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Schweißfüße

Verabschieden Sie sich von Fußgeruch und seinen Ursachen. Tipps und Hausmittel gegen Schweißfüße.

Geprüft von , Medizinjournalistin

Veröffentlicht: 2025-11-14T16:30:00+01:00

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Inhaltsverzeichnis

© ryanking999 / iStockphoto

Zusammenfassung:

  • Definition: Fußschweiß ist Teil des natürlichen Schwitzens; es gibt aber auch krankhaftes Schwitzen der Füße (plantare Hyperhidrose); Betroffene schwitzen übermäßig stark, auch ohne typische Auslöser wie z. B. Stress oder Sport.
  • Ursachen: Vielfältige Gründe, z. B. äußerliche Faktoren wie luftundurchlässige Schuhe oder Hitze; körperliche Ursachen wie Infektionen, hormonelle Veränderungen oder Nebenwirkungen von Medikamenten
  • Was tun? Diverse Behandlungen je nach Schweregrad, z. B. sorgfältige Fußhygiene, Antitranspirant für die Füße, Stromwasserbäder, Botox-Injektionen oder OP (Durchtrennen von Nervenbahnen, die die Schweißproduktion steuern)
  • Wann zum Arzt? Wenn starkes Schwitzen den Alltag belastet oder Anzeichen einer Infektion auftreten, z. B. Rötung, Juckreiz, Schuppen oder Bläschen
  • Vorbeugen: Durch Maßnahmen, die die Füße möglichst trocken halten, z.  B. atmungsaktive Schuhe und Socken tragen und regelmäßig wechseln, die Füße nach dem Waschen gründlich abtrocknen, barfuß laufen

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Was sind Schweißfüße?

Schwitzig-feuchte Füße hat vermutlich jeder schon einmal gehabt. Die können zwar unangenehm sein, sind aber völlig normal: Schwitzen schützt den Körper vor Überhitzung und an den Füßen sitzen besonders viele Schweißdrüsen, unter anderem auch, weil durch die Feuchtigkeit die Haut geschmeidig und die „Bodenhaftung“ gut bleibt. Manche Menschen schwitzen jedoch sehr stark, auch ohne Hitze, Nervosität, Sport oder andere Auslöser. Ärztinnen und Ärzte sprechen dann von krankhaftem Schwitzen, der sogenannten Hyperhidrose, und unterscheiden zwei Formen:

  • Primäre Hyperhidrose: tritt ohne erkennbare Ursache oder Grunderkrankung auf
  • Sekundäre Hyperhidrose: entsteht als Folge anderer Ursachen, z. B. bestimmter Tumorerkrankungen, hormoneller Veränderungen oder als Nebenwirkung von Medikamenten

In Deutschland haben etwa ein bis zwei Prozent der Bevölkerung Hyperhidrose. In der medizinischen Leitlinie zur Krankheit – einem Handlungsrahmen für Ärztinnen und Ärzte – gibt es keinen festen Richtwert, ab welcher Schweißmenge das Schwitzen als krankhaft gilt. Entscheidend ist, dass Betroffene im Alltag eingeschränkt sind und ihre Lebensqualität leidet. Typische Stellen für übermäßiges Schwitzen sind Stirn, Hände, Achseln und Füße. Schwitzen die Füße besonders stark, sprechen Fachleute von plantarer Hyperhidrose.

Doch in den meisten Fälle sind Schweißfüße keine Krankheit. Fußschweiß oder Fußgeruch entsteht auch oft durch äußere Umstände oder ungünstige Gewohnheiten, zum Beispiel durch enge, luftundurchlässige Schuhe, warme Umgebung oder Nervosität.

Was sind Ursachen für Schweißfüße?

Die genauen Ursachen einer Hyperhidrose sind noch nicht vollständig geklärt. Vermutet wird, dass das Nervensystem die Schweißdrüsen überstimuliert. Betroffene haben also nicht mehr oder größere Drüsen als andere, sondern nur besonders aktive. Das gilt auch für Schweißfüße. Allerdings können Fußgeruch und starkes Schwitzen auch andere Auslöser haben. Grundsätzlich unterscheidet man zwischen äußeren Faktoren und körperlichen Ursachen. Typische äußere Faktoren sind zum Beispiel:

  • Falsches Schuhwerk: Schwere, enge oder dichte Schuhe aus festem, luft- und feuchtigkeitsundurchlässigem Material sowie luftundurchlässige Socken verhindern, dass Schweiß verdunstet. Die eingeschlossene Feuchtigkeit begünstigt das Wachstum von Bakterien und die Füße stinken schneller. Denn frischer Schweiß riecht kaum. Erst wenn Bakterien seine Bestandteile zersetzen, entstehen geruchsintensive Abbauprodukte, zum Beispiel Buttersäure.
  • Wärme: Bei hohen Temperaturen schwitzt der Körper stärker, um sich herunterzukühlen, auch an den Füßen. Schweißfüße treten deshalb im Sommer oder beim Sport besonders häufig auf, vor allem in geschlossenen Schuhen.
  • Stress oder Nervosität: Starke Emotionen wie Aufregung oder psychische Belastung können die Schweißproduktion zusätzlich anregen. Das liegt daran, dass der Körper in solchen Momenten Stresshormone wie Adrenalin ausschüttet, die alles in Alarmbereitschaft versetzen. Dadurch erhöht sich zum Beispiel die Herzfrequenz, die Atmung wird schneller, die Muskeln sind angespannt und das kann auch verstärktes Schwitzen auslösen.

Manchmal entstehen Schweißfüße unabhängig von äußeren Umständen. Dahinter können verschiedene körperliche Ursachen stecken, zum Beispiel:

  • Infektionen: Erkrankungen wie Grippe oder Erkältung mit Fieber erhöhen die Körpertemperatur und damit auch die Schweißproduktion. Mitunter tritt Fußpilz auf: Schweißfüße begünstigen die mit Bläschen, Juckreiz und Rötungen oft unangenehme Infektion, weil die feucht-warme Umgebung für das Pilzwachstum ideal ist. Typisch für Fußpilz ist außerdem, dass die Füße stinken und die Haut sich schält.
  • Hormone: Veränderungen im Hormonhaushalt können die Schweißproduktion beeinflussen. Die weiblichen Geschlechtshormone Progesteron und Östrogen spielen dabei eine wichtige Rolle, weil sie zum Beispiel die Regulierung der Körpertemperatur beeinflussen. In der Schwangerschaft und in den Wechseljahren bemerken Frauen Schweißfüße deshalb möglicherweise ebenso an sich wie verstärktes Schwitzen.
  • Stoffwechselkrankheiten: Erkrankungen wie Schilddrüsenstörungen oder Diabetes gehen oft mit hormonellen Veränderungen einher. Auch dadurch kann übermäßiges Schwitzen entstehen.
  • Neurologische Erkrankungen: Da das Schwitzen über das Nervensystem gesteuert wird, können Störungen in Gehirn, Rückenmark oder Nerven – etwa bei Parkinson – die Schweißproduktion beeinflussen.
  • Krebs: Manche Tumorarten, vor allem solche, die das Hormon- oder Nervensystem betreffen, können mit starkem Schwitzen verbunden sein.
  • Medikamente: Übermäßiges Schwitzen kann eine Nebenwirkung sein, zum Beispiel bei Antidepressiva, Hormonpräparaten oder Medikamenten mit anregender Wirkung.
  • Alkohol und Drogen: Alkohol sowie verschiedene Drogen, insbesondere aufputschende Substanzen, können die Schweißproduktion anregen, etwa weil sie das Nervensystem und die Schweißdrüsen direkt stimulieren oder Herzschlag und Blutdruck erhöhen können, sodass die Schweißdrüsen stärker arbeiten. Auch Entzugssymptome können starkes Schwitzen verursachen.

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Was tun gegen Schweißfüße?

Wenn die Füße riechen, kann das sehr unangenehm sein und das Selbstbewusstsein beeinträchtigen. Doch es gibt wirksame Maßnahmen, um Schweißfüße zu behandeln und unangenehme Gerüche zu reduzieren. Bei plantarer Hyperhidrose, also krankhaftem Schwitzen der Füße, kann der Arzt verschiedene Behandlungen vorschlagen.

