommen, können klassische Medikamente vielleicht Abhilfe schaffen. Einige Kreislaufmedikamente sind rezeptfrei erhältlich, etwa mit dem Wirkstoff Etilefrin (als Tropfen oder Tabletten). Besser ist es jedoch, wenn Sie sich von Ihrem Arzt beraten und ein Mittel verschreiben lassen, das auf Ihre individuellen Beschwerden abgestimmt ist.

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Kreislaufprobleme: Wann zum Arzt?

Meist sind Kreislaufbeschwerden harmlos – zumindest bei jungen und mittelalten Menschen. Gefährlich werden können Kreislaufprobleme jedoch, wenn sie bei älteren oder herzkranken Personen auftreten. Dann können sie auf eine Pumpschwäche des Herzens hindeuten. Einen Arzt sollten Sie aufsuchen, wenn

  • Sie immer wieder starke Kreislaufprobleme haben.
  • der Blutdruck häufig unvermittelt absackt und ohne vorherige Warnsignale (Kreislaufprobleme bis hin zur Ohnmacht).
  • Ihr Blutdruck dauerhaft zu niedrig ist (Müdigkeit, Abgeschlagenheit, kalte Hände und Füße).

Zunächst einmal ist der Hausarzt die richtige Anlaufstelle. Dieser stellt häufig schon die Ursache für die Kreislaufprobleme fest. Welcher Arzt Sie danach gegebenenfalls weiterbehandelt, hängt von der Diagnose ab. Vermutet der Arzt eine Herz-Kreislauf-Erkrankung, wird er Sie zum Beispiel an einen Kardiologen überweisen.

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Kreislaufprobleme: Ursachen

Kreislaufbeschwerden können viele Ursachen haben. Einer der häufigsten Gründe für Kreislaufprobleme ist ein zu niedriger Blutdruck (Hypotonie). Es gibt primäre Hypotonie, sekundäre Hypotonie und orthostatische Hypertonie

Primäre Hypotonie

Bei der primären Hypotonie entstehen die Kreislaufprobleme, weil der Blutdruck dauerhaft zu niedrig ist, ohne dass es dafür eine erkennbare oder eindeutige Ursache gibt. Ärzte sprechen von einer Störung der Kreislaufregulationszentren. Oft kommt die primäre Hypotonie vor bei jungen, schlanken Menschen (insbesondere Frauen), was darauf schließen lässt, dass die körperliche Konstitution, aber auch genetische Faktoren eine Rolle spielen.

Sekundäre Hypotonie

Treten die Blutdruckprobleme aufgrund einer Erkrankung oder wegen bestimmter Medikamente auf, heißt dieses Phänomen sekundäre Hypotonie. Auslöser sind oft Infektionskrankheiten (zum Beispiel der Lunge), aber auch Hormonstörungen, Herz-, Gefäß- oder Nervenerkrankungen (unter anderem Parkinson) sowie Betablocker (Medikamente bei zu hohem Blutdruck) oder Diuretika (entwässernde Mittel).

Orthostatische Hypotonie

Hier entsteht niedriger Blutdruck plötzlich und vorübergehend, zum Beispiel beim schnellen Wechsel vom Liegen zum Stehen. Grund ist hier eine gestörte Blutdruckregulation, die sogenannte orthostatische Dysregulation

Bestimmte Umstände können Kreislaufprobleme begünstigen, zum Beispiel:

  • Stress: Auch Stress belastet den Organismus, beeinflusst Herz-Kreislauf-System und Blutdruck. Folglich können Kreislaufprobleme auch durch Stress entstehen. Wer dauerhaft gestresst ist, riskiert sogar einen Kreislaufzusammenbruch, weil der Körper irgendwann keine Reserven mehr hat, um die belastende Situation zu regulieren.
  • Sport: Kreislaufprobleme beim Sport klingen dagegen zunächst einmal unlogisch, da Bewegung den Kreislauf ja ankurbelt. Sind Sie jedoch ohnehin wetterfühlig oder empfindlich, kann Sport den Kreislauf zusätzlich belasten und die Symptome verstärken. Auch, wenn Sie nach einer intensiven Belastung, zum Beispiel einer Jogging-Runde, plötzlich stehenbleiben, kann der Kreislauf absacken, da die Bewegung zuvor die Blutgefäße geweitet hat. Und auch wenn Sie zu wenig trinken, kann der Kreislauf ins Wanken geraten. Der Grund: Das Blut verdickt, wenn der Körper zu wenig Flüssigkeit zur Verfügung hat.
  • Hitze: Normalerweise passt der Körper den Blutdruck sofort an, wenn wir die Position wechseln (zum Beispiel aus dem Liegen aufstehen). Bei großer Hitze allerdings weiten sich die Blutgefäße und der Blutdruck fällt ab, Kreislaufprobleme und Schwindel sind die Folgen. Auch durch zu langes Stehen in der Sonne, kann die Hitze Kreislaufprobleme verursachen.
  • Operationen: Flüssigkeitsmangel kann auch die Ursache von Kreislaufproblemen nach einer OP sein. Schwindel und niedriger Blutdruck können aber auch eine Nachwirkung der Narkose sein.
  • Monatsblutung: Manche Frauen bekommen auch Kreislaufprobleme während ihrer Periode. Der Blutverlust belastet den Körper, besonders häufig betroffen sind junge, sehr schlanke Frauen.
  • Wechseljahre: In den Wechseljahren treten Kreislaufprobleme ebenfalls auf. Fachleute vermuten, dass Schwankungen im Hormonspiegel, vor allem bei Östrogen (weibliches Sexualhormon), dafür verantwortlich sind.
  • Schwangerschaft: Werdende Mütter haben oft mit Schwindel zu kämpfen, vor allem in den ersten Monaten. Der Grund für Kreislaufprobleme in der Schwangerschaft ist die Hormonumstellung. Zum einen weiten sich dadurch die Blutgefäße, zum anderen produziert der Körper mehr vom weiblichen Geschlechtshormon Progesteron, das Blutvolumen und Herzfrequenz erhöht. Beides macht anfälliger für Kreislaufprobleme.

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Kreislaufproblemen vorbeugen

Haben Sie nur ab und zu leichte Kreislaufprobleme, die keine Krankheit als Ursache haben, können Sie den Beschwerden mit einigen Maßnahmen zu Leibe rücken, zum Beispiel

  • Bürstenmassagen (zum Herz hin bürsten)
  • heiß-kalte Wechselduschen (mit „kalt“ aufhören)
  • regelmäßige Bewegung (zum Beispiel Wandern, Spazierengehen, Radfahren, Schwimmen)
  • genügend trinken (möglichst keinen Alkohol!)
  • maßvoll und ausgewogen essen
  • kein Nikotin
  • langsam aufstehen
  • eventuell Kompressionsstrümpfe tragen
Quellen

© FOCUS-Gesundheit

FOCUS-Gesundheit 03/2025

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Wichtiger Hinweis

Dieser Artikel enthält allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder –behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen. Den passenden Arzt finden Sie über unser Ärzteverzeichnis.

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Dr. Andrea Bannert

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