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Venenentzündung

Bei einer Venenentzündung ist meist eine oberflächliche Vene entzündet. Lesen Sie, welche Symptome sie verursacht und wie die Behandlung aussieht.

Geprüft von , Medizinredakteurin

Veröffentlicht:
Aktualisiert: 2025-08-11T00:00:00+02:00 2025-08-11T00:00:00+02:00

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Inhaltsverzeichnis

© Shutterstock

Zusammenfassung:

  • Definition: Entzündung einer Vene, die sauerstoffarmes Blut zum Herzen zurück transportiert, tritt meist an den oberflächlichen Venen des Beines auf; kann sich auf das tiefe Venensystem ausdehnen und ein Blutgerinnsel (Thrombose) verursachen
  • Symptome: Entzündete Vene fühlt sich beim Tasten hart und knotig an, verursacht Schmerzen bei Druck, die Haut über der betroffenen Vene ist gerötet, geschwollen und fühlt sich warm an
  • Behandlung: Beine öfter hochlegen, kühlen, Kompressionsstrümpfe, Schmerzmittel, manchmal Antibiotika und gerinnungshemmende Medikamente
  • Wann zum Arzt? Bei Symptomen und Verdacht zum Hausarzt, dann eventuell Spezialisten für Venenerkrankungen (Phlebologie) oder Gefäßchirurgie
  • Ursachen: Meist sind Krampfadern am Bein der Grund (erweiterte größere Venen, die bläulich oder violett verfärbt sind); das Blut fließt dadurch langsamer; sehr kleine Krampfadern heißen Besenreiser; es gibt aber Risikofaktoren für Venenentzündungen, z.B. Bewegungsmangel, langes Sitzen oder Stehen, Rauchen, Übergewicht
  • Dauer: Hängt von der Art und Intensität ab, aber meist bessern sich Symptome nach einigen Tagen, die Entzündung klingt nach ungefähr drei bis vier Wochen wieder ab
  • Folgen: Komplikationen sind selten, aber tiefe Venenthrombose (TVT), Lungenembolie und Infektion mit Bakterien sind möglich
  • Was beachten? Kann Alltag und Beruf beeinträchtigen, manche können nicht arbeiten, sonst schonend bewegen (z.B. Spaziergänge); zu Sport vorher Arzt befragen, aber auf Sport wie Kraftsport, der die Venen belastet, verzichten; langes Sitzen oder Stehen vermeiden
  • Vorbeugen: z.B. viel trinken, gesund ernähren, nicht rauchen, regelmäßige Venengymnastik, Bewegung, Übergewicht vermeiden

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Was ist eine Venenentzündung?

Bei einer Venenentzündung (Phlebitis) ist ein venöses Blutgefäß entzündet. In der Regel bilden sich kleine Blutgerinnsel (Thrombose), die den Blutfluss in der betroffenen Vene behindern. Daher heißt das Krankheitsbild auch Thrombophlebitis. Die Venen sind dafür zuständig, sauerstoffarmes und verbrauchtes Blut im Körper zu sammeln und zurück in Richtung des Herzens zu transportieren. Arterien sind dagegen die Transportwege für sauerstoffreiches Blut zu den Organen und Geweben des Körpers. Die Wände von Venen sind dünner als jene der Arterien, die größeren Drücken und Belastungen standhalten müssen.

Eine Venenentzündung betrifft in der Regel die oberflächlichen Venen, die nahe an der Hautoberfläche liegen. Entzündete Venen können in unterschiedlichen Körperbereichen auftreten. Meist entsteht eine Venenentzündung im Bein, zum Beispiel in der Wade oder im Oberschenkel. Auch eine Venenentzündung im Arm ist möglich, etwa aufgrund von äußeren Verletzungen. Prinzipiell können sämtliche Venen des Körpers betroffen sein. 

Eine oberflächliche Venenentzündung kann entstehen, wenn die Gefäßwand gereizt oder geschädigt ist. In der Mehrzahl der Fälle sind Krampfadern die Ursache, bei der ein oder mehrere Venen erweitert sind und sich der Blutfluss verlangsamt. Dies begünstigt die Bildung von kleinen Blutgerinnseln.

