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Mandelsteine

Mandelsteine sind weiß-gelbe Klümpchen. Lesen Sie, welche Symptome vorkommen und wie sich Mandelsteine am besten entfernen lassen.

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Inhaltsverzeichnis
Junge Frau fasst sich mit der rechten Hand an den Hals

© Shutterstock

Was sind Mandelsteine?

Mandelsteine bilden sich hauptsächlich in den Furchen der Gaumenmandeln, die im Rachen sitzen, und sehen aus wie kleine weiß-gelbe Steinchen. Ärzte bezeichnen sie auch als Tonsillensteine oder Tonsillolithen (Tonsillen ist der medizinische Fachbegriff für Mandeln). Mandelsteine bestehen aus Speiseresten, abgeschilferten Epithelzellen (Schleimhautzellen), Bakterien und Leukozyten (weiße Blutkörperchen). Sie kommen in verschiedenen Größen vor. Manche sind so klein wie ein Reiskorn, andere so groß wie eine Erbse. Meist sind sie fest und krümelig. Sichtbar werden Mandelsteine nur, wenn sie an die Oberfläche der Mandeln gelangen und als Klümpchen herausragen. Mandelsteine können einen stinkenden Geruch, Schluckbeschwerden und Hustenreiz verursachen, sie sind aber in der Regel nicht gefährlich.

Die Gaumenmandeln befinden sich im Rachen an den beiden Seiten des Gaumenzäpfchens und sind bei weit geöffnetem Mund teilweise sichtbar. Sie sind Teil des Immunsystems und haben die Aufgabe, Krankheitserreger, die über Nase und Mund in den Körper eindringen, abzuwehren. Auch die Furchen (Krypten) ihrer Oberfläche spielen dabei eine Rolle: Wenn sich in den Einsenkungen Bakterien ansammeln und in Kontakt mit weißen Blutkörperchen kommen, werden die Abwehrkräfte trainiert (siehe Abschnitt „Mandelsteine: Ursachen“).

Mandelsteine kommen häufig vor. Manche Menschen haben einen Tonsillenstein pro Gaumenmandel, andere dagegen zehn oder zwanzig.

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Mandelsteine: Ursachen

Die Gaumenmandeln bestehen aus lymphatischem Gewebe, das etwa ein bis zwei Zentimeter dick ist. Ihre Oberfläche ist von zahlreichen kleinen Einsenkungen durchzogen, die tief ins Innere der Mandeln reichen. Durch diese Faltung vergrößert sich die Oberfläche, auf der die Mandeln Keime abfangen können.

Wie entstehen Mandelsteine?

  • In diesen Spalten sammeln sich abgelöste Epithelzellen (oberflächliche Schleimhautzellen der Mandeln), Speisereste und Kalksalze an.
  • Dieses Gemisch besiedeln dann Bakterien.
  • Mit diesen Keimen kommen nun weiße Blutkörperchen in Kontakt und das Immunsystem lernt so die Erreger kennen.
  • Wenn sich in den Nahrungsresten auch Kalksalze befinden, kann das Gemisch in den Krypten verhärten und es entstehen Mandelsteine.
Ein weiterer Effekt dieses Prozesses: Die Bakterien produzieren beim Zersetzen der Zell- und Speisereste Schwefelverbindungen – und daher können Mandelsteine einen stinkenden Mundgeruch verursachen.

Normalerweise reinigen sich die Mandeln von selbst: durch Kau- und Schluckbewegungen werden die Mandeln mitbewegt und die Mandelsteine aus den Tiefen der Furchen nach oben befördert und etwa durch Herunterschlucken beseitigt.

Doch manchmal funktioniert dieser Selbstreinigungsmechanismus nicht einwandfrei. Infekte im Rachenbereich können ihn beeinträchtigen. Bekannt ist, dass Mandelsteine bei Personen häufiger vorkommen, die schon mehrmals eine Mandelentzündung hatten. Denn aufgrund der Entzündung vernarbt das Mandelgewebe. Dadurch verengen sich die Ausgänge der Einsenkungen und die Klümpchen lassen sich schlechter nach oben transportieren.

Mandelsteine: Symptome

Mandelsteine verursachen – anders als Harnsteine oder Gallensteine – meist keine Beschwerden. Sie sind oft sehr klein und werden unbemerkt heruntergeschluckt, ausgehustet oder ausgeniest. Manchmal jedoch, vor allem wenn sie größer sind, können die weißen Klümpchen folgende Symptome auslösen:
  • Mundgeruch, der übel riecht (Geruch erinnert an faule Eier)
  • Schlechter Geschmack im Mund
  • Fremdkörpergefühl im hinteren Gaumen
  • Schluckbeschwerden
  • Hustenreiz
  • Räusperzwang
  • Schwellungen und Schmerzen an den betroffenen Mandeln

Mandelsteine oder Mandelentzündung? 

Bei einer Mandelentzündung (Tonsillitis) entzünden sich die Gaumenmandeln. Die Mandeln sind stark gerötet und geschwollen. Außerdem können Fieber und Eiter (eine gelb-weißliche Flüssigkeit auf den Mandeln) hinzukommen. Mandelsteine werden wegen ihres weißlichen Aussehens manchmal mit Eiter verwechselt.

Ob sich eine Mandelentzündung entwickelt hat oder Mandelsteine gebildet haben, erkennen Sie jedoch an den Symptomen: Während Tonsillensteine hauptsächlich Mundgeruch verursachen, äußert sich eine Mandelentzündung durch:

  • starke Halsschmerzen, die bis in die Ohren ausstrahlen können
  • Schluckbeschwerden
  • Abgeschlagenheit
  • Kopfschmerzen
  • Appetitlosigkeit
  • geschwollene Lymphknoten am Hals
  • Belag auf der Zunge.

