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Zusammenfassung:
- Definition: Kleine Hautwucherungen, meist durch Viren ausgelöst und harmlos; sie können aber schmerzhaft sein oder ästhetisch störend
- Häufigste Arten: vulgäre Warzen, Dellwarzen, Flachwarzen, Alterswarzen, Dornwarzen, Feigwarzen, Pinselwarzen, Stielwarzen
- Therapie: oft verschwinden sie von selbst; sonst u. a. beim Arzt durch Vereisen, Lasern, Operieren oder zu Hause mittels Creme oder Pflaster
- Welcher Arzt? Warzen entfernt der Hautarzt
- Symptome: Wucherung auf der Haut, Oberfläche meist rau und schuppig oder mit Punkt in der Mitte
- Ursachen: meist Humane Papillomviren (HPV)
- Vorbeugen: u. a. Schuhe im Schwimmbad/in der Sauna tragen, nach dem Baden Füße gut abtrocknen, Warzen nicht mit den Händen berühren
Ob Kind oder Erwachsener: Warzen kann jeder Mensch bekommen. Schätzungen zufolge entwickelt rund jeder Zweite im Laufe seines Lebens einmal Warzen, meist an den Händen oder Füßen. Grundsätzlich können sich die Wucherungen jedoch an allen Körperteilen und sogar an den Schleimhäuten bilden.
Warzen sind kleine Hautwucherungen, die weißlich, gelblich, hautfarben oder transparent sein können. Warzen können schmerzhaft und ästhetisch störend sein. „Echte“ Warzen sind ansteckend, weil Viren die Verursacher sind. Lateinisch heißen Warzen auch Verrucae.
Warzen bei Kindern sind häufiger als bei Erwachsenen. Schätzungen zufolge haben rund fünf bis zehn Prozent der Vier- bis Sechsjährigen Warzen, bei Jugendlichen zwischen 16 und 18 Jahren ist nahezu jeder Dritte von Warzen betroffen. Das liegt daran, dass die meisten Warzen durch Viren ausgelöst werden und das Immunsystem von Kindern noch weniger schlagkräftig und ihre Haut empfindlicher ist. Außerdem haben Kinder und Jugendliche beim Spielen, Schwimmen oder in der Sporthalle mehr Körper- und damit Hautkontakt mit potenziellen Warzenviren-Überträgern.
Die Ansteckung mit Warzen geschieht schnell: Das Warzensekret enthält unzählige Viren, die über kleine Hautverletzungen oder Risse in den Körper eindringen und dort die Warzen hervorrufen. Menschen mit geschwächtem Immunsystem oder viel Stress haben den Viren weniger entgegenzusetzen. Entsprechend erhöht ist ihr Risiko, eine oder mehrere Warzen zu bekommen.
Warzen: Die häufigsten Arten
Optisch können Warzen sehr unterschiedlich aussehen. Es gibt zum Beispiel weiße, braune, graue und rote Warzen. Sie können flach oder emporragend sein. Außerdem gibt es Warzen, die nach innen wachsen. Manche ähneln von der Oberfläche her einem Blumenkohl, während andere eher glatt aussehen.
Ärztinnen und Ärzte unterscheiden mehrere Warzentypen. Es gibt echte Warzen (Feig-, Flach-, Dorn-, Pinsel- oder gemeine Warzen), die durch das Humane Papillomviren (HPV) entstehen, und unechte Warzen (Dell-, Alters- und Stielwarzen), die andere Ursachen haben.
Vulgäre Warzen oder Stachelwarzen
Vulgäre Warzen (Stachelwarzen) sind die häufigste Warzenart. Sie sind klein, hart und wuchern meist zu erbsengroßen, verhornten Knötchen, die sich auf der Haut manchmal beetartig vermehren. Die Ursache ist eine Infektion mit Humanen Papillomviren (HPV).
Oft treten diese Warzen im Gesicht auf, etwa als fadenförmige Knötchen am Auge. Manche Menschen entwickeln diese Warzen auf der Kopfhaut oder haben Warzen an der Hand, dem Handrücken beziehungsweise am Finger. Dort bilden sie sich oft um das Nagelbett herum, unter dem Nagel oder über den Gelenken.