Die oberflächliche Venenentzündung kann sich auch auf das tiefere Venensystem ausdehnen. Eine tiefe Venenentzündung betrifft die tiefer in der Muskulatur und im Gewebe liegenden Venen. Aufgrund der Entzündung, Reizung oder Schädigung der Venenwand kann sich eine tiefe Venenthrombose (TVT) bilden. Das Blutgerinnsel entsteht meist in einer tiefen Bein- oder Beckenvene. Der Thrombus kann das Gefäß teilweise oder vollständig verschließen und gefährlich werden. Es kann sich außerdem vom Ursprungsort ablösen und mit dem Blutstrom in Richtung Herz und Lunge verschleppt werden – dann kann eine Lungenembolie entstehen, die lebensgefährlich werden kann und die Ärztinnen und Ärzte umgehend behandeln müssen.

Venenentzündung: Symptome

Die Symptome der Venenentzündung hängen davon ab, ob oberflächliche oder tiefere Venen betroffen sind.

Eine oberflächliche Venenentzündung erkennen Sie daran, dass die betroffene Stelle druckempfindlich ist und Schmerzen verursacht. Noch Wochen oder Monate später kann die Körperstelle, an der sich die Vene entzündet hat, wehtun und verhärtet sein. Außerdem sind bei einer Venenentzündung (zum Beispiel im Bein), Symptome wie diese typisch:

  • Der Venenstrang ist hart und tastbar.
  • Die Haut über der entzündeten Vene ist gerötet und fühlt sich übermäßig warm an.
  • Die betroffene Stelle ist geschwollen.
  • Vor allem bei einer bakteriellen Entzündung kann Fieber dazukommen.

Eine oberflächliche Venenentzündung kann sich auf das tiefe Venensystem ausbreiten. In vielen Fällen entsteht eine Thrombose, meist in einer Vene im Bein (Unterschenkel, Wade, Oberschenkel) oder im Becken und nur auf einer Körperseite. Die Symptome für eine tiefe Venenthrombose können sein:

  • Schwellungen an dem Ort, an dem sich die Thrombose gebildet hat, zum Beispiel am betroffenen Knöchel, Unterschenkel oder Bein
  • Wärmegefühl – die betroffene Extremität fühlt sich „überwärmt“ oder heiß an.
  • Spannungs- oder Schweregefühl, das in der betroffenen Extremität spürbar ist
  • Schmerzen oder Krämpfe – sie treten vor allem bei Belastung wie dem Gehen oder Laufen auf und fühlen sich an wie ein Muskelkater. Beim Hochlagern der Extremität bessern sich die Schmerzen oft
  • Hautverfärbungen – die Haut erscheint zum Beispiel rötlich oder bläulich
  • Schmerzen beim Druck auf die Innenseite des Fußes (Payr-Zeichen), beim Druck auf die Wade (Meyer-Zeichen) oder Schmerzen in der Wade beim Beugen des Fußes (Homanns-Zeichen)
  • Warnvenen – oberflächliche Venen treten sichtbar hervor

© Science Photo

Eine Venenentzündung tritt lokal an Gefäßwänden oberflächlicher Venen der Beine oder Arme auf. Häufig ist die Entzündung eine Folge von Krampfadern oder einer Verletzung der Gefäßwand

Venenentzündung: Behandlung

Die Behandlung der Venenentzündung ist wichtig, damit sich daraus keine Folgeerkrankungen entwickeln, zum Beispiel eine tiefe Venenthrombose. Die Phlebitis-Therapie hängt von der Art und Ausprägung der Venenentzündung ab. 

Viele fragen sich bei einer Venenentzündung – was hilft? Oft sind es schon einfache Maßnahmen wie bei einer oberflächlichen Venenentzündung das Bein hochzulegen. Auch Kühlen, zum Beispiel mit kühlenden Salben oder kalten Umschlägen, kann die Beschwerden bessern. Hilfreich kann zudem ein Kompressionsstrumpf oder Kompressionsverband sein. Er übt Druck von außen auf die Venen aus und fördert den Blutfluss. 