Wenn Sie eine Mandelentzündung hinter den Symptomen vermuten, ist ein Besuch in der HNO-Praxis ratsam. 

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Mandelsteine entfernen

Meist werden Mandelsteine automatisch beseitigt, indem der Betroffene sie unbemerkt herunterschluckt oder aushustet. Sie können auch nachhelfen und die lästigen Klümpchen mit einfachen Maßnahmen loswerden. Alternativ können Sie zur Behandlung der Mandelsteine einen HNO-Arzt aufsuchen, er kann die Tonsillensteine ebenfalls entfernen.

Mandelsteine selbst entfernen

Wer Mandelsteine in seinem Rachenraum entdeckt, fragt sich: Was tun? Mandelsteine lassen sich meist mit Hausmitteln gut selbst entfernen. Einige Tipps:

  • Mandelsteine können Sie ausdrücken, indem Sie zum Beispiel mit einem Wattestäbchen oder dem Griff der Zahnbürste vorsichtig auf den Bereich direkt neben dem Mandelstein drücken. Sie lösen den Mandelstein so aus der Vertiefung und können ihn dann ausspucken oder herunterschlucken. Achtung: Verwenden Sie keine spitzen oder scharfen Gegenstände dafür! Denn es können Verletzungen entstehen und Blut kann austreten.
  • Um Mandelsteine möglichst ohne Würgen zu entfernen, können Sie auch mit der Zunge an die Mandeln drücken.
  • Mandelsteine können Sie auch mit Hilfe einer Munddusche entfernen. Richten Sie  den Strahl vorsichtig (die niedrigste Einstellung wählen) auf die Gaumenmandel. Der sanfte Druck und das Wasser sorgen dafür, dass sich die weißen Klümpchen lösen und herausgespült werden.
  • Alternativ kann auch ein Arzt dabei helfen, dass Sie die Mandelsteine loswerden.  

Mandelsteine entfernen lassen 

Wer Mandelsteine entfernen lassen möchte, fragt sich, welcher Arzt dafür zuständig ist. Der richtige Ansprechpartner ist der Hals-Nasen-Ohren-Arzt. Tonsillensteine lassen sich mit speziellen Instrumenten wie einer Pipette, Kürette oder einem Spatel ausdrücken oder absaugen. Für Letzteres ist die sogenannte Roederbehandlung eine Möglichkeit: Der Mediziner setzt dabei ein Saugglas auf die Gaumenmandel und zieht die Mandelsteine durch den entstehenden Unterdruck heraus. Wenn ein größerer Mandelstein in einer Vertiefung (Krypte) festsitzt, kann der HNO-Arzt zudem das Gewebe vorsichtig oberflächlich einschneiden und das weiße Bröckchen herausbefördern.

Mit diesen Maßnahmen lassen sich allerdings nur die vorhandenen Mandelsteine beseitigen. Sie verhindern nicht, dass sich die lästigen Klümpchen erneut bilden. Mandelsteine werden Sie nur durch einen operativen Eingriff endgültig los. Eine OP ist aber nur dann ratsam, wenn Sie erheblich unter den Mandelsteinen und den dadurch verursachten Beschwerden leiden, etwa Mundgeruch oder Würgereiz. Jede Operation birgt ein Narkoserisiko und es können Nachblutungen entstehen.  

Wenn ein Eingriff durchgeführt werden soll, sind schonendere OP-Methoden empfehlenswert. Hierzu gehören die sogenannte intrakapsuläre Tonsillektomie oder die Radiofrequenzstrommethode (RF-Tonsillotomie). Dabei entfernt der Arzt nicht die gesamte Mandel, sondern nur den kryptenhaltigen Teil. Der Rest des Organs bleibt erhalten. Dadurch lässt sich die Bildung von Mandelsteinen weitgehend verhindern. 

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Mandelsteine: vorbeugen dank guter Mundhygiene

Es gibt einige Tipps, wie Sie Mandelsteinen eventuell vorbeugen können:

  • Reinigen Sie die Gaumenmandeln regelmäßig und sanft mit einer Munddusche (niedrigste Einstellung) – so können Sie die Entstehung von Mandelsteinen erschweren.
  • Es kann auch hilfreich sein, die Mandeln beim Zähneputzen vorsichtig zu bürsten. So reinigen Sie die Vertiefungen der Mandeln und können die weiß-gelben Mandelsteine eventuell vermeiden.
  • Tonsillensteinen vorbeugen können Sie außerdem durch eine sorgfältige Zahnpflege. Dazu gehören zum Beispiel die Verwendung von Zahnzwischenraumbürstchen oder Zahnseide sowie die halbjährliche professionelle Zahnreinigung (PZR).
Der unangenehme Mundgeruch aufgrund der Mandelsteine lässt sich mit desinfizierenden Mundspülungen lindern. Ratsam ist auch, die Zunge mit einem Zungenschaber sanft zu säubern – vor allem morgens, um den weißen Zungenbelag zu beseitigen. Der Belag setzt sich aus Speiseresten, Zellen und Bakterien zusammen, und kann ebenso einen unangenehmen Geruch auslösen.
Quellen

 

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Dieser Artikel enthält allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder –behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen. Den passenden Arzt finden Sie über unser Ärzteverzeichnis.

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