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Patient liegt mit freiem Oberkörper auf einer Praxisliege. Arzt tastet die Nieren ab.

© Roman Zaiets Shutterstock

Urologie

Was macht ein Urologe, welche urologischen Erkrankungen gibt es und wie finden Sie einen guten Facharzt in der Nähe?

Urologie
Was macht ein Urologe, welche urologischen Erkrankungen gibt es und wie finden Sie einen guten Facharzt in der Nähe?

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Inhaltsverzeichnis
  • Definition: Die Urologie beschäftigt sich mit den Erkrankungen, Verletzungen und Fehlbildungen des Harntrakts und der männlichen Geschlechtsorgane.
  • Was macht ein Urologe? Er ist zuständig für die Diagnose und Therapie von Erkrankungen des Harntrakts (bei Männern und Frauen) sowie der männlichen Geschlechtsorgane.
  • Welche urologischen Erkrankungen gibt es? Die Bandbreite reicht von akuter Niereninsuffizienz bis zur Zystitis
  • Ab welchem Alter sollten Männer zur Vorsorgeuntersuchung gehen? Ab 45 Jahren sollte einmal pro Jahr eine Vorsorgeuntersuchung erfolgen, bei familiärer Vorbelastung bereits ab 40 Jahren.

Urologie in der Nähe

Bei Beschwerden im Harntrakt, etwa in der Harnblase oder in den Harnleitern, aber auch bei gut- und bösartigen Prostataerkrankungen ist die Praxis eines Facharztes für Urologie die richtige Anlaufstelle. Spezialisten aus der Urologie behandeln sowohl Frauen als auch Männer. Sie sind auf die Diagnose und Behandlung von Erkrankungen im Urogenitaltrakt (Harnwege und Geschlechtsorgane) spezialisiert.

Um einen guten Urologen zu finden, können Sie die Arztsuche von FOCUS-Gesundheit verwenden. Hier finden Sie von uns empfohlene Experten in Ihrer Nähe. Bei der Suche können Sie auch weitere Aspekte berücksichtigen, etwa ob die Urologie-Praxis die Möglichkeit anbietet, Termine online zu vereinbaren.

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Es gibt einige urologische Erkrankungen, die sich nicht ambulant in der Arztpraxis behandeln lassen, sondern bei denen ein stationärer Aufenthalt im Krankenhaus notwendig ist.  Beispiele sind Nierensteine, bösartige Erkrankungen der Blase oder Prostatakrebs. In diesen Fällen kann die stationäre Behandlung in der Urologie-Abteilung eines Krankenhauses erforderlich sein.
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Achtung: Bei manchen Harnwegserkrankungen können sich gefährliche Komplikationen entwickeln, die eine schnelle Behandlung im Krankenhaus erfordern. Wenn etwa bei einem Nierenleiden zusätzlich krampfartige Schmerzen, Übelkeit, Erbrechen und Fieber auftreten, kann eine Nierenkolik vorliegen. Rufen Sie bei diesem medizinischen Notfall sofort den Rettungswagen unter 112, damit der Betroffene unverzüglich in eine Klinik gebracht wird!

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Definition: Was ist Urologie?

Die Urologie ist das Fachgebiet der Medizin, das sich mit den Erkrankungen, Verletzungen und Fehlbildungen des Harntrakts (Nieren, Harnblase, Harnleiter, Harnröhre) und der männlichen Geschlechtsorgane (Penis, Hoden, Nebenhoden, Samenleiter, Samenbläschen, Prostata) beschäftigt. Was bedeutet Urologie? Der Begriff setzt sich aus den altgriechischen Wörtern „uoron“ (Harn) und „logos“ (Lehre) zusammen. Zu den häufigsten urologischen Erkrankungen zählen Infektionen wie die Blasenentzündung (Harnwegsinfekt), Harnsteine, Harninkontinenz, gutartige Prostatavergrößerung (benigne Prostatahyperplasie) und Tumoren im Urogenitaltrakt. Zur Urologie gehört auch der Bereich Andrologie, der sich mit Fruchtbarkeitsstörungen und Sexualproblemen (zum Beispiel erektile Dysfunktion) des Mannes befasst.

