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Richtige Zahnpflege und Mundhygiene

Mit guter Mundhygiene wirken Sie zahlreichen Krankheiten entgegen. So putzen Sie Ihre Zähne richtig, reinigen Zahnzwischenräume und pflegen das Zahnfleisch.

Geprüft von Nina Zeller, Medizinredakteurin

Veröffentlicht:
Aktualisiert: 2022-02-21T00:00:00+01:00 2022-02-21T00:00:00+01:00

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Inhaltsverzeichnis
Zahnpflege und Mundhygiene

© Superkitina / Unsplash

Die richtige Zahnpflege und eine gute Mundhygiene sind entscheidend, um Zahnbelägen, Zahnerkrankungen, Zahnfleischproblemen oder Entzündungen des Zahnhalteapparates (Parodontitis) vorzubeugen. Allerdings sollten Sie die Mundpflege und Zahnhygiene regelmäßig und vor allem richtig durchführen - am besten schon von Kindesbeinen an! Deshalb üben die Sprösslinge im Kindergarten, zu Hause und bei den ersten Zahnarztbesuchen, wie sie die Zähne richtig pflegen. So haben heute die meisten Kinder und Jugendliche deutlich bessere Zähne und weniger Karies als Menschen älterer Generationen, die es mit der Dentalhygiene oft nicht so genau genommen haben. Wer einige Zahnpflege-Tipps beherzigt, behält seine eigenen Zähne oft bis ins hohe Alter.

Die Zähne pflegen können Sie mit verschiedensten Werkzeugen. Neben unterschiedlichen Zahnbürsten und Zahnpasten gibt es heute eine ganze Palette von Utensilien für die richtige Zahnpflege, zum Beispiel kleine Bürstchen für die Zahnzwischenräume oder Zahnseide.

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Tipps für die perfekte Zahnpflege und Mundhygiene

  • Beginnen Sie mit der Zahn- und Mundhygiene bei Kindern schon nach dem Durchbruch des ersten Milchzahns. Achten Sie von Anfang an auf eine gute Zahnpflege bei Ihrem Kind. So verhindern Sie, dass gefährliche Plaque auf der Zahnoberfläche haften bleibt. Dieser feine Biofilm ist ein idealer Nistplatz für Kariesbakterien, die sich dort besonders wohl fühlen und vermehren. Ein Gerücht hält sich hartnäckig: Von Karies befallene Milchzähne sind nicht so schlimm, weil sie ohnehin ausfallen. Das ist falsch! Denn auch die bleibenden Zähne können durch Kariesbakterien, die sich bereits im Mund ausgebreitet haben, Schaden nehmen.
  • Zwischen dem sechsten und zwölften Lebensjahr brechen die bleibenden Zähne durch. Achten Sie jetzt noch sorgfältiger auf die richtige Zahnhygiene, damit sich an der noch jungen Zahnhartsubstanz keine Plaque anlagert.
  • Auch Erwachsene müssen Ihre Zähne gut pflegen, wenn sie Jahrzehnte lange halten sollen. Reinigen Sie Ihre Zähne zwei Mal täglich und im besten Fall nach jeder Mahlzeit. Eine gute Zahnpflege beinhaltet, dass Sie Ihre Zähne zusätzlich einmal täglich mit Zahnseide oder Zahnzwischenraumbürsten (sog. Interdentalbürsten) reinigen.
  • In Drogerien, Apotheken und im Internetversandhandel gibt es eine große Anzahl verschiedenster Zahnpasten, mit denen Sie die Zähne richtig reinigen können. Wichtig ist es, dass die Zahnpasta Fluoride enthält (Erwachsene: bis zu 1500 ppm Fluorid, bei Kindern weniger)! Bei manchen Zahnpasten aus dem Bioladen ist dies nicht der Fall – studieren Sie also das Inhaltsverzeichnis auf der Packung oder Tube. Fluorid hilft, dass sich Mineralien in den Zahnschmelz einlagern und ihn härten. Auch drosselt es die Säureproduktion der Bakterien und schützt so vor Karies und Zahnschmerzen.
  • Die tägliche Zahnpflege unterstützen können freiverkäufliche Mundspülungen. Erhältlich sind fluoridhaltige Mundspülungen ohne Alkohol, welche Zahnfleischproblemen und Karies vorbeugen sollen. Eine optimale Mundhygiene besteht darin, dass Sie täglich direkt nach dem Zähneputzen spülen und gurgeln. Es gilt: Mundspülungen ersetzen das tägliche Zähneputzen nicht und sind auch kein Mittel gegen hartnäckige Zahnbeläge. Daneben gibt es antiseptische Sprays, Lösungen und Gels, die der Zahnarzt verordnet, etwa bei Entzündungen im Mund und an den Zähnen. Diese Produkte sind apothekenpflichtig.
  • Zu den wichtigsten Zahnpflege-Tipps gehört auch, dass Sie Ihre Zahnbürste spätestens nach drei Monaten austauschen. Dann sind die Borsten abgenutzt und die Putzleistung sinkt. Auch nach einer Erkältung oder Grippe wechseln Sie besser die Zahnbürste.
     

