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Gallenblasenentzündung

Wie Sie die Symptome einer Gallenblasenentzündung erkennen, was dann zu tun ist und wie die Behandlung abläuft.

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Inhaltsverzeichnis
Arzt hält ein Röntgenbild einer Gallenblase in den Händen und deutet mit einem Stift darauf

© Shutterstock

Was ist eine Gallenblasenentzündung?

Bei einer Gallenblasenentzündung (Ärzte nennen sie Cholezystitis) ist die Wand der Gallenblase entzündet. Eine Entzündung der Gallenblase kann akut oder chronisch verlaufen. Doch auch bei einer chronischen Gallenblasenentzündung können akute Schübe auftreten.

Von einer akuten Gallenblasenentzündung sprechen Mediziner, wenn der Patient plötzlich starke stechende oder krampfartige Schmerzen im rechten Oberbauch bekommt (auch Kolik genannt). Unter Umständen können diese Schmerzen bis in den Schulter-Rücken-Bereich ausstrahlen. Begleitsymptome sind Übelkeit, Erbrechen, Fieber und Schüttelfrost.

Wird eine akute Cholezystitis nicht ausreichend behandelt, kann sie chronisch werden. Die chronische Gallenblasenentzündung verursacht häufig kaum Beschwerden. Allerdings kann es jederzeit wieder zu einem Aufflammen der akuten Symptome kommen.

Zumeist lösen Gallensteine eine Gallenblasenentzündung aus (kalkulöse Cholezystitis). Gallensteine sind auskristallisierte Bestandteile der Gallenflüssigkeit. Sie bestehen hauptsächlich aus Cholesterin oder Bilirubin (Gallenfarbstoff) und bilden sich direkt in der Gallenblase oder in den Gallengängen. Deutlich seltener entzündet sich die Gallenblase auch ohne Gallensteine (akalkulöse Cholezystitis). In solchen Fällen ist die Ursache oft unklar. Forscher vermuten jedoch, dass es auch hier zu einer Stauung der aggressiven Gallenflüssigkeit in der Gallenblase (Cholestase) kommt, nur aus anderen Gründen. Die aufgestaute Galle schädigt die Schleimhaut des Organs und fördert so Entzündungen. Vereinzelt können Unfälle, Bauchoperationen oder Erkrankungen anderer Organe eine akalkulöse Cholezystitis auslösen.

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Symptome einer Gallenblasenentzündung

Welche Symptome eine Cholezystitis auslöst, hängt auch von ihrem Verlauf ab. Eine akute Gallenblasenentzündung verursacht meist im rechten Oberbauch starke Schmerzen. Diese können anhaltend oder wellenförmig (zu- und abnehmen) sein und bis in den Rücken und die rechte Schulter ausstrahlen. Krampfartige Beschwerden im Bauch kombiniert mit Rückenschmerzen sind also Symptome für aufgestaute Galle oder eine Erkrankung der Leber. Hinzu kommen bei einer Gallenblasenentzündung häufig Fieber und Schüttelfrost, Schweißausbrüche, Übelkeit, Erbrechen und auffällige Stuhl- oder Urinveränderungen in Konsistenz und Farbe, manchmal leichte Gelbsucht. Sind Gallensteine der Auslöser der Gallenblasenentzündung, machen sich die Beschwerden häufig nach einer fettigen Mahlzeit bemerkbar.  Die (Fett-) Verdauung wird durch die Gallensteine gestört, weil sie den Gallenfluss beeinträchtigen. In solchen Fällen tritt neben den Bauchkrämpfen meist ein sogenannter Fettstuhl auf, der Kot ist dann lehmfarben, hat eine klebrige oder schaumige Konsistenz und riecht übel. Es können auch Völlegefühl, Blähungen und Durchfall vorkommen. Statt einer Gallenblasenentzündung kann unter Umständen auch eine vergrößerte Leber Ursache von Druckgefühlen im rechten Oberbauch und Symptomen wie Übelkeit und hellerer Stuhl oder bräunlicher Urin sein.

Unter den Symptomen einer steinbedingten Gallenblasenentzündung leiden Frauen deutlich häufiger als Männer. Denn bei Frauen bilden sich Gallensteine, die mit etwa 90 Prozent Hauptursache einer Cholezystitis sind, etwa doppelt so häufig. Mediziner vermuten, dass das weibliche Sexualhormon Östrogen die Entstehung von Gallensteinen fördert. Eine Gallenblasenentzündung ohne Gallensteine tritt seltener auf. Von dieser Art der Cholezystitis sind dann jedoch Männer stärker betroffen.