An den Füßen siedelt sich oft eine Sonderform der vulgären Warze an, die Plantarwarze. Da die Fußsohle durch das Körpergewicht beim Stehen und Gehen belastet wird, ist diese Warzenart meist sehr flach, außen hart und in der Mitte weich. Oft befindet sich im Zentrum ein schwarzer Punkt. Häufig heilen vulgäre Warzen von selbst aus. Wenn sie schmerzen, sich ausbreiten oder kosmetisch stören, ist eine Behandlung sinnvoll.
Dellwarzen
Dellwarzen werden nicht durch HPV, sondern durch ein Pockenvirus ausgelöst, das Molluscum-contiagiosum-Virus. Dellwarzen haben eine helle Hautfarbe oder sind weiß oder transparent und ungefähr so groß wie ein Stecknadelkopf. Charakteristisch für diese Warzenart ist eine Delle in der Mitte der glänzenden Oberfläche. Daher rührt auch der Name. Aus dieser kleinen Öffnung tritt eine zähe, weiße Flüssigkeit aus, die Viren enthält und infektiös ist. Über diese Flüssigkeit breiten sich Dellwarzen aus.
Oft treten diese Warzen bei Kindern und Menschen mit geschwächtem Immunsystem auf. Sie verursachen normalerweise keine Beschwerden und können im Grunde am ganzen Körper auftreten. Bei Kindern bilden sich Dellwarzen bevorzugt im Gesicht oder an den Armen und Beinen. Bei Erwachsenen entstehen die Warzen am Bauch, im Intimbereich oder an der Innenseite am Oberschenkel. Meist bilden sie sich von allein zurück. Entzündete, juckende oder schmerzende Dellwarzen können jedoch belastend sein und sollten behandelt werden.
Flachwarzen
Flachwarzen heißen auch juvenile Warzen, weil sie häufig bei Kindern und Jugendlichen auftreten. Deren Immunsystem ist noch nicht voll ausgebildet und kann die Erreger, das Humane Papillomvirus, nicht so effektiv abwehren. Diese Warzen sind, wie der Name schon vermuten lässt, flach. Die hell- bis dunkelbraunen Wucherungen sind weich und rund, die Oberfläche ist stumpf und fein gepunktet. Flachwarzen können einen Durchmesser von bis zu fünf Millimetern erreichen und ein Körperareal in Gruppen von bis zu hundert Stück besiedeln. Die Warzen wachsen oft im Gesicht (Wangen, Stirn). Aber auch Warzen an den Händen (Handinnenflächen) und an den Armen sind möglich. Flachwarzen verursachen meist keine Schmerzen und verschwinden von allein wieder.
Alterswarzen
Alterswarzen sind eine Warzenform, die nicht ansteckend ist. Eigentlich handelt es sich nicht um „echte“ Warzen, sondern um gutartige Wucherungen der Oberhaut. Warum genau sie entstehen, ist wissenschaftlich nicht abschließend geklärt. Vermutlich spielen die Gene eine Rolle – und auch UV-Strahlung ist ein Risikofaktor. Mit zunehmendem Alter steigt die Wahrscheinlichkeit für Alterswarzen. Meist treten sie ab dem 30. Lebensjahr auf. Bevorzugte Orte der Alterswarzen sind Rücken, Brust und Gesicht. Sie sind harmlos, aus gesundheitlicher Sicht müssen Sie sie also nicht entfernen lassen. Manche Betroffenen empfinden die bräunlich-schwarzen, zerklüfteten „Böhnchen“ als ästhetisch störend.
Dornwarzen
Dornwarzen bilden sich oft als Fußwarzenam Zeh, an der Ferse oder Fußsohle, wenn Humane Papillomviren, die Warzenerreger, durch winzige Hautverletzungen oder -risse eindringen. Die verhornte Oberfläche dieser Warzen ist bräunlich-grau, glatt und weich. Optisch wirken Dornwarzen oft nicht besonders groß. Allerdings liegt ein Teil dieser Warzen unter der Haut. Der Druck, der beim Gehen und Stehen auf den Füßen lastet, drückt diese Warzen, die unter dem Fuß sitzen, tief in die Hautschichten – so, als würde ein Dorn im Fuß stecken. Diese Warzenform verursacht beim Gehen häufig Schmerzen. Dann sollten Sie die Warze behandeln lassen. Oft können Sie Dornwarzen nur durch einen chirurgischen Eingriff wieder loswerden.