Selbst wenn Ihre Zähne vielleicht im Lauf des Lebens schon gelitten haben: Die Mundhygiene verbessern können Sie immer. Auch Ihr Zahnarzt hilft Ihnen dabei. Er gibt Ihnen Tipps zur Mundhygiene und zeigt Ihnen, wie Sie Ihre Zähne gesund pflegen.

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Richtig Zähne putzen

Das richtige und regelmäßige Zähneputzen ist der Grundpfeiler für gesunde Zähne. Wenn Sie sich täglich mehrmals die Zähne putzen, beugen Sie Karies, äußerst unangenehmen Zahnschmerzen, Zahnfleischproblemen, Parodontitis und Zahnverlust vor. Es gibt verschiedenste Zahnputztechniken, die unterschiedlich schwierig zu erlernen und durchzuführen sind.

Zahnärzte empfehlen für Kinder meist als Einstieg die KAI-Putztechnik. KAI ist die Abkürzung für Kauflächen, Außenflächen und Innenflächen der Zähne, die Ihr Kind nacheinander putzt. Erwachsenen raten sie meist zur Bass-Methode: Dabei setzen Sie die Zahnbürste zunächst an den Außenflächen des Oberkiefers etwa im 45-Grad-Winkel am Zahnfleischrand an, rütteln die Zahnbeläge vorsichtig los und wischen sie zur Kaufläche hin weg. Dann sind die Außenflächen des Unterkiefers, Kauflächen sowie Innenflächen der Zähne mit der Reinigung dran. Sie putzen also systematisch jeden einzelnen Zahn mit sämtlichen Flächen sowie bis zu einem gewissen Maß die Zahnzwischenräume.

Die richtige Zahnbürste finden

Erhältlich ist heute eine große Vielfalt an Zahnbürsten mit kurzen, langen, runden oder länglichen Bürstenköpfen. Die Borsten sind hart bis weich und bestehen heute meist aus Kunstfasern, nicht mehr wie früher aus Naturfasern. Die Hersteller bieten manuelle Zahnbürsten zum Putzen mit der Hand, elektrische Zahnbürsten und die relativ neuen Schallzahnbürsten.

Ihre Putzleistungen sind in etwa vergleichbar, vorausgesetzt, Sie putzen gründlich und mit System! Beginnen Sie zum Beispiel mit den Außenflächen des Oberkiefers, dann des Unterkiefers, gefolgt von den Kauflächen und den Innenseiten der Zähne. Wichtig ist, dass Sie keinen Zahn vergessen. Putzen Sie Ihre Zähne mindestens zweimal pro Tag, am besten nach der eben beschriebenen Bass-Methode.

Zähne putzen: Zahnspange bedeutet intensives Putzen

Kinder und Erwachsene mit Zahnfehlstellungen tragen eine Zahnspange. Das bedeutet: Sie müssen die Zähne besonders gründlich putzen! Denn unter einer festsitzenden Zahnspange sammeln sich besonders gerne Essensreste an, die wiederum ideale Lebensbedingungen für Bakterien bieten. Träger von Zahnspangen sind anfälliger für Karies und müssen deshalb besonders gründlich ihre Zähne reinigen.

Wie putzt man Zähne?