Viele meinen, ein Urologe würde ausschließlich Männer behandeln. Das Bild des „Männerarztes“ ist jedoch nicht korrekt – ein Facharzt für Urologie ist auch für die Behandlung der Harnorgane von Frauen zuständig. Wenn es allerdings um die Erkrankungen der Geschlechtsorgane oder um Probleme mit der Sexualität oder Fortpflanzung geht, behandelt der Urologe ausschließlich Männer. Für Frauen ist in diesen Fällen der Gynäkologe der richtige Ansprechpartner.

Harnwege beim Mann und Harnwege bei der Frau: Anatomie

Infografik: Anatomie – Harnwege beim Mann

© Veronika Graf für FOCUS-Gesundheit

Harnwege beim Mann: Die Harnröhre bei Männern verläuft von der Blase durch den Penis bis zur Eichel

Infografik: Anatomie – Harnwege bei der Frau

© Veronika Graf für FOCUS-Gesundheit

Harnwege bei der Frau: Bei der Frau führt die Harnröhre von der Blase in den Scheidenvorhof zwischen die Vulvalippen

Was macht ein Urologe?

Ein Urologe ist zuständig für die Diagnose und Therapie von Erkrankungen des Harntrakts (bei Männern und Frauen) sowie der männlichen Geschlechtsorgane. Zu den Aufgaben eines Urologen gehört daher unter anderem:

  • Die Behandlung von Störungen der Fortpflanzungsfunktion, etwa wenn ein Mann zu wenige oder zu gering bewegliche Spermien hat.
  • Die Therapie von Sexualproblemen, beispielweise wenn ein Mann an einer erektilen Dysfunktion (Impotenz) leidet.
  • Aber auch wenn ein Mann seine Familienplanung abgeschlossen hat und eine Sterilisation durchführen lassen möchte oder wenn eine bereits erfolgte Sterilisation rückgängig gemacht werden soll (Refertilisation), ist der Urologe der richtige Facharzt.
  • Außerdem führt ein Urologe Vorsorgeuntersuchungen durch. Dazu gehören zum Beispiel das Abtasten der Prostata, der PSA-Test (Früherkennung von Prostatakrebs) und die Untersuchung des Stuhls auf Blutbeimengungen.

Urologie-Untersuchung – welche gibt es?

Bevor in der Urologie eine Diagnose gestellt wird, führt der Arzt zunächst ein Gespräch mit seinen Patienten. Er erfragt zum Beispiel, welche Beschwerden der Mann oder die Frau hat, wann diese erstmals aufgetreten sind und wie intensiv sie sind. Außerdem ist für den Arzt wichtig zu wissen, ob der Betroffene eine Grunderkrankung hat und regelmäßig Medikamente einnimmt.

Dann schließt sich meist verschiedene (urologische) Untersuchungen an. Welche zum Einsatz kommen, hängt von den Beschwerden und vom vermuteten Krankheitsbild ab. Meist nutzen Ärzte die körperliche Untersuchung, Blutanalyse und bildgebende Verfahren in der Diagnostik.

Die urologische Untersuchung kann bei Mann und Frau verschieden sein. Denn ein Urologe setzt zum Beispiel bei der Untersuchung eines Mannes auf eine Prostataerkrankung andere Methoden ein, etwa die Tastuntersuchung oder den Ultraschall über den Enddarm. Bei Problemen im Harntrakt helfen (bei Mann und Frau) unterschiedliche Diagnoseverfahren.  Beispiel: Bei Symptomen, die auf Harnsteine hinweisen, wird zunächst der Urin mikroskopisch auf vorhandenes Blut untersucht, danach erfolgt eine Ultraschalluntersuchung. Manchmal schließt sich noch eine Computertomografie (CT) oder Magnetresonanztomographie (MRT) an.