Eine akute Gallenblasenentzündung sollte unbedingt umfassend fachmedizinisch behandelt werden. Geschieht dies nicht, kann die Gallenblasenentzündung chronisch werden. Sie verläuft dann zwar oft über längere Zeit ohne deutliche Beschwerden, kann aber jederzeit wieder akut ausbrechen und starke Schmerzen verursachen. Mediziner sprechen dann von einem erneuten Schub oder der chronisch-rezidivierenden Form einer Cholezystitis. Manchmal wird eine chronische Gallenblasenentzündung auch durch symptomlose Gallensteine ausgelöst.

Typische Symptome einer akuten Gallenblasenentzündung:

  • Starke Schmerzen im rechten Oberbauch und Rücken
  • Fieber und Schüttelfrost
  • Übelkeit und Erbrechen
  • Durchfall
  • Farbveränderungen von Stuhl und Urin
     

Gallenblasenentzündung behandeln

Welche Therapie bei einer Gallenblasenentzündung nötig ist, hängt von der Ursache ab und davon, welche Symptome auftreten und wie stark die Schmerzen sind.

Eine schwere Cholezystitis kann am besten umfassend im Krankenhaus behandelt werden, auch wenn keine OP aufgrund der Gallenblasenentzündung nötig ist.

In der Klinik ermitteln Ärzte genau die Art und Schwere der Gallenblasenentzündung, die Wirkung der Medikamente kann permanent kontrolliert und deren Dosis nötigenfalls schnell angepasst werden. Je nach Ursache und Verlauf wird eine Gallenblasenentzündung mit Antibiotika, entzündungshemmenden Medikamenten, Schmerz- und/oder krampflösenden Mitteln sowie zusätzlicher Flüssigkeit durch Infusionen behandelt.

Eine leichte Gallenblasenentzündung kann durch den Hausarzt oder Internisten ambulant betreut werden.

Nicht-operative Behandlung einer Gallenblasenentzündung:

  • Antibiotika
  • Entzündungshemmer
  • Schmerzmittel und krampflösende Medikamente
  • Vermehrte Flüssigkeitszufuhr durch Infusionen

Sind nur kleine Gallensteine die Ursache der Gallenblasenentzündung, kann der Arzt versuchen, diese mit Medikamenten aufzulösen. Es gibt zudem Therapieansätze, die mit Stoß- oder Ultraschallwellen arbeiten, durch welche die Gallensteine zertrümmert werden können.

OP bei Gallenblasenentzündung

Bei einer akuten Gallenblasenentzündung raten Mediziner meist zu einer OP. Bei der Operation entfernt der Chirurg in der Regel die ganze Gallenblase (der Fachbegriff für diesen Eingriff lautet Cholezystektomie). So sind weitere Schübe ausgeschlossen. Auch das Risiko der Tumorbildung, das bei einem chronischen Verlauf der Cholezystitis besteht, wird vermindert.

Eine solche OP ist heute meist durch nur einen kleinen Schnitt möglich, der sogenannten Knopflochchirurgie (laparoskopische Cholezystektomie). Nur bei bestimmten Vorerkrankungen, weit fortgeschrittener Gallenblasenentzündung, sehr großen Gallensteinen, drohenden Komplikationen oder anderen Risiken, wird klassisch unter Öffnung der Bauchdecke operiert. Eine Vollnarkose ist bei beiden Operationsarten nötig.

Für die Betroffenen hat das Entfernen der Gallenblase kaum Nachteile, weil Galle in der Leber produziert und in der Gallenblase nur gesammelt wird. Dies ist nach einer Gallenblasenentzündung mit Cholezystektomie nicht mehr möglich, die Galle fließt nun entsprechend direkt von der Leber in den Zwölffingerdarm.

Manchmal können Menschen ohne den Speicher „Gallenblase“ unter leichten Verdauungsproblemen und Völlegefühl leiden, wenn sie sehr fette oder stark gewürzte Speisen zu sich nehmen. Sie sollten daher vor allem in den ersten Wochen nach der OP auf eine eher fettarme und leicht bekömmliche Ernährung achten. Der Körper gewöhnt sich jedoch in der Regel an die neue Verdauung, dauerhafte Einschränkungen sind allgemein nicht zu erwarten. Auch eine Diät ist nicht nötig.