Hier sind Tipps für richtiges Zähneputzen, mit denen Sie Ihre Beißer gut säubern, Essensreste und Bakterien beseitigen und für einen Frischekick im Mund sorgen:

  • Wenn Sie Ihre Zähne richtig putzen möchten, müssen Sie sich ein wenig Zeit nehmen - es geht nicht hopplahopp! Schrubben Sie nicht einfach mit der Zahnbürste lieblos wenige Sekunden über Ihre Kauwerkzeuge, sondern widmen Sie sich Ihren Zähnen konzentriert. Putzen Sie Ihre Zähne mindestens zwei Minuten lang. Elektrische Zahnbürsten und Schallzahnbürsten besitzen oft einen Timer, der Ihnen mitteilt, wann Sie die Mindestputzzeit erreicht haben.
  • Putzen Sie statt zu schrubben! Üben Sie nicht zu viel Druck mit der Zahnbürste aus, sonst schädigen Sie mit der Zeit die Zähne und das Zahnfleisch.
  • Putzen Sie Ihre Zähne systematisch, also Zahn für Zahn! Auch besitzt jeder Zahn mehrere Flächen (Außen-, Innen- und Kauflächen), die allesamt geputzt sein wollen. Die Systematik, mit der Sie an Ihre Zähne herangehen ist wichtiger als die gewählte Putztechnik. Wichtig ist, dass Sie keinen Zahn und keine Fläche vergessen. Nehmen Sie sich schwierige, schwer zugängliche Stellen zuerst vor. Denken Sie auch an die hinteren Backen- und Weisheitszähne (falls vorhanden). Zuletzt putzen Sie leicht zugängliche Zähne. Eine mögliche Reihenfolge beim Zähneputzen ist: Beginnen Sie mit den Innenflächen im Unter- und Oberkiefer, dann folgen die Außenflächen und zuletzt die Kauflächen der Zähne. Es gibt auch komplexere Systematiken mit anderen Reihenfolgen.

Wie Kinder richtig Zähne putzen

Kinder besitzen einen Zahnschmelz, der anfälliger für Karies und leichter zerstörbar ist. Das gilt auch für die Milchzähne. Erst drei Jahre nach dem Durchbruch der bleibenden Zähne ist der Zahnschmelz robuster. Kinderzähne benötigen deshalb eine besonders gute und gründliche Pflege.

Schon ab dem ersten Milchzahn putzen Eltern am besten mit einer weichen, angefeuchteten Bürste oder einem Wattestäbchen, auf das Sie ein kleines Stückchen fluoridhaltige Kinderzahnpasta (500 ppm Fluor) geben. Spätestens ab dem Alter von zwei Jahren sollte Ihr Kind zweimal täglich Zähne putzen. Im Alter von etwa drei Jahren sollten die Kleinen selbst Hand anlegen, im Anschluss putzen die Eltern nach – vor allem abends vor dem Schlafengehen. Zahnärzte raten dazu, die Kinder frühestens nach der Einschulung alleine putzen zu lassen.

Helfen Sie Ihrem Kind beim Zähneputzen und erklären Sie ihm Schritt für Schritt die richtige Zahnreinigung. Sagen Sie ihm auch, wofür das Bürsten der Beißerchen gut ist. Damit das Zähneputzen Spaß macht, gibt es spezielle Kinderzahnbürsten mit bunten, lustigen Motiven. Anfangs müssen Sie die Kinderzähne gut kontrollieren. Kleine Kinder erlernen als Einstieg ins richtige Zähneputzen meist die sogenannte KAI-Methode. KAI ist die Abkürzung für die Kauflächen, Außenflächen und Innenflächen der Zähne, die Kinder nacheinander putzen.

Richtig putzen mit der elektrischen Zahnbürste!

Das elektrische Zähneputzen empfinden viele Menschen heute als einfacher und angenehmer. Allerdings macht eine elektrische Zahnbürste nicht alles von alleine, sondern putzt nur jene Zahnbereiche, an die Sie die Zahnbürste auch hinführen. Lassen Sie sich von Ihrem Zahnarzt zeigen beziehungsweise studieren Sie die Anleitung des Herstellers, wie Sie mit der elektrischen Bürste richtig putzen, um eine optimale Reinigungswirkung zu erzielen.

Wie bei der manuellen Zahnbürste gilt: Putzen Sie systematisch jeden Zahn, inklusive aller Flächen! Sie müssen die Zahnbürste nur noch von Zahn zu Zahn bewegen, aber keine kreisenden, rüttelnden oder Auf- und Ab-Bewegungen mehr vollführen.