Zu den häufig eingesetzten urologischen Untersuchungsmethoden bei Mann und Frau gehören:

  • Endoskopie der Harnblase und Nieren: Durch die Harnblasen- bzw. Nierenspiegelung kann der Urologe zum Beispiel die Blasenwand und die dortige Schleimhaut begutachten, eine Verengung am Abgang des Harnleiters aus dem Nierenbecken oder einen Tumor erkennen.
  • Ultraschall der Harnblase und Nieren: Mit dieser Untersuchung lassen sich zum Beispiel Steine, Zysten und Tumoren oder eine Blasensenkung erkennen.
  • Dopplersonografie: Hiermit kann der Arzt die Nierengefäße, Hodengefäße und Penisgefäße begutachten und zum Beispiel Durchblutungsstörungen erkennen.
  • Sonografie-gesteuerte Biopsie (Gewebeentnahme): Mit Unterstützung von Ultraschall (quasi unter Sicht) führt der Arzt eine Biopsie durch. Anhand der Gewebeprobe lässt sich feststellen, ob ein Gewebe gutartig oder bösartig ist.
  • Positronenemissionstomografie (PET): Hierbei bekommt der Patient eine leicht radioaktive Substanz (F-18-Fluorodeoxyglucose) verabreicht. Sie sammelt sich in Geweben an, deren Stoffwechsel besonders aktiv sind. Dazu gehören auch Krebszellen. So lassen sich urologische Tumoren wie etwa ein Blasen- oder Nierenzellkarzinom aufspüren.
  • Miktionszystourethrogramm (MZU oder MCU): Bei dieser Methode gelangt Kontrastmittel in die Harnblase, um das Organ und das Wasserlassen (Miktion) zu untersuchen.
  • Urologische Röntgendiagnostik: Eine Röntgenaufnahme des Bauchraumes kann dabei helfen, den Zustand von Nieren, Harnblase und des knöchernen Beckens zu beurteilen. Auch spezielle Bereiche wie die oberen Harnwege oder die Harnröhre lassen sich durch eine Röntgenuntersuchung abbilden. 
  • Uroflowmetrie: Hierbei wird bei der Entleerung der Harnblase kontinuierlich der Harnfluss gemessen. Dadurch lassen sich Blasenentleerungsstörungen oder eine Harninkontinenz abklären

Zu den häufig eingesetzten urologischen Untersuchungsmethoden beim Mann gehören:

  • Ultraschall der Hoden und des Penis: Mit einem speziellen Ultraschallkopf können Ärzte die Gefäße betrachten, um etwa Erektionsstörungen abzuklären. Auch eine Krampfader am Hoden lässt sich dadurch untersuchen.
  • Transrektaler Ultraschall (TRUS) der Prostata: Bei dieser Untersuchung führt der Urologe eine Ultraschallsonde in das Rektum (den Mastdarm) ein. So erhält er genaue Bilder von der Prostata und ihrer Umgebung. Die Untersuchung wird zur Diagnose von Prostataerkrankungen eingesetzt.

Urologie: Vorsorgeuntersuchungen beim Mann

Die Vorsorgeuntersuchung beim Mann zielt auf die Früherkennung von Prostatakrebs ab. Sie ist mit die häufigste Krebserkrankung bei Männern. Die Krebsfrüherkennung besteht aus einem Abtasten der Prostata, des Enddarms, der äußeren Geschlechtsorgane und den Lymphknoten in der Leistengegend.

Der Urologe tastet zunächst die äußeren Genitalien, also den Penis und die Hoden ab. Dabei achtet er darauf, ob es Größenunterschiede oder Verhärtungen der Hoden gibt. Außerdem kontrolliert er, ob sich die Haut im Genitalbereich auffällig verfärbt hat und ob es Ekzeme, Geschwüre oder verdächtige Leberflecken gibt, die auf Hautkrebs hindeuten könnten.