Hausmittel gegen Gallenblasenentzündung

Eine Gallenblasenentzündung sollte ein Arzt behandeln. Eine unzulängliche Therapie kann zu einem chronischen Verlauf führen und steigert das Krebsrisiko. Hausmittel reichen in der Regel nicht, um eine akute Gallenblasenentzündung auszuheilen. Es gilt: Wer starke, länger andauernde oder wiederkehrende Schmerzen hat, sollte immer einen Arzt aufsuchen.

Bei allgemeinen Verdauungsproblemen sowie Leber- oder Gallenbeschwerden können Hausmittel helfen. Etwa Pfefferminz- oder Kamillentee, die leicht krampflösend und beruhigend wirken. Auch Wärme, zum Beispiel warme Oberbauchwickel, lindern mögliche Schmerzen und entspannen. Bezüglich der Ernährung sollte auf fette, gebratene oder blähende Nahrungsmittel sowie Kaffee und Alkohol zumindest vorübergehend verzichtet und die Portionen deutlich verkleinert werden. Dies gilt auch bei einer tatsächlichen Gallenblasenentzündung.

Da Gallenbeschwerden durch eine überlastete Leber und zu wenig Galle ausgelöst werden, können im Alltag auch Mittel helfen, die den Gallenfluss und damit die Fettverdauung anregen. Manchen Betroffenen helfen Pflanzenwirkstoffe aus Artischocken, Mariendistel, Löwenzahn oder Kurkuma, die als Tees, Extrakte, Presssäfte, Pulver, Kapseln oder Dragees rezeptfrei erhältlich sind.

Doch Vorsicht: Bevor derartige Produkte eingenommen werden, sollte unbedingt ein Arzt abklären, dass keine Gallenblasenentzündung oder eine andere Erkrankung die Symptome verursacht. Denn wenn Gallensteine, die die Gallengänge verstopfen, die Ursache der Beschwerden sind und der Gallenfluss zusätzlich angeregt wird, staut sich noch mehr Galle auf. Der Druck und die Schmerzen im Bauch würden dadurch noch verstärkt werden.

Für verschiedene Verdauungsbeschwerden gibt es auch in der Homöopathie diverse Mittel. Manche Menschen fühlen sich nach der Anwendung von Globuli oder homöopathischen Tinkturen besser. Einen wissenschaftlichen Beleg für die Wirkung solcher Präparate gibt es allerdings nicht. Eine Gallenblasenentzündung sollte ärztlich behandelt werden. Unter Umständen kann der Patient in Absprache mit dem Arzt die Therapie auf Wunsch durch Homöopathie-Produkte ergänzen.

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Welcher Arzt hilft bei Gallenblasenentzündung?

Bei einer Gallenblasenentzündung ist ein Facharzt für Innere Medizin (Internist) der richtige Ansprechpartner. An Kliniken heißt die zuständige Abteilung für Magen-Darm-Krankheiten Gastroenterologie, das Fachgebiet Hepatologie. Die für eine Gallenblasenentzündung zuständigen Fachärzte sind Gastroenterologen mit einem Schwerpunkt auf Leber- und Gallenerkrankungen.

Bei leichten Beschwerden kann zuerst der Hausarzt aufgesucht werden, der gegebenenfalls weitere Untersuchungen empfiehlt und Betroffene an den entsprechenden Facharzt überweist.

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Ursachen einer Gallenblasenentzündung

Gallenflüssigkeit wird in der Leber produziert. Sie ist wichtig für die Fettverdauung. Die in der Galle enthaltenen Enzyme (Lipasen) spalten im Darm Fette auf, so dass der Körper sie aufnehmen und verwerten kann. Die Gallenblase ist das Speicherorgan für die Gallenflüssigkeit. Vor allem nach fettreichen Mahlzeiten fließt die gespeicherte Flüssigkeit von hier durch die Gallengänge in den oberen Dünndarm (Zwölffingerdarm). Meistens sind Gallensteine die Ursache für eine Gallenblasenentzündung. Gallensteine sind feste, kristalline Ablagerungen, die sich aus der Gallenflüssigkeit bilden. Die Gründe für das Entstehen von Gallensteinen sind vielfältig. Dazu zählen eine fettreiche, ballaststoffarme Ernährung, hormonelle Schwankungen und Übergewicht sowie eine familiäre Veranlagung. Verstopfen die Gallensteine den Gallengang, be- oder verhindern sie, dass die Gallenflüssigkeit in den Darm fließt. Die Flüssigkeit staut sich auf und der Druck in der Gallenblase steigt immer mehr an. Dies belastet die Gallenblasenwand doppelt: Zum einen wird sie durch die Druckerhöhung strapaziert und zum anderen durch die gestaute, aggressive Gallenflüssigkeit gereizt. Dadurch können sich Bakterien leichter ansiedeln und eine Gallenblasenentzündung verursachen oder verstärken.

Selten entzündet sich die Gallenblase auch ohne Gallensteine. In solchen Fällen können zum Beispiel schwere Unfälle, andere Erkrankungen (etwa eine Salmonelleninfektion) oder große Operationen im Bauchraum die Ursache für die Gallenblasenentzündung sein. Wird die Gallenblasenentzündung durch diese Faktoren ausgelöst, sprechen Ärzte von einer Stressgallenblase.

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Gallenblasenentzündung vorbeugen

Einer Gallenblasenentzündung vorbeugen ist nur indirekt möglich. Für etwa 90 Prozent der Gallenblasenentzündungen sind Gallensteine die Ursache, von denen vor allem Frauen betroffen sind. Wissenschaftler nehmen an, dass das weibliche Sexualhormon Östrogen das Entstehen von Gallensteinen begünstigt. Zumindest wenn die Frau familiär vorbelastet ist und/oder weitere Risikofaktoren wie Übergewicht bestehen. Auch ein Lebensalter von über 40 Jahren, Diabetes, Schilddrüsenfehlfunktionen, eine Leberzirrhose oder chronisch entzündliche Darmerkrankungen können Gallensteine fördern.

So kann durch eine gesunde Lebensweise das Risiko für Gallensteine und somit für eine Gallenblasenentzündung verringert werden. Auch für Menschen, die bereits Steine haben, lohnt es sich auf die Ernährung zu achten. Denn Gallensteine können sich unter bestimmten Umständen wieder verkleinern oder auflösen. Etwa wenn Betroffene konsequent ihre Mahlzeiten verkleinern, das Essen auf mehrere kleine Portionen über den Tag verteilen, Lebensmittel mit tierischen Fetten und hohem Cholesteringehalt reduzieren und Übergewicht abbauen.

Eine fettarme, ausgewogene Ernährung und ausreichendes Trinken entlasten Leber und Galle und können Gallensteinen vorbeugen. Bewegung unterstützt den Stoffwechsel allgemein. Wer ein normales Körpergewicht erreichen und halten möchte, sollte seine Lebens- und Ernährungsgewohnheiten langfristig umstellen. Radikalmaßnahmen wie Fastenkuren erhöhen eher das Risiko der Gallensteinbildung und in der Folge für eine Gallenblasenentzündung.

Diagnose einer Gallenblasenentzündung

Um eine Gallenblasenentzündung festzustellen, befragt der Arzt den Patienten zuerst zu seinen Symptomen, charakteristischen Beschwerden und der bisherigen Krankengeschichte (Anamnese-Gespräch). Danach folgt die körperliche Untersuchung. Beim Abtasten des Oberbauchs zeigen sich rechtsseitig meist der typische Druckschmerz (Murphy-Zeichen) und eine Abwehrspannung. Bei diesem Schutzreflex spannt der Patient beim Abtasten seines Bauches durch den untersuchenden Arzt unwillkürlich seine Bauchmuskulatur an. Dies geschieht, wenn das Bauchfell gereizt ist und weist auf Entzündungen in der Bauchhöhle hin. Dadurch verstärkt sich der Verdacht auf eine Gallenblasenentzündung.

In solchen Fällen sichert der Arzt die Diagnose durch eine Ultraschalluntersuchung (Sonographie) ab. Eine Gallenblasenentzündung wird auf den Bildern in der Regel durch eine verdickte Gallenblasenwand sichtbar. Zudem sind häufig Gallensteine, veränderte Gallengänge oder Leberabszesse zu erkennen. Des Weiteren weisen einige Blutwerte auf eine Gallenblasenentzündung hin. Vermehrt auftretende weiße Blutkörperchen (Leukozytose), eine erhöhte Blutsenkungsgeschwindigkeit und ein hoher CRP-Wert (C-reaktives Protein) sind Anzeichen einer Entzündung. CRP ist ein Eiweiß, das in der Leber gebildet wird und ins Blut übergeht. Es gehört zu den sogenannten Akute-Phase-Proteinen des Immunsystems. Zudem gibt es unter den Leberwerten Marker, die auf einen Gallestau und somit indirekt auf eine Gallenblasenentzündung hindeuten (unter anderem Bilirubin (Gallenfarbstoff), Enzym Gamma-GT (GGT) und Alkalische Phosphatase (AP)). Deuten die Untersuchungen auf Steine in den Gallengängen hin, sind weitere Untersuchungen zur genauen Diagnose nötig. Je nach Fragestellung sind verschiedene Verfahren möglich: eine Endosonographie, bei der eine flexible Ultraschallsonde durch die Speiseröhre und den Magen bis in den Darm geführt wird, oder eine ähnlich verlaufende endoskopisch retrograde Cholangio-Pankreatikografie (ERCP). Auch Röntgenaufnahmen des Bauchs, eine Computertomographie (CT) oder eine Kernspintomographie der Gallenwege, die sogenannte Magnetresonanzcholangiografie (MRC) kommen für die Diagnose einer Gallenblasenentzündung in Frage. Manche Methoden können auch kombiniert angewendet werden und ermöglichen dem Arzt eine direkte Behandlung der Gallenblasenentzündung.