Eine elektrische Zahnbürste besitzt einen runden Bürstenkopf, der schnell hin- und herschwingt und manchmal zusätzlich pulsiert (rotierend-oszillierend). Studien ergaben, dass oszillierend-rotierende Bürsten die Plaque besser entfernen und Zahnfleischentzündungen reduzieren als herkömmliche Handzahnbürsten. Elektrische Zahnbürsten eignen sich vor allem für Menschen mit motorischen Einschränkungen, körperlichen Behinderungen und ältere Personen. Auch für Leute, die das Zähneputzen weniger eifrig betreiben und es bequemer haben wollen, kann die elektrische Zahnbürste das Mittel der Wahl sein fürs richtige Zähneputzen.

Die Schallzahnbürste besitzt einen länglichen Bürstenkopf und erreicht mehr Flächen auf einmal. Sie reinigt ebenfalls, indem der Bürstenkopf mit hoher Frequenz vibriert (daher der feine Summton). Die elektrische Zahnbürste arbeitet mit einem kleinen Elektromotor, die Schallzahnbürste mit einem elektrischen Schallwandler.

Welche Zahnbürste Sie schließlich wählen, hängt von Ihren Vorlieben und Ihrem Geldbeutel ab. Elektrische Zahnbürsten und Schallzahnbürsten sind vergleichsweise teuer. Vorsicht geboten ist bei sehr harten Bürstenköpfen, die den Zahnschmelz abreiben. Ist dieser gesund, schaden jedoch auch harte Bürsten nicht. Fragen Sie vor dem Kauf Ihren Zahnarzt, welche Bürste für Sie am besten geeignet ist.

Wann putzt man Zähne?

Zahnärzte geben folgende Tipps für den Zeitpunkt und die Dauer des Zähneputzens.

  • Putzen Sie Ihre Zähne mindestens zweimal pro Tag. Eine gute Zeit fürs Zähneputzen ist abends vor dem Schlafengehen. Denn nachts haben Kariesbakterien ausreichend Zeit, sich zu vermehren.
  • Auch nach jeder Mahlzeit ist ein guter Zeitpunkt fürs Zähneputzen. Wenn Sie allerdings säurehaltige Speisen und Getränke wie Zitrusfrüchte oder Orangensaft konsumiert haben, warten Sie ungefähr 30 Minuten mit dem Zähneputzen.
  • Als Richtlinie für die Dauer des Putzens geben Zahnärzte mindestens zwei Minuten an. Je gründlicher Sie putzen, desto mehr Plaque entfernen Sie. Putzen Sie systematisch jeden einzelnen Zahn mit allen Zahnflächen (innen, außen, Kauflächen), aber ohne zu viel Druck dabei aufzuwenden.
     

Die Deutsche Gesellschaft für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde (DGZMK) betrachtet pauschale Empfehlungen zu den Zeitpunkten des Zähneputzens heute eher als kritisch, etwa „nach jedem Essen Zähne putzen nicht vergessen“. Auch wenn eine saubere Mundhöhle vor allem nachts wichtig sei, spielten die individuellen Lebensgewohnheiten eine zunehmend größere Rolle. Die DGZMK empfiehlt feste Zeitpunkte für die Mundhygiene im Alltag, zu denen Sie sich konzentriert und ohne Zeitdruck Ihren Zähnen widmen. Die Routine für die Zahnpflege sollte heißen: Zweimal am Tag Zähne putzen. Die Tageszeit selbst spiele eine untergeordnete Rolle.

Zahnzwischenräume reinigen

Essensreste bleiben oft in den Zahnzwischenräumen hängen, an die Sie mit der Zahnbürste meist schlecht herankommen. Deshalb empfehlen Zahnärzte, einmal pro Tag Zahnzwischenraumbürsten (Interdentalraumbürsten) oder Zahnseide zu verwenden. Interdentalraumbürsten bestehen aus einem Drahtkern und Nylonborsten. Es gibt sie in vielen Formen, Größen für unterschiedliche große Zahnzwischenräume und Halterungen.