Feigwarzen
Feigwarzen zählen zu den häufigsten sexuell übertragbaren Krankheiten. Da es keine Meldepflicht gibt, existieren allerdings keine konkreten Zahlen, sondern nur Schätzungen. Die besagen, dass europaweit etwa ein bis zwei Prozent der sexuell aktiven Menschen zwischen 15 und 49 Jahren Feigwarzen haben. Auch diese Warzenform verursacht ein Humanes Papillomvirus. Feigwarzen müssen wegen der Ansteckungsgefahr behandelt werden. Sie siedeln sich nicht auf der Haut, sondern auch auf den Schleimhäuten an. Deshalb heißen Feigwarzen, die in der Scheide, im Genitalbereich/Intimbereich des Mannes, im Mund oder am Po beziehungsweise im Analbereich wuchern, auch Genital- oder Feuchtwarzen. Sie können zu rötlichen bis bräunlichen Beeten heranwachsen.
Pinselwarzen
Pinselwarzen heißt auch Fransenwarzen oder Filiformwarze. Die Ursache sind humane Papillomviren. Von diesem Warzentyp sind hauptsächlich ältere Menschen betroffen. Die weißen bis dunkelrosafarbenen Wucherungen wachsen stiel- oder stachelförmig. Da sie beim Abtrocknen oder Rasieren leicht verletzt werden, vermehren sie sich schnell und sind ziemlich hartnäckig. Manchmal jucken sie auch. Wer sie nicht als störend empfindet, kann einfach abwarten, bis sie von selbst verschwinden. Da sie oft im Gesicht auftreten, empfinden sie manche als unschön und belastend. Dann ist eine Behandlung beim Hautarzt empfehlenswert.
Stielwarzen
Stielwarzen sind keine Warzen im eigentlichen Sinn. Sie entstehen nicht durch Viren, durch das Wuchern bestimmter Hautzellen, der Fibrozyten. Das sind ruhende Bindegewebszellen. Warum diese Wucherungen auftreten, ist noch unklar. Stielwarzen heißen auch Fibrome und sind nicht ansteckend. Ihrem Namen entsprechend wachsen sie als längliche Stiele auf der Haut. Manchmal weisen sie auch eine blumenkohlartige Oberfläche auf. Bevorzugt sitzen die meist hautfarbenen Wucherungen an weichen Körperstellen: unter den Armen, als Warzen am Hals, im Bereich des Dekolletés oder in Form kleiner Warzen unter der Brust. Bei stark übergewichtigen Menschen kommen Stielwarzen auch in Körperfalten vor.
Aus medizinscher Sicht müssen Stielwarzen nicht entfernt werden, wenn sie keine Beschwerden verursachen. In der Regel sind Stielwarzen ungefährlich, jedoch mitunter kosmetisch störend. Dann kann eine Behandlung Abhilfe schaffen.
Sonderfall: Warzen bei Kindern
Bei Kindern ist das Immunsystem noch nicht voll ausgereift. Zudem haben sie beim Spielen, im Schwimmbad oder in der Schulturnhalle oft direkten Kontakt mit anderen Kindern, die vielleicht bereits von Warzen betroffen sind. Entsprechend anfällig sind Kinder für Warzen. Schätzungsweise fünf bis zehn Prozent aller Kinder zwischen vier und sechs Jahren haben oder hatten schon einmal Warzen. Häufig sind das vulgäre Warzen, Dellwarzen oder Flachwarzen.
Die Warzen sind meist flach, rundlich bis oval und klein (ein bis vier Millimeter im Durchmesser). Sie können aber auch in großen Gruppen auftreten. Meist verschwinden sie innerhalb von zwei Jahren von allein. Verursachen Warzen bei einem Kind Probleme, sollten Eltern mit ihrem Kind einen Kinder- und Jugendarzt aufzusuchen. Wegen der Verletzungsgefahr ist es nicht ratsam, die Warzen bei Kindern selbst zu entfernen.