Bei Schmerzen können Schmerzmittel helfen, zum Beispiel Schmerzmedikamente aus der Gruppe der Nichtsteroidalen Antirheumatika (NSAR). Beispiele für häufig eingesetzte Wirkstoffe sind Ibuprofen oder Diclofenac. Diese Schmerzmittel gegen die Venenentzündung gibt es als Salbe oder Gel zum Auftragen auf die Haut oder als Tabletten zum Schlucken. 

Gerinnungshemmende Medikamente kommen bei einer Venenentzündung als Thrombophlebitis-Therapie zum Einsatz, wenn es Anzeichen für ein größeres Blutgerinnsel gibt oder Sie ein erhöhtes Risiko dafür haben. Bei Hinweisen auf eine Infektion mit Bakterien werden Antibiotika eingesetzt. In seltenen Fällen kann das operative Entfernen oder das Abbinden der betroffenen Vene eine Möglichkeit der Behandlung sein.

Bei einer tiefen Bein- oder Beckenvenenthrombose sollten Sie umgehend ärztliche Hilfe suchenÄrzte setzen gerinnungshemmende Medikamente (Antikoagulanzien oder Blutverdünner) ein, um das weitere Wachstum des Blutgerinnsels zu verhindern. Die Medikamente helfen dem Körper außerdem, das Blutgerinnsel abzubauen. Zudem gilt es zu verhindern, dass sich das Blutgerinnsel ablöst und in einer womöglich lebensgefährlichen Lungenembolie mündet.

Venenentzündung: Hausmittel

Bei einer oberflächlichen Venenentzündung können Sie auch selbst etwas tun, um die Beschwerden zu lindern und den Heilungsprozess zu unterstützen. So kann gegen die Entzündung in einer Vene beispielsweise ein Wickel (ein bewährtes Hausmittel) helfen, weil er kühlend und entzündungshemmend wirkt. Diesen Wickel legen Sie um die entzündete Körperstelle und belassen ihn dort für ein bis zwei Stunden. Sie können den Wickel auch mehrmals täglich oder über Nacht anwenden. 

Beispiele:

  • Apfelessig – mit Wasser verdünnen und Tücher tränken
  • Lehm – mit Wasser zu einer Paste verrühren und fingerdick auf ein Wickeltuch auftragen
  • Quark – ebenfalls fingerdick auf ein Tuch auftragen 

Auch vorsichtige Bewegung kann ein gutes Hausmittel bei Venenentzündungen sein. Körperliche Aktivität beschleunigt den Blutfluss und trägt dazu bei, dass sich die Entzündung nicht weiter ausbreitet. Bevor Sie sich jedoch sportlich betätigen, sollten Sie mit Ihrem Arzt sprechen. Fragen Sie nach, welche Art von Bewegung und welche Intensität ratsam sind. Kraftsport oder Kontaktsportarten wie Fußball oder Handball können die Venen zusätzlich belasten, während moderate Ausdauersportarten wie Schwimmen oder Radfahren hilfreich sein können.

Tragen Sie zudem einen Kompressionsstrumpf an der betroffenen Extremität. Dieser übt von außen Druck auf das Venensystem aus und sorgt dafür, dass das Blut gut fließen kann.

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Venenentzündung: Wann zum Arzt?

Wenn Sie den Verdacht auf eine Venenentzündung haben, sollten Sie immer zeitnah eine Arztpraxis aufsuchen. Die Frage, welcher Arzt bei einer vermuteten oberflächlichen Venenentzündung die richtige Anlaufstelle ist, lässt sich so beantworten: Suchen Sie Ihren Hausarzt auf und lassen Sie Ihre Symptome abklären. Er kann die Diagnose „Venenentzündung“ meist sicher und zuverlässig stellen und andere Erkrankungen ausschließen. Eine oberflächliche Venenentzündung lässt sich aufgrund der typischen Symptome in der Regel leicht erkennen oder ertasten. 