Laut DGZMK reinigen diese Bürstchen die Zahnzwischenräume wirksamer als andere Hilfsmittel. Viele Menschen kommen mit den Bürsten besser zurecht als mit der Zahnseide. Zudem sind manche Zahnbereiche mit der Zahnseide kaum erreichbar. Auf dem Markt sind neuerdings auch elektrische Interdentalbürsten. Manche Hersteller bieten zusätzlich Aufsteckbürsten zur Reinigung der Zahnzwischenräume für elektrische Zahnbürsten an.

Zahnseide besteht entweder aus Nylon oder dem Kunststoff Polytetrafluorethylen. Es gibt sie von der Rolle, bauschig, als dünne Fäden, breitere Bänder (Tapes) oder in Halterungen aufgespannt, welche die Anwendung vereinfachen können. Manche Produkte sind mit Zusatzstoffen beschichtet, zum Beispiel Aromastoffen, Wachs oder Fluoriden.

Es gibt keine allgemein zahnärztliche Empfehlung für einen bestimmten Typ von Zahnseide. Welche in Frage kommt, hängt von den persönlichen Vorlieben und dem Gebiss ab. Wer sehr eng stehende Zähne hat, kauft besser sehr stabile Zahnseide, die gleichzeitig gut durch die Zahnzwischenräume gleitet (gewachste Produkte).

Zahnseide richtig benutzen

Wer Zahnseide benutzen möchte, braucht ein wenig Übung. Mit der Zeit gelingt es aber immer besser, die Zahnseide durch die Zwischenräume der Zähne zu ziehen. Es gibt einige Tricks zur Zahnseide-Technik und Tipps, wie Sie Zahnseide richtig benutzen:

  • Nehmen Sie ein längeres Stück Zahnseide und wickeln Sie die Enden um den rechten und linken Zeigefinger (oder die Mittelfinger). Das Zahnseidestück zwischen beiden Fingern sollte ungefähr zehn Zentimeter lang sein. Legen Sie den Faden über beide Daumen, damit er gespannt ist.
  • Führen Sie das gespannte Fadenstück in den Zahnzwischenraum ein. Falls Sie eng stehende Zähne haben, bewegen Sie die Zahnseide vorsichtig vor und zurück, damit sie in die Lücke gleitet.
  • Legen Sie den Faden in Form eines „U“ um den Zahn und bewegen Sie ihn an den Zahnflächen auf und ab. Nur wenn die Zahnseide Kontakt mit den Zähnen hat, entfernen Sie die Plaque effektiv.
  • Ziehen Sie die gespannte Zahnseide wieder aus dem Zwischenraum heraus.
  • Wickeln Sie den Faden ein Stück weiter, damit Sie wieder „frische“ Zahnseide für den nächsten Zahn haben.
  • Arbeiten Sie sich nach diesem Muster durch sämtliche Zähne.
     

Im Handel gibt es mittlerweile Zahnseide mit einer Halterung, in die der Faden eingespannt ist. Zwischenräume lassen sich mit diesem Werkzeug eventuell einfacher reinigen. Probieren Sie aus, ob Ihnen die Handhabung leichter fällt.


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Zahnfleisch pflegen

Gesundes Zahnfleisch ist zart rosa gefärbt, bedeckt die Zahnhälse und blutet nicht, wenn Sie normalen Druck darauf ausüben. Das Zahnfleisch schützt die empfindlichen Zahnhälse und sorgt dafür, dass die Zähne fest verankert bleiben. Es benötigt eine regelmäßige Reinigung. Wenn Sie Ihr Zahnfleisch pflegen, beugen Sie Zahnfleischproblemen vor.

Das Zahnfleischbluten gilt zum Beispiel als Alarmsignal für eine Zahnfleischentzündung (Gingivitis) oder eine Entzündung des gesamten Zahnhalteapparates (Parodontitis oder chronische Zahnfleischentzündung). Im schlimmsten Fall droht der Zahnverlust! Risikofaktoren für Zahnfleischerkrankungen sind eine schlechte Mundhygiene, Rauchen, die Zuckerkrankheit Diabetes mellitus und hormonelle Umstellungen, etwa in der Schwangerschaft.

Falsches Putzen und Parodontitis verursachen Abrieb am Zahnschmelz und Zahnfleischrückgang. Über offene Kanäle im Zahnbein (Dentin) gelangen Reize direkt zum Nerv.