Je nach Art der Warze gibt es verschiedene Möglichkeiten der Warzenbehandlung beim Hautarzt – ein Überblick.
Vereisen (Kryotherapie)
Warzen lassen sich vereisen. Bei der sogenannten Kryotherapie trägt der Arzt ein kaltes Spray oder flüssigen Stickstoff auf die Warze auf, um sie zu bekämpfen. Vereisen ist zum Beispiel eine Behandlungsmöglichkeit bei Alterswarzen am Kopf, Hals oder auf der Brust. Auch um Warzen am Fuß oder den Fingern (Daumen, restliche Hand) zu entfernen kann die Kälte wirksam sein.
Wenn der Stickstoff verdunstet, entsteht extreme Kälte, welche die oberste Hautschicht zerstört. Damit eine Warze komplett verschwindet, muss sie mehrmals vereist werden. Unter Umständen bleibt eine Narbe zurück. Der Kältereiz kann schmerzhaft sein, vor allem, da der Arzt die Hautstelle beim Warzenvereisen nicht lokal betäubt. Danach kann sich die Haut röten und anschwellen. Manchmal bildet sich eine Blase, die der Arzt entweder abträgt oder die von allein verschwindet. Die Kosten übernehmen die Krankenkassen nicht in jedem Fall.
An den meisten Körperstellen lassen sich Warzen vereisen - beim Hautarzt oder selbst zu Hause. In manchen Fällen eignet sich diese Methode allerdings nicht, zum Beispiel an empfindlichen Körperstellen. Um zum Beispiel Warzen am Auge zu entfernen, sollte eine andere Methode zum Einsatz kommen. Auch bei Sensibilitätsstörungen wie einem Diabetischen Fuß sollten Sie Warzen nicht vereisen (lassen). Die Kryotherapie könnte zum Beispiel Wunden verursachen und die Nerven weiter schädigen kann.
Lasern
Das Warzenlasern zerstört die Wucherungen durch starke Hitze. Moderne Laser arbeiten mit einer bestimmten Wellenlänge. Dies stellt sicher, dass beim Warzenweglasern nur das Warzengewebe die Strahlen absorbiert. Diese Methode zerstört die Erreger meist vollständig. Eine lokale Betäubung ist beim Lasern der Warze möglich, aber nicht unbedingt erforderlich. Manchmal genügt eine Lasersitzung, manchmal sind mehrere notwendig.
Das Lasern ist eine gute Methode, um zum Beispiel Alterswarzen oder Warzen an der Nase, am Hals, am Kopf oder Stielwarzen im Gesicht entfernen zu lassen. Auch offene Warzen lasert der Arzt meist oder vereist sie. Bei Flachwarzen eignen sich dagegen andere Behandlungsmethoden besser. Solange es nicht medizinisch notwendig ist, die Warze zu lasern, trägt die Kosten in der Regel der Patient.
Chirurgischer Eingriff
Wenn alle anderen Methoden der Warzenbekämpfung nicht erfolgreich waren, wird der Arzt die Warzen operativ (chirurgisch) entfernen. Das macht er normalerweise mit einem speziellen scharfen Löffel (Kürettage), einer chirurgischen Schere oder einem Skalpell. Der Eingriff erfolgt unter lokaler Betäubung.
Wichtig ist, dass der Arzt die komplette Warzenwurzel mit herausschneidet. Diese Methode eignet sich auch für befallene Schleimhäute, zum Beispiel bei Warzen in der Nase oder Warzen auf der Zunge. Die Krankenkassen übernehmen die Kosten meist nur bei medizinischer Notwendigkeit. Hinweis: Es ist ratsam, das Herausschneiden oder Wegschneiden von Warzen nicht selbst zu übernehmen – Sie riskieren Verletzungen oder Infektionen.
Mikrowellentherapie
Besonders bei flachen Warzen und Dornwarzen kann die noch junge Mikrowellentherapie eine weniger schmerzhafte Möglichkeit speziell bei therapieresistenten Warzen sein. Die Fußsohle muss bei der Mikrowellenbehandlung nicht betäubt werden. Zwischen den Sitzungen ist keine Zwischenbehandlung mit chemischen Tinkturen notwendig. Allerdings gibt es bisher nur wenige Studien mit niedrigem Evidenzlevel zu dieser Behandlungsform. Die Wirksamkeit dieser Methode ist also noch nicht ausreichend durch Studien belegt.