Schweißfüße behandeln beim Arzt

  • Elektrotherapie: Bei der sogenannten Leitungswasser-Iontophorese werden die Füße in Wasser getaucht, durch das ein schwacher Strom geleitet wird. Das beruhigt die Schweißdrüsen und reduziert das Schwitzen für einige Zeit. Nach ärztlicher Einweisung können Stromwasserbäder auch zu Hause angewendet werden.
  • Botox: Das Nervengift wird in die Füße gespritzt und blockiert die Nerven, die die Schweißdrüsen aktivieren. Die Wirkung hält mehrere Monate an und muss etwa ein- bis zweimal pro Jahr wiederholt werden.
  • Medikamente: Bei sehr starkem Schwitzen können Medikamente, zum Beispiel aus der Gruppe der Anticholinergika, eingenommen werden. Sie wirken im gesamten Körper auf das Nervensystem und lindern das Schwitzen, haben teilweise aber Nebenwirkungen wie Herzrasen, Konzentrationsstörungen oder Probleme beim Wasserlassen. Deshalb sind Medikamente für eine Dauertherapie nur selten geeignet.
  • Operation: Wenn alle anderen Behandlungen nicht helfen, kommt ein chirurgischer Eingriff infrage. Dabei werden gezielt Nervenbahnen unterbrochen, die das Schwitzen steuern.

Schweißfüße: Hausmittel

Ärztlich empfohlene Therapien helfen am zuverlässigsten, um Schweißfüße loszuwerden. Doch auch Hausmittel können die Füße frischer halten und Gerüche reduzieren. Wer sich fragt: „Was kann man gegen Schweißfüße machen?“, kann folgende Methoden ausprobieren. Wichtig zu wissen: Die Wirksamkeit vieler Hausmittel ist wissenschaftlich nicht gesichert.

  • Fußbad gegen Schweißfüße/Apfelessig gegen Schweißfüße: Ein warmes Fußbad entspannt und kann unangenehme Gerüche etwas neutralisieren. Mit Apfelessig im Badewasser soll es zudem antibakteriell wirken und die Bakterien eindämmen, die den Fußgeruch verursachen. Mischen Sie etwa 150 ml Apfelessig mit 5 Liter warmem Wasser und baden Sie Ihre Füße 10 bis 20 Minuten darin. Nicht länger, da die Säure die Haut auch reizen kann. Anschließend die Füße mit Wasser abspülen und gründlich abtrocknen, besonders zwischen den Zehen. In den Zwischenräumen der Zehen entsteht sonst leicht eine feucht-warme Umgebung, die Bakterien- oder Pilzwachstum begünstigt.
  • Salbei gegen Schweißfüße: Kapseln, Tabletten oder Sprays mit Salbeiextrakt sind rezeptfrei erhältlich. Salbei soll vor allem bei Hitzewallungen helfen und die Schweißproduktion etwas zu reduzieren, da er wohl die Schweißdrüsen verengt. Belastbare Studien fehlen jedoch.
  • Natron gegen Schweißfüße/Backpulver gegen Schweißfüße: Sie können Natron wie ein Schuhdeo verwenden, denn es wirkt antibakteriell, nimmt überschüssige Feuchtigkeit auf und neutralisiert Gerüche etwas. Einfach ein wenig Pulver in die Schuhe streuen und über Nacht einwirken lassen, am nächsten Morgen ausschütten. Tipp: Backpulver gegen Schweißfüße und Schuhmuff können Sie genauso anwenden wie Natron. 

Salben und Deos gegen Schweißfüße

Hilfe gegen Schweißfüße gibt es auch in Drogerien und Apotheken in Form von Deodorants und Antitranspirantien: Deos hemmen vor allem Bakterien und reduzieren so den Geruch. Antitranspirantien verringern das Schwitzen selbst durch bestimmte Inhaltsstoffe. Beide Mittel gibt es als Sprays, Salben, Fußpuder, Roll-Ons, Tücher oder Creme gegen Schweißfüße.

Ein bewährtes Mittel – und in der Leitlinie der primären Hyperhidrose als erste Maßnahme empfohlen – sind aluminiumhaltige Antitranspirantien. Aluminiumsalze verengen die Ausführungsgänge der Schweißdrüsen und senken dadurch die Schweißproduktion. Am besten tragen Sie die Mittel abends auf die trockene Haut auf, da die Schweißproduktion nachts geringer ist und die Substanz so besser einwirkt. Die volle Wirkung zeigt sich oft erst nach einigen Wochen regelmäßiger Anwendung.