Beim Verdacht auf ein größeres Blutgerinnsel können bildgebende Verfahren helfen. Ärzte nutzen zum Beispiel die Ultraschalluntersuchung (Sonografie), allen voran die Doppler-Sonografie. Sie kann den Blutfluss und die Fließgeschwindigkeit des Blutes in einem Gefäß sichtbar machen. Manchmal kommt eine Phlebografie mit einem Kontrastmittel zum Einsatz, das Venensystem besser beurteilen zu können. Manchmal folgen auch noch weitere Untersuchungen, zum Beispiel eine Blutuntersuchung beim Verdacht auf eine Gerinnungsstörung oder ein Kompressionsultraschall bei Verdacht auf eine tiefe Venenthrombose. Dabei wird die Vene mit Hilfe des Ultraschallkopfs zusammengedrückt. Ist ein Blutgerinnsel vorhanden, lässt sie sich nicht zusammendrücken (komprimieren) und die Vene bleibt auf dem Monitor sichtbar. Ist kein Blutgerinnsel in der Vene vorhanden, lässt sie sich komprimieren und verschwindet vom Bildschirm. 

Je nach Diagnose ist auch eine Überweisung an einen Venenspezialisten nötig, einen Facharzt für Venenerkrankungen (Phlebologie) oder für Gefäßchirurgie. Manchmal ist auch ein Aufenthalt im Krankenhaus nötig, zum Beispiel bei einem größeren Blutgerinnsel und der Gefahr einer Lungenembolie. 

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Venenentzündungen: Ursachen

In der Mehrzahl der Fälle sind Krampfadern – eine Venenerkrankung – die Ursache der oberflächlichen Venenentzündung. Krampfadern sind erweiterte Venen, in denen wiederum der Blutfluss verlangsamt ist. Kleinere Blutgerinnsel können sich bei Krampfadern leichter bilden. Diese Thromben können Entzündungen an der Gefäßwand auslösen – sie ist dann nicht mehr glatt. Dadurch können sich weitere Blutplättchen (Thrombozyten) anlagern und das Blutgerinnsel immer weiter anwachsen lassen. 

Bekannt sind noch einige weitere Ursachen für die Venenentzündung, zum Beispiel eine Verletzung der Venenwand von außen oder ein vorübergehender Venenzugang (Katheter), den Ärzte für eine Infusion legen. Sie können kleine Blutgerinnsel zur Folge haben. So kann zum Beispiel eine Venenentzündung in der Hand auftreten, nachdem eine Kanüle gelegt wurde. Auch nach der Blutabnahme, zum Beispiel für eine Blutuntersuchung, ist eine Venenentzündung möglich.

Zusätzlich gibt es mehrere Risikofaktoren, die eine Venenentzündung begünstigen können, indem sie den Blutfluss verlangsamen, die Blutgerinnung verstärken oder Veränderungen an der Gefäßinnenwand hervorrufen. Manche dieser Faktoren können Sie beeinflussen, andere dagegen nicht.

Einige Beispiele:

  • Bestehende Venenerkrankungen, z.B. Venenschwäche und frühere Venenentzündungen
  • Venenverletzungen, -operationen oder nach einer Infusion (z.B. mit Medikamenten)
  • Injektion von Drogen in die Venen
  • Zu geringe Flüssigkeitsaufnahme – das Blut „verdickt“ sich
  • Bewegungsmangel
  • Längere Bettlägerigkeit (z.B. nach einer Operation oder wegen einer Erkrankung)
  • Langes Sitzen oder Stehen, zum Beispiel im Beruf
  • (zu) enge Bekleidung
  • Rauchen – es hat viele negative Auswirkungen auf den Körper, auch auf die Gefäße
  • Bakterielle Infektionen
  • Blutgerinnungsstörungen oder erhöhte Blutgerinnungsbereitschaft (zum Beispiel in der Schwangerschaft)
  • Hormonelle Verhütungsmittel, vor allem in Kombination mit Rauchen
  • Krebserkrankung – manche Tumoren können die Zusammensetzung des Blutes beeinträchtigen oder auf Gefäße drücken und den Blutfluss stören
  • Höheres Lebensalter – auch die Gefäße unterliegen Alterungsprozessen

Auch psychische Faktoren werden diskutiert:

Psyche und Venenentzündung

Manche Theorien gehen davon aus, dass Krampfadern und damit auch Venenentzündungen psychische Ursachen haben könnten. Psychische Belastungen und emotionaler Stress sollen sich in einem verlangsamten Blutfluss oder Blutstau niederschlagen können  Wissenschaftliche Belege für einen solchen Zusammenhang gibt es bisher aber nicht.

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Venenentzündung: Dauer

Die Dauer einer Venenentzündung lässt sich nicht pauschal beziffern. Sie hängt auch davon ab, ob es sich um eine oberflächliche Venenentzündung oder eine tiefe Venenthrombose handelt. Bei einer oberflächlichen Venenentzündungdauert es meist einige Tage, bis sich die Beschwerden bessern. Nach drei bis vier Wochen sollte die Venenentzündung abgeklungen sein. Allerdings kann die entzündete Vene auch noch nach Wochen oder Monaten schmerzen und sich verhärtet anfühlen.

Venenentzündung: Folgen

Oberflächliche Venenentzündungen bilden sich meist binnen kurzer Zeit zurück. In den meisten Fällen sind sie harmlos und heilen ohne Folgen wieder ab. Tiefe Venenentzündungen können dagegen einige unerwünschte Folgen haben, wenn Ärzte sie nicht ausreichend behandeln. Allgemein lassen sich Folgen und Komplikationen bei Venenentzündungen vermeiden, wenn Sie rechtzeitig Maßnahmen ergreifen beziehungsweise sich frühzeitig in Behandlung begeben. 

Gefährlich kann es werden, wenn sich bei tiefen Venenentzündungen eine Thrombose bildet. Das Blutgerinnsel in der Vene kann anwachsen und die Vene verstopfen. Außerdem kann es sich ablösen und mit dem Blutstrom in Richtung Herz und Lunge verschleppt werden. Es kann eine lebensgefährliche Lungenembolie entstehen, die Ärzte sofort behandeln müssen. 

Eine Venenentzündung, an der Bakterien beteiligt sind, kann ebenfalls gefährlich werden. Die Bakterien können sich über die Blutbahnen im gesamten Körper ausbreiten und zu einer Blutvergiftung (Sepsis) führen.

Eine Sonderform der Venenentzündung ist die Thrombophlebitis migrans, die (scheinbar) ohne erkennbare Ursache immer wieder an verschiedenen Körperstellen auftritt. Die Venenentzündung wandert (lat. migrare = wandern). Dies kann auf schwerwiegende Erkrankungen hindeuten, zum Beispiel auf bösartige Tumoren (Karzinome).

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Was beachten bei Venenentzündung?

Eine Venenentzündung kann schmerzhaft sein und den Alltag und Beruf beeinträchtigen. Daher sollten Sie bei einer Venenentzündung einige Tipps beachten. 

Lagern Sie die betroffene Extremität regelmäßig hoch, um den Blutfluss zu verbessern. Das Blut kann so leichter in Richtung Herz zurückfließen. Auch das Tragen von Kompressionsstrümpfen oder -verbänden kann hilfreich sein, um den Blutfluss zu fördern. 

Bei einer Venenentzündung kann vorsichtige Bewegung helfen, zum Beispiel Spaziergänge. Vermeiden Sie aber zu starke körperliche Belastungen. Mit intensivem Sport sollten Sie bei einer Venenentzündung besser eine Zeit lang pausieren. Besprechen Sie am besten mit Ihrem Arzt, welche Art von Bewegung empfohlen ist und wie viel es sein darf. Moderater Ausdauersport wie Schwimmen oder Radfahren ist ratsamer als Kraft- und Kontaktsportarten wie Handball oder Fußball. Sie können die Venen weiter strapazieren. 

Ob Sie mit einer Venenentzündung arbeiten können, hängt von der Ausprägung der Venenentzündung, aber auch von der Art Ihres Berufs ab. Wenn Sie zum Beispiel einen Beruf haben, in dem Sie lange sitzen oder stehen müssen, kann eine Krankschreibung sinnvoll sein. Vielleicht können Sie die beruflichen Arbeitsbedingungen auch vorübergehend anpassen, bis die Venenentzündung abgeklungen ist. Auch wenn Sie einen körperlich herausfordernden und anstrengenden Beruf ausüben, zum Beispiel im Handwerk, können Sie mit der Venenentzündung eventuell nicht arbeiten. Lassen Sie sich von Ihrem Arzt informieren und beraten.

Venenentzündung vorbeugen

Einer Venenentzündungvorbeugen können Sie nicht zu 100 Prozent. Es gibt jedoch einige Maßnahmen, die Ihre Venen schützen und stärken und mit denen Sie das Risiko für eine Venenentzündung vermindern können. Dazu gehören unter anderem:

  • Krampfadern frühzeitig behandeln lassen: Krampfadern gelten als wichtiger Risikofaktor für Venenentzündungen.
  • Körperliche Aktivität: Bewegen Sie sich regelmäßig möglichst viel in Ihrem Alltag – so bringen Sie Ihren Blutkreislauf auf Touren.
  • Absolvieren Sie regelmäßige Bein- und Fußgymnastik, wenn sich langes Sitzen oder Stehen nicht vermeiden lässt. Venengymnastik sorgt für starke Venen und kann Venenentzündungen bis zu einem gewissen Maß vorbeugen.
  • Übergewicht vermeiden: Ein zu hohes Körpergewicht kann auch die Venen belasten.
  • Ernähren Sie sich gesund, ausgewogen und vielfältig: Essen Sie zum Beispiel viel Obst, Gemüse und Vollkornprodukte. Von einer gesunden Ernährung profitiert der gesamte Körper und auch Ihre Venen.
  • Trinken Sie jeden Tag ausreichend: Wählen Sie Getränke wie Wasser, Mineralwasser, Fruchtsaftschorlen oder Tees. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) empfiehlt mindestens 1,5 Liter Flüssigkeit pro Tag, an heißen Tagen auch mehr. Das Blut bleibt fließfähig und das Risiko für die Bildung von Blutgerinnseln sinkt.
  • Tragen Sie bequeme Kleidung, die Sie nicht einengt: Zu eng sitzende Kleidung kann den Blutfluss stören und eine Venenentzündung begünstigen.
  • Tragen Sie Schuhe, die Platz, aber dennoch Halt bieten. Zu enges Schuhwerk kann den Blutfluss beeinträchtigen.
  • Und zuletzt: Rauchen Sie nicht, denn Rauchen verengt die Gefäße und schränkt den Blutfluss ein.
Quellen
  • S2k-Leitlinie: Diagnostik und Therapie der Venenthrombose und Lungenembolie (Deutsche Gesellschaft für Angiologie – Gesellschaft für Gefäßmedizin et al.); Stand: September 2023
  • Online-Informationen Deutsche Gesellschaft für Phlebologie. Oberflächliche Venenthrombose: www.phlebology.de; 5.07.2025
  • Online-Informationen Deutsche Gesellschaft für Phlebologie. Thrombose : www.phlebology.de; 5.07.2025
  • Online-Informationen Deutsche Gesellschaft für Phlebologie. Besenreiser : www.phlebology.de; 5.07.2025
  • Online-Informationen Deutsche Gesellschaft für Phlebologie. Krampfadern : www.phlebology.de; 5.07.2025
  • Online-Informationen Bundesministerium für Arbeit, Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz: www.gesundheit.gv.at; Abruf: 6.07.2025
  • Online-Informationen Amboss – Wissen für Mediziner: www.amboss.com; Abruf: 6.07.2025
  • Online-Informationen Bundesverbands Deutscher Internisten e.V.: www.internisten-im-netz.de; Abruf: 6.07.2025
  • Online-Informationen Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWIG): www.gesundheitsinformation.de; 6.07.2025

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Dieser Artikel enthält allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder –behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen. Den passenden Arzt finden Sie über unser Ärzteverzeichnis.

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