Das können Sie bei Warzen selbst tun
Wenn Sie die Warzen als störend empfinden oder sie Beschwerden verursachen, verschreibt der Arzt eventuell spezielle Mittel für die Behandlung zu Hause. Mit den jeweiligen Präparaten können Sie die Warzen selbst entfernen. Außerdem sind nicht verschreibungspflichtige Sprays, Pflaster, Tinkturen, Salben, Lösungen oder Cremes als Warzen-Mittel in der Apotheke oder Drogerie erhältlich.
Um zuhause Warzen zu bekämpfen, können Sie handelsübliche Mittel einsetzen. Je nach Produkt und Anwendungsgebiet enthalten sie Arzneistoffe wie Salicylsäure (u. a. bei Warzen zwischen den Zehen), Essigsäure oder Milchsäure, die aufweichend beziehungsweise ätzend wirken. Bei Warzen im Gesicht kommen oft Mittel mit Vitamin-A-Säure zum Einsatz.
Wichtig ist es, die umliegende, gesunde Haut während der Behandlung gut zu schützen. Hilfreich ist es, sie mit einer Fettcreme (beispielsweise Vaseline) einzureiben, die als eine Art Schutzschild wirkt.
Cremes, Warzen-Pflaster oder Tinkturen als Warzenmittel
Diese Präparate können dabei mithelfen, Ihre Warzen loszuwerden. Sie weichen die dicke Hornschicht über der Warze auf oder lösen sie auf. Das lässt sich meist schon nach einem bis drei Tagen erkennen.
Um die Hornschicht vorsichtig selbst abzutragen, eignet sich ein Bimsstein oder eine Hornhautfeile. Schneiden Sie nicht selbst an der Haut herum. Sonst besteht das Risiko, dass die Warzen zu bluten beginnen. Das Blut enthält meist viele Viren und ist deshalb höchst ansteckend. Die Warzen können sich auf diese Weise schnell verbreiten.
Meist müssen Sie die Behandlung mehrmals wiederholen. Nach drei bis vier Wochen ist die Warze in vielen Fällen verschwunden. Ist das nicht der Fall, sollten Sie sich ärztlichen Rat einholen. Auch nach einer erfolgreichen Therapie zu Hause können Warzen immer wieder kommen.
Mit einem speziellen Vereisungs-Spray oder -Stift können Sie Warzen auch selbst vereisen und entfernen. Solche Mittel kühlen nicht so stark wie die bei der ärztlichen Therapie. Die Temperatur reicht aber meist aus, um Warzen zu beseitigen. Oft ist jedoch ein wenig Geduld gefragt. Es dauert meist mehrere Wochen, bis die Warze verschwunden ist. Tut sie das nicht, sollten Sie einen Hautarzt aufsuchen.
Das Abbinden, Abschneiden oder Abkleben der Warze ist meist nicht ratsam. Besonders bei hervorstehenden Formen, etwa der Stielwarze, ist die Versuchung groß, die Warzen abzubinden oder wegzuschneiden und so absterben zu lassen. Beides kann schmerzhaft sein und zu Entzündungen und Infektionen führen. So können zum Beispiel beim Warzenabschneiden Krankheitserreger in die Wunde geraten.
Wenn Sie echten Warzen mit Klebeband zu Leibe rücken, sinkt zwar das Infektionsrisiko, aber die Wirkung ist mehr oder weniger gleich null. Wenn Sie Warzen abkleben, tragen Sie lediglich die oberste Hornschicht der Warze ab. Bis die Warze verschwunden ist, kann das sehr lange dauern – und die Warzenwurzel bleibt meist bestehen. Diese Methode ist also eher begleitend zu einer Vereisung oder anderen Behandlung der Wurzel mit einer entsprechenden Lösung zu betrachten.
Hausmittel: Hilft es, Warzen natürlich zu behandeln?
Warzen heilen meist von selbst wieder ab. Allerdings versuchen einige Menschen, ihre Warzen durch Hausmittel zu entfