Definition: Was ist ein Furunkel und wie entsteht er?
Der Furunkel bildet sich, wenn Bakterien in die Haut eindringen, etwa aufgrund von winzigen Verletzungen. Meist handelt es sich dabei um den Typ Staphylococcus aureus, der auch bei gesunden Menschen im Nasen-Rachen-Raum zu finden ist. Wandern die Erreger aber entlang des Haars oder der Schweißdrüsen in tiefere Hautschichten, können sie den Haarfollikel, auch Haarbalg genannt, infizieren. Dabei handelt es sich um jene Bereiche, die die Haarwurzel umgeben. Wenn die Haarbalgentzündung auf das umliegende Gewebe übergeht, bildet sich ein Eiterherd, der zunächst nicht nach außen abfließen kann.
Furunkel treten meist spontan auf. Sie können aber auch immer wiederkommen. Dann spricht man von einer Furunkulose. Wenn sich mehrere nebeneinander liegende Furunkel vereinen, entsteht ein großflächig geschwollener Karbunkel, der sehr schmerzhaft ist. Meist kommen dann weitere Symptome hinzu wie leichtes Fieber, Abgeschlagenheit oder Lymphknotenschwellungen.Werbung
Furunkel mit Salbe, Kompressen und penibler Hygiene behandeln
Für Furunkel in allen anderen Regionen wie Po, Achsel, Leiste, Bein, Oberschenkel oder Schamlippen gilt: In der Regel verschwinden sie von ganz alleine wieder. Bei einem günstigen Verlauf platzen sie nach einiger Zeit auf, sodass der Eiter abfließen kann, und heilen schließlich ab. Zurück bleibt eine kleine Narbe durch eingesunkenes Gewebe.
Um das Heilen zu beschleunigen und um zu verhindern, dass neue Entzündungen entstehen, können Sie Furunkel folgendermaßen behandeln:
Ruhig stellen
Achten Sie darauf, die betroffenen Körperbereiche möglichst wenig zu bewegen.
Kompressen auflegen
Desinfizieren Sie den Furunkel und legen Sie anschließend warme Kompressen auf. Durch die feuchte Wärme reifen die Eiterkapseln schneller aus und heilen dann ab. Sie können entweder reines Wasser nehmen oder desinfizierende Lösungen, zum Beispiel mit Polyvidon-Jod. Lassen Sie sich am besten von Ihrem Arzt beraten, welches Mittel für Sie geeignet ist.
Salben auftragen
Die Wirkung von Zugsalben ist unter Experten umstritten. Einige Ärzte empfehlen Salben mit dem Wirkstoff Ammoniumbituminosulfonat, um das Reifen der Furunkel zu beschleunigen. Andere raten, eine desinfizierende Salbe aufzutragen, um die Heilung zu unterstützen. Wer zur Behandlung eines Furunkels Salbe anwenden möchte, bekommt diese (wie Zugsalbe) auch rezeptfrei in der Apotheke. Es ist dennoch ratsam, sich vor der Anwendung ärztlichen Rat zu holen.
Ist ein Furunkel bereits am abheilen, kann Zinksalbe die Wundheilung unterstützen.
Auf Hygiene achten
Da Furunkel durch eine Infektion mit Bakterien entstehen, sollten Sie besonders penibel bei der Hygiene sein. Waschen Sie sich grundsätzlich die Hände, wenn Sie die betroffenen Hautstellen berührt haben. Sollte sich der Furunkel öffnen, entfernen Sie die eitrige Flüssigkeit und desinfizieren Sie am besten Ihre Haut und Hände, damit die Keime nicht auf andere Körperstellen oder andere Personen übergehen. Waschen Sie Kleidung und Handtücher, die mit dem Sekret in Kontakt gekommen sind, möglichst heiß.
Allgemein können Sie mit folgenden Hygienemaßnahmen Hautinfektionen vorbeugen:
- regelmäßiges Händewaschen
- regelmäßiges Wechseln der Bettwäsche
- regelmäßiges Wechseln der Handtücher
- benutzen von antiseptischen Seifen, Shampoos und Bädern
Hausmittel bei Furunkeln
Sofern Sie keine starken Schmerzen oder ein allgemeines Krankheitsgefühl haben beziehungsweise Sie nicht unter einem Furunkel im Gesicht leiden, sollen manche Hausmittel bei einem Furunkel hilfreich sein.
Kühlen ist bei Entzündungen meist angenehm, zum Beispiel ein Wickel mit gekühltem Magerquark auf der betroffenen Stelle. Erfahrungsberichten zufolge sollen Hausmittel, wie Propolis-Tinktur oder Kompressen mit Thymian-, Rosmarin- oder Teebaumöl, die Heilung bei einem Furunkel unterstützen. Wissenschaftliche Belege gibt es dafür allerdings nicht.
Tipps für eine gesunde Haut (Unser Podcast für ein gutes Körpergefühl – Folge #7)
Zu Gast im Podcast:
Dr. Yael Adler, Dermatologin im Privatärztlichen Zentrum für Haut, Venen & Lasermedizin in BerlinDie Haut ist unsere größte Schnittstelle nach außen. Sie gibt Halt, schützt vor Krankheiten und reagiert empfindlich auf Reize, wie Hitze oder Kälte oder zu viel Sonneneinstrahlung.
Sie ist, ganz klar, der Spiegel der Seele, sagt Deutschlands wohl bekannteste Dermatologin Yael Adler aus Berlin.
In unserer heutigen Folge verrät die Expertin, wie wir unser größtes Organ pflegen sollten, welche Nahrungsmittel die Haut von innen heraus zum Strahlen bringen und welche ihr schaden. Die Medizinerin spricht über Reizungen und Pickel, warum sie entstehen und wie sie sich lindern lassen. Sie verrät außerdem, was die Haut auch im höheren Alter jung aussehen lässt.