© Aksonov Oleksiy

Falsches Putzen und Parodontitis verursachen Abrieb am Zahnschmelz und Zahnfleischrückgang. Über offene Kanäle im Zahnbein (Dentin) gelangen Reize direkt zum Nerv.

Tipps für ein gesundes Zahnfleisch:

  • Die beste Hilfe für Ihr Zahnfleisch ist eine gute Mundhygiene mit regelmäßigem Zähne putzen, Zahnzwischenräume säubern (Zahnzwischenraumbürsten, Zahnseide) und Zahnfleisch reinigen. Das Zähneputzen beseitigt die bakteriellen Ablagerungen, die sich auf den Zähnen selbst und am Saum zwischen Zahn und Zahnfleisch bilden. An diesen Übergängen entzündet sich das Zahnfleisch besonders oft und es kommt zum Zahnfleischschwund. Eine unbehandelte Entzündung greift die Wurzelhaut des Zahns und dann den Kieferknochen an.
  • Massieren Sie das Zahnfleisch beim Zähneputzen mit vorsichtigen Bewegungen. Fürs Zahnfleischputzen nehmen Sie eine weiche Zahnbürste. Üben Sie aber nicht zu viel Druck aus, sonst schädigen Sie das empfindliche Zahnfleisch. Die leichte Zahnfleischmassage kurbelt die Durchblutung des Gewebes an und wirkt Entzündungen entgegen. Zudem bildet sich das Zahnfleisch weniger schnell zurück und Sie schützen sich vor freiliegenden Zahnhälsen. Bearbeiten Sie mit der Bürste auch die Zunge und den Gaumen.
  • Eine Munddusche massiert das Zahnfleisch ebenfalls und wirkt durchblutungsfördernd. Achten Sie darauf, dass der Wasserdruck nicht zu hoch ist, wenn Sie Ihr Zahnfleisch richtig putzen möchten.
  • Suchen Sie zweimal im Jahr Ihren Zahnarzt auf und lassen Sie den Zustand Ihres Zahnfleischs kontrollieren.

Zahnprophylaxe

Warum Zahnprophylaxe?

Die Zahnprophylaxe umfasst alle vorbeugenden Maßnahmen, welche die Zähne, das Zahnfleisch und den Zahnhalteapparat gesund erhalten. Wenn Sie lebenslang auf eine gute Zahnprophylaxe achten, senken Sie das Risiko für Karies, Zahnfleischbluten, Zahnfleischentzündung, Parodontitis, Zahnfleischschwund und Zahnverlust. Mit einer guten Zahnprophylaxe haben Sie bessere Chancen, Ihre Zähne bis ins hohe Alter zu behalten – und zwar funktionstüchtig!

Was ist eine Zahnprophylaxe?

Nach der Zahnprophylaxe-Definition gehören alle vorbeugenden Maßnahmen dazu, die Sie selbst zu Hause anwenden, aber auch zahnärztliche Besuche und Maßnahmen in der Zahnarztpraxis.

Das können Sie selbst als Zahnprophylaxe tun!