Anschließend erfolgt die Untersuchung der Prostata. Der Urologe tastet die Prostata vom Enddarm (Rektum) aus ab, da sie dort in direkter Nähe liegt. Für die Untersuchung führt der Arzt einen Finger (digitus) in das Rektum ein und untersucht die Rückseite der Drüse durch vorsichtiges Tasten. Dies bezeichnet der Urologe als digital-rektale Untersuchung (DRU). So lassen sich die Größe, Beschaffenheit und eventuelle Veränderungen der Prostata aufspüren. Allerdings ist die Tastuntersuchung der Prostata als alleinige Methode zur Früherkennung von Prostatakrebs nicht aussagekräftig genug. Die gesetzlichen Krankenkassen bezahlen jedoch nur diese Maßnahme in der Vorsorge.

Um Prostatakrebs frühzeitig zu erkennen, kann auch der PSA-Test helfen. PSA bedeutet „prostataspezifisches Antigen“. Nur die Prostata bildet dieses Eiweiß, das sich auch im Blut nachweisen lässt. Mit Hilfe einer Blutprobe wird ermittelt, ob der PSA-Wert erhöht ist, was auf Prostatakrebs hinweisen kann. Allerdings kann der PSA-Wert auch bei einer Prostataentzündung (Prostatitis), einer gutartigen Prostatavergrößerung oder nach Druck auf die Prostata (z.B. Sex, Radfahren, vorherige Tastuntersuchung) erhöht sein. Diese Einflüsse gilt es daher, so gut wie möglich auszuschließen. Außerdem sollten erfahrene Urologen diese Werte interpretieren.

Der Nutzen eines PSA-Tests in der Prostatakrebsfrüherkennung ist bislang umstritten. Die gesetzlichen Krankenkassen übernehmen die Kosten daher nicht und Männer müssen den PSA-Test selbst bezahlen. Dies gilt jedoch nicht, wenn ein Mann schon an Prostatakrebs erkrankt ist und Ärzte den Verlauf durch regelmäßige PSA-Tests überwachen. In diesem Fall ist der PSA-Test eine Kassenleistung.

Bei einem Verdacht auf ein Prostatakarzinom wird eine Gewebeprobe (Biopsie) aus den verdächtigen Bereichen der Prostata entnommen. Die Zellen werden dann im Labor unter dem Mikroskop untersucht. So lässt es sich mit hoher Sicherheit feststellen, ob die Zellen gutartig oder bösartig sind.

Ab wann sollten Männer die Vorsorgeuntersuchung beim Urologen durchführen lassen? Die allgemeine Empfehlung ist, ab 45 Jahren einmal pro Jahr eine Vorsorgeuntersuchung zur Prostatakrebsfrüherkennung beim Urologen wahrnehmen sollten. Wer eine familiäre Vorbelastung (also Prostatakrebs in der Familie) hat, sollte die Vorsorgeuntersuchung schon ab 40 Jahren einmal pro Jahr durchführen lassen.

Diagnosen und Therapien in der Urologie: Liste

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Urologie: Krankheiten von A-Z

Es gibt zahlreiche urologische Erkrankungen, sie reichen von der Blasenentzündung bis Prostatakrebs.

Urologie: Symptome von A-Z

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Gut zu wissen

Quellen
FOCUS-Gesundheit 03/2024 – Moderne Chirurgie

© FOCUS-Gesundheit

Moderne Chirurgie

FOCUS-Gesundheit 03/2024
Was personalisierte Chirurgie für Patienten bedeutet. Gezielte Maßnahmen vor der OP reduzieren Komplikationen. Plus: Die FOCUS-Empfehlungslisten mit Deutschlands Top-Ärzten und -Kliniken für Chirurgie

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Dieser Artikel enthält allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder –behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen. Den passenden Arzt finden Sie über unser Ärzteverzeichnis.

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