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Dauer einer Gallenblasenentzündung

In der Regel halten die typischen Schmerzen einer Gallenblasenentzündung über mehrere Stunden an. Bei einigen Menschen bleiben sie konstant, bei anderen verlaufen sie wellenförmig mal stärker, mal schwächer.

Die Dauer einer Gallenblasenentzündung hängt maßgeblich vom Verhalten des Betroffenen ab. Geht ein Betroffener schnell zum Arzt und wird die Gallenblasenentzündung endoskopisch operiert (ERCP), kann er das Krankenhaus in der Regel bereits zwei bis drei Tage nach der Operation wieder verlassen. Anschließend sollten sich Patienten noch etwa zehn bis 14 Tage körperlich schonen. Entsprechend ihres Genesungsverlaufs und der Alltagsanforderungen erhalten die Betroffenen aufgrund ihrer Gallenblasenentzündung eine Krankschreibung des Arztes.

Folgen einer Gallenblasenentzündung

Wird eine Gallenblasenentzündung nicht operativ behandelt, kommt es bei bis zu 30 Prozent der Betroffenen im Verlauf der Cholezystitis zu teils schweren Komplikationen und Folgeerkrankungen. Unter anderem kann die Gallenblase reißen (Gallenblasenperforation), die Galle in den Bauchraum fließen und dort lebensgefährliche Entzündungen verursachen. Außerdem besteht die Gefahr, dass sich Eiter in der Gallenblase ansammelt (Gallenblasenempyem) oder die Gallenblase abstirbt (Gallenblasengangrän). Dazu droht ständig eine Blutvergiftung (Sepsis).

Unter Umständen wird die Gallenblasenentzündung chronisch, wodurch das Risiko für einen Gallenblasentumor (Karzinom) steigt. Oder die Entzündung breitet sich auf die Leber aus, was einen Leberabszess auslösen kann. Auch eine Fistel zum Magen-Darm-Trakt ist möglich, wobei eine abnorme röhrenförmige Verbindung zwischen den Organen entsteht. Schlimmstenfalls wandern Gallensteine bis in den Darm und führen zu einem Darmverschluss.

Wird eine leichte Gallenblasenentzündung rechtzeitig und ausreichend behandelt, heilt sie meist folgenlos aus. In den meisten Fällen empfehlen die Ärzte jedoch eine OP, weil das Risiko von Komplikationen sonst sehr hoch ist. Bei der meist endoskopischen Operation wird die Gallenblase entfernt (Cholezystektomie). Je früher operiert wird, desto besser ist in der Regel die Prognose.

Quellen
  • S3-Leitlinie: Prävention, Diagnostik und Behandlung von Gallensteinen (Deutsche Gesellschaft für Gastroenterologie, Verdauungs- und Stoffwechselkrankheiten (DGVS) und Deutsche Gesellschaft für Allgemein- und Viszeralchirurgie (DGAV)); Stand: 2018
  • Gutt C et al.: Behandlung von Gallensteinleiden; Deutsches Ärzteblatt; 2020; DOI: 10.3238/arztebl.2020.0148
  • Scheiwiller A et al.: Akute Cholezystitis – therapeutische Optionen und chirurgisches Timing; Swiss Medical Forum; 2013; DOI: doi.org/10.4414/smf.2013.01704
  • Online-Informationen Berufsverband Deutscher Internisten e.V. (BDI). Gallenblasenentzündung: www.internisten-im-netz.de; Abruf: 11.06.2020
  • Online-Informationen Berufsverband Deutscher Internisten e.V. (BDI). Gallensteine: www.internisten-im-netz.de; Abruf: 11.06.2020

 

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