  • Eine gute Mundhygiene und gründliche Zahn- und Zahnfleischpflege beinhalten: zweimal täglich die Zähne systematisch mit einer fluoridhaltigen Zahnpasta jeweils zwei bis drei Minuten lang putzen, einmal pro Tag Zahnzwischenräume reinigen (Interdentalbürsten, Zahnseide, Zahnhölzer), einmal täglich Zunge säubern (Zungenschaber, Zungenbürste),und einmal am Tag das Zahnfleisch massieren mit einer weichen Zahnbürste, um die Durchblutung anzuregen. Eine Mundspülung kann als Zusatz hilfreich sein und Keime im Mund abtöten. Sie ersetzt aber das Zähneputzen nicht und entfernt auch keine Plaque.
  • Zahnfreundliche Ernährung: Konsumieren Sie harte Nahrungsmittel, die Sie gut kauen, etwa knackiges Obst, Gemüse und Getreideprodukte. Sie regen die Speichelproduktion an und neutralisieren schädliche Säuren im Mund. Schränken Sie Ihren Zuckerkonsum bei Nahrungsmitteln und Getränken ein, denn Kariesbakterien verstoffwechseln den süßen Stoff in aggressive Säuren, die den Zahnschmelz attackieren – Karies entsteht. Wählen Sie Produkte, zum Beispiel Süßigkeiten, mit Zuckeraustauschstoffen (z.B. Xylit, Mannit, Sorbit). Fruchtsäfte enthalten viel Säure, konsumieren Sie diese sparsam und spülen Sie den Mund anschließend mit einem Glas Leitungswasser aus.
  • Fluoride: Achten Sie auf eine ausreichende Fluoridversorgung. Zahnpasten, Mineralwasser und Speisesalz sind oft mit Fluorid angereichert. Das Mineral lagert sich in den Zahnschmelz ein und härtet ihn.
  • Übergewicht abbauen: Zu viele Kilos auf Bauch, Hüften und Po sind ein Risikofaktor für die Parodontitis beziehungsweise verschlimmern eine bestehende Zahnbetterkrankung. Vermutlich spielen dabei immunologische und entzündliche Prozesse eine wesentliche Rolle. Fettzellen produzieren Entzündungsstoffe und lösen Entzündungsreaktionen aus – auch am Zahnhalteapparat. Wenn Sie übergewichtig oder fettleibig (adipös) sind, versuchen Sie einige Pfunde loszuwerden.
  • Rauchen Sie nicht und wenn Sie Raucher sind – versuchen Sie das Laster aufzugeben. Rauchen setzt Zähnen und Zahnfleisch zu.
  • Krankheiten behandeln lassen: Einige Krankheiten, zum Beispiel Diabetes, fördern das Parodontitisrisiko. Achten Sie auf einen gut eingestellten Blutzucker und lassen Sie die Zuckerkrankheit ausreichend behandeln.
     

So geht der Zahnarzt bei der Zahnprophylaxe vor

Auch der Zahnarzt unternimmt Maßnahmen zur Zahnprophylaxe. Suchen Sie alle sechs Monate Ihren Zahnarzt auf, damit er mögliche Probleme schnell aufspüren kann.

  • Zahnärzte verschließen Rillen und Vertiefungen der Zähne - die Fissuren – mit bestimmten Materialien, in der Regel Kunststoffen. So können sich dort keine Bakterien ansammeln und die Kariesgefahr sinkt für viele Jahre erheblich. Vor allem bei Kindern wenden Zahnärzte die Fissurenversiegelung oft an. Manchmal erfolgt eine Zahnfluoridierung mit speziellen Lacken und Gels zum Kariesschutz.
  • Professionelle Zahnreinigung (PZR): Meist führen speziell ausgebildete Prophylaxe-Fachkräfte die professionelle Zahnreinigung durch. Mit speziellen Instrumenten entfernen sie hartnäckige Ablagerungen und bakterielle Plaque auch an schwer zugänglichen Stellen. Die Zähne bekommen einen „Rundum-Putz“. Polierpasten oder Pulverstrahlgeräte hellen die Zähne zudem auf. Zuletzt wird meist ein fluoridhaltiger Lack aufgetragen.

Zahnprophylaxe: Wie oft?

Erwachsene sollten zweimal im Jahr zur Zahnprophylaxe gehen. Bei der PZR sind jährliche beziehungsweise halbjährliche Termine sinnvoll – je nach Karies- oder Parodontitisrisiko sowie der Neigung zu Zahnbelägen. Manchmal ist die professionelle Zahnreinigung sogar noch häufiger nötig. Sprechen Sie mit Ihrem Zahnarzt. Die gesetzlichen Krankenkassen übernehmen die Kosten für die PZR in der Regel nicht, manche bezahlen einen Teil davon.

Zahnprophylaxe: Kinder

Die Zahnprophylaxe bei Kindern ist entscheidend, damit Karies und andere Erkrankungen von Mund und Zähnen weniger Chancen haben. Kindergartenkinder lernen, warum die Zahngesundheit wichtig ist, welche Ernährung die Zähne schädigt und wie sie ihre Zähne besser putzen. Oft kommen ausgebildete Prophylaxehelferinnen in die Kindergärten. Dass sich diese Maßnahmen auszahlen, zeigt die Tatsache, dass viele Kinder heute viel bessere Zähne haben als frühere Generationen.

Auch der Besuch beim Zahnarzt findet schon in jungen Jahren statt. Krankenkassen bezahlen drei Früherkennungsuntersuchungen zwischen dem zweiten und sechsten Geburtstag. Die erste Untersuchung ist im dritten Lebensjahr ratsam. Mindestens zwölf Monate müssen zwischen den einzelnen Kontrollterminen liegen. Hat Ihr Kind ein hohes Kariesrisiko, behandelt der Zahnarzt seine Zähne eventuell zweimal pro Halbjahr mit Fluoridlack als Kariesschutz. Nach dem sechsten Lebensjahr erfolgen die Kontrolluntersuchungen beim Zahnarzt wie bei Erwachsenen alle sechs Monate.

Quellen
  • Online-Informationen Deutsche Gesellschaft für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde (DGZMK), www.dgzmk.de; Abruf: 10.07.2018
  • Online-Informationen Arbeitsgemeinschaft Zahngesundheit
    für die Stadt Heidelberg und den Rhein-Neckar-Kreis (AGZ-RNK): www.agz-rnk.de; Abruf: 10.07.2018
  • Online-Informationen Bundeszahnärztekammer (BZÄK): www.bzaek.de; Abruf: 10.07.2018
  • Online-Informationen Zahnärztekammer Bremen: www.zaek-hb.de; Abruf: 10.07.2018
  • Online-Informationen Kassenzahnärztliche Bundesvereinigung: www.kzbv.de; Abruf: 10.07.2018

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Tipps für Ihre Zahngesundheit von Dr. Christian Rüter

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Abgesehen von Löchern und Karies ¬– warum ist eine gute Zahnhygiene noch wichtig?

Weil die Zahn- und die allgemeine Gesundheit eng miteinander verknüpft sind.

Was ist Ihr wichtigster Tipp für weiße und schöne Zähne?

Regelmäßige Prophylaxebehandlungen und Kontrolluntersuchungen sowie eine gute Zahnpflegeroutine zuhause. Eine ausgewogene, vitaminreiche Ernährung, wenig Zucker sowie der Verzicht auf zahnfärbende Lebens- und Genussmittel.

Zweimal am Tag Zähneputzen, reicht das?

Eine umfangreiche Zahnpflege morgens und abends sollte der Standard sein. Das Zähneputzen zwischendurch oder nach dem Essen schadet auf keinen Fall.

Das vollständige Interview mit Dr. Christian Rüter finden Sie hier.

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Zahnarzt mit Praxis in 49214 Bad Rothenfelde

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Tipps für Ihre Zahngesundheit von Dr. Thomas Lang

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Was sollte jeder über seine Zähne wissen?

Ein gesunder Zahn wird selten krank. Deswegen ist besonders die professionelle Zahnreinigung wichtig.

Zweimal am Tag Zähneputzen, reicht das?

Bei der richtigen Putztechnik und mindestens zwei Minuten Dauer, ja.

Abgesehen von Löchern und Karies ¬– warum ist eine gute Zahnhygiene noch wichtig?

Weil die Zahngesundheit weit mehr als die Zähne, sondern den gesamten Körper betrifft.

Das vollständige Interview mit Dr. Thomas Lang finden Sie hier.

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Fachgebiet:

  • Zahnmedizin

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  • Naturheilverfahren
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  • Tätigkeitsschwerpunkt: Funktionsdiagnostik und -therapie
  • Tätigkeitsschwerpunkt: Prophylaxe
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Tipps für Ihre Zahngesundheit von Dr. Babak Varzideh

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Was macht einen guten Zahnmediziner aus?

Neben den fachlichen Fähigkeiten, die natürlich Voraussetzung sind, muss er Einfühlungsvermögen und Empathie mitbringen. Jeder Patient hat seine persönlichen Wünsche, Sorgen und Gedanken – genau das muss ein Zahnarzt sich immer vor Augen halten und sein Handeln danach orientieren.

Welchen Schwerpunkt setzen Sie bei Ihrer Arbeit?

Der klare Fokus liegt auf der Kombination von bester medizinischer Versorgung mit einem optimalen optischen Endresultat – unter Anwendung neuester Techniken mit minimalen Termin- und Zeitaufwand.

Zweimal am Tag Zähneputzen, reicht das?

Ja, in Verbindung mit Zahnseide und regelmäßiger Kontrolle und professioneller Zahnreinigung und Kontrolle beim Zahnarzt.

Das vollständige Interview mit Dr. Babak Varzideh finden Sie hier.

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