Wann Sie mit einem Furunkel zum Arzt gehen sollten
In der Regel heilen Furunkel von alleine ab. Sie sollten aber einen Furunkel im Gesicht vorsichtshalber immer von einem Arzt, am besten einen Hautarzt (Dermatologen), ansehen lassen. Hier besteht die Gefahr, dass Keime über die Blutbahn ins Gehirn gelangen. Auch wenn die Infektion stark schmerzt oder sich weiter ausbreitet, nach drei Tagen immer noch keine Besserung auftritt, Sie sich krank fühlen oder Fieber bekommen, sollten Sie auf jeden Fall zu einem Dermatologen gehen.
Unter örtlicher Betäubung öffnet der Arzt den Abszess mit einem Skalpell und entfernt so den Eiter. Das bringt meist schon eine enorme Erleichterung. In manchen Fällen verschreibt der Arzt anschließend Antibiotika gegen die bakterielle Infektion, vor allem bei einem Furunkel im Gesicht, bei einer Furunkulose sowie bei Patienten mit einer geschwächten Abwehr. Zu den infrage kommenden Wirkstoffen zählen zum Beispiel Cephalosporine, Cotrimoxazol oder Clindamycin.
Symptome: Daran erkennen Sie einen Furunkel
Ein Furunkel beginnt immer mit Symptomen einer oberflächlichen Haarbalgentzündung. Diese erkennen Sie an einer kleinen Pustel auf der Haut. Wenn Sie genau hinsehen, entdecken Sie in der Mitte ein Haar.
Breitet sich die Entzündung auf das umliegende Gewebe aus, wächst die Pustel zu einem Knoten heran, der bis zu zwei Zentimeter groß werden kann. Dieser Knoten ist prall gespannt, fühlt sich heiß an und schmerzt. Nach einiger Zeit entsteht durch den Eiter ein zentraler Pfropf. Die Haut in direkter Umgebung ist gerötet und geschwollen.
Furunkel können an jeder beliebigen Stelle der behaarten Haut entstehen, sind aber besonders häufig als Furunkel im Gesicht, auf der Kopfhaut, in oder auf der Nase und im Nacken. Außerdem treten Furunkel häufig im Ohr, an den Oberschenkeln, an Brust und Rücken und im Intimbereich, bei der Frau zum Beispiel im Bereich der Scheide, auf.
Normalerweise lösen Furunkel keine weiteren Symptome aus, abgesehen von leichter Abgeschlagenheit oder etwas erhöhter Temperatur. Allerdings können die Beschwerden stärker werden, wenn mehrere benachbarte Furunkel zu einem Karbunkel ineinander übergehen. In besonders schweren Fällen entzünden sich die Lymphbahnen der Haut, wodurch die Lymphknoten anschwellen. Dringen Bakterien in den Blutkreislauf ein, kann es sogar zu einer Blutvergiftung kommen. Mit einem Karbunkel sollten Sie unbedingt zu einem Arzt gehen.
In der Regel wächst ein Furunkel so lange weiter, bis es so voll mit Eiter gefüllt ist, dass es aufplatzt, spontan Eiter ausbricht und das Furunkel blutet. Die Symptome klingen dann ab. Nach dem Abheilen bleibt eine kleine Narbe zurück, außerdem wird an dieser Stelle kein Haar nachwachsen.
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Das sind die Ursachen für Furunkel
Furunkel entstehen, wenn Bakterien (meistens Staphylococcus aureus, aber auch verschiedene andere Bakterien oder Pilze) einen Haarbalg infizieren. Dadurch entsteht zunächst eine Haarbalgentzündung, die dann auf das umliegende Gewebe übergeht. Die Erreger stammen in der Regel aus dem eigenen Nasen-Rachen-Raum. Die Bakterien können aber auch durch direkten Hautkontakt mit anderen Menschen sowie über infizierte Gegenstände übertragen werden. Anschließend können sie über winzige Verletzungen entlang des Haarbalgs in die Haut wandern.
Ein intaktes Immunsystem verhindert normalerweise solche Entzündungen. Ist es geschwächt, steigt dementsprechend das Risiko. Weil bestimmte Grunderkrankungen die Immunabwehr schwächen, sind zum Beispiel Menschen mit Diabetes mellitus häufiger von Furunkeln betroffen. Auch Neurodermitis, Adipositas und einige Allergien können die Bildung von Abszessen begünstigen.- Daneben gibt es einige weitere Faktoren, die als Ursachen für Furunkel gelten:
- sehr eng anliegende und reibende Kleidung
- mangelnde Hygiene
- Verbände zur feuchten Wundbehandlung
- Eisenmangel
- bei entsprechender Neigung fehlendes Desinfizieren nach dem Rasieren
Da Furunkel vor allem durch Bakterien entstehen, können Sie durch gute hygienische Verhältnisse wirksam vorbeugen. Haben Sie immer wieder mit Furunkeln zu tun, sollten Sie eine eventuell vorhandene Grunderkrankung abklären lassen.
Quellen
- S2k-Leitlinie: Diagnostik und Therapie Staphylococcus aureus bedingter Infektionen der Haut und Schleimhäute (Deutschen Dermatologischen Gesellschaft:, et al.); Stand: April 2011
- Leitlinie: Haut-/Weichgewebsinfektionen (ABS Netzwerk München); Stand: Juli 2019
- Herrmann, K & Trinkkelle, U: Dermatologie und medizinische Kosmetik; Springer Verlag; 4. Auflage 2020
- Moll I : Dermatologie; Thieme Verlag, 7.Auflage 2010
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