Immer wieder wird diskutiert, ob aluminiumhaltige Produkte gesundheitliche Risiken bergen, etwa ein erhöhtes Risiko für Brustkrebs. Ein klarer Zusammenhang konnte bisher aber nicht nachgewiesen werden. Das Bundesinstitut für Risikobewertung schreibt dazu: „Gesundheitliche Beeinträchtigungen für Verbraucherinnen und Verbraucher sind bei täglichem Gebrauch von Antitranspirantien mit Aluminiumchlorohydrat nach derzeitigem wissenschaftlichem Kenntnisstand unwahrscheinlich.“

Schweißfüße: Wann zum Arzt?

Ab und zu Schweißfüße zu haben, ist völlig normal. Wenn Sie jedoch sehr stark schwitzen, Ihre Füße ständig feucht sind oder unangenehm riechen, kann ein Arztbesuch sinnvoll sein. Besonders dann, wenn das Schwitzen den Alltag oder Ihr Selbstbewusstsein beeinträchtigt, sich Ihre Lebensqualität dadurch einschränkt oder Hautprobleme auftreten, zum Beispiel Rötungen, Juckreiz, Schuppen oder Bläschen.

In solchen Fällen ist eine Dermatologin oder ein Dermatologe (Hautärztin/Hautarzt) die richtige Anlaufstelle. Dort erhalten Sie eine Diagnose und können gemeinsam die passende Behandlung besprechen (siehe: Was tun gegen Schweißfüße?).

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Zusätzlich kann medizinische Fußpflege sinnvoll sein, um Haut und Nägel gesund zu halten. Wichtig ist die Unterscheidung: Podologinnen und Podologen sind staatlich anerkannte medizinische Fachkräfte, die kranke Füße behandeln dürfen. Kosmetische Fußpflege richtet sich dagegen nur an Menschen mit gesunden Füßen.

  • Empfohlene Podologen für eine medizinische Fußpflege finden Sie hier.

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Schweißfüßen vorbeugen

Vorbeugen ist oft einfacher als behandeln. Mit ein paar simplen Maßnahmen im Alltag können Sie viel dafür tun, Fußschweiß zu verhindern, die Haut zu schützen und unangenehmen Fußgeruch gar nicht erst entstehen zu lassen:

  • Schuhe regelmäßig lüften: Tragen Sie nicht jeden Tag dasselbe Paar, sondern wechseln Sie häufiger. So können die Schuhe trocknen und Feuchtigkeit sowie Gerüche werden reduziert.
  • Atmungsaktive Materialien wählen: Schuhe aus Leder oder Stoff lassen Luft zirkulieren und verhindern so eher einen Hitzestau. „Plastikschuhe“ schließen die Feuchtigkeit ein und fördern Schweißfüße.
  • Socken aus Naturfasern: Baumwolle oder Wolle nehmen Schweiß oftmals besser auf als synthetische Materialien. Speziell Merinowolle kann viel Feuchtigkeit speichern, ohne sich nass anzufühlen. So bleiben die Füße trockener.
  • Täglich frische Socken: Bei warmem Wetter oder starkem Schwitzen lohnt sich auch ein Wechsel zwischendurch. So haben Bakterien und Pilze weniger Chancen, sich zu vermehren.
  • Füße gründlich abtrocknen: Nach dem Waschen die Füße sorgfältig abtrocknen, besonders zwischen den Zehen. Feuchtigkeit dort begünstigt Fußpilz, denn in den engen Zehenzwischenräumen kann eine warme, feuchte Umgebung entstehen, die die idealen Bedingungen für Pilze bietet.
  • Barfuß oder in offenen Schuhen laufen: Zuhause oder im Sommer tut es den Füßen gut, wenn Luft an die Haut kommt. So trocknen sie schneller oder schwitzen gar nicht erst.
Quellen
  • S1-Leitlinie: Definition und Therapie der primären Hyperhidrose (Deutsche Dermatologische Gesellschaft); Stand: 19.02.2023
  • Schlereth, T: Hyperhidrose – Ursachen und Therapie von übermäßigem Schwitzen; Deutsches Ärzteblatt; 2009; DOI: 10.3238/arztebl.2009.0032
  • Online-Informationen Bundesinstitut für Risikobewertung: www.bfr.bund.de; Abruf: 24.10.2025
  • Online-Informationen Schweizerischer Podologen-Verband: www.podologie.swiss; Abruf: 24.10.2025
  • Online-Informationen Universitätsklinikum Freiburg: www.uniklinik-freiburg.del; Abruf: 07.09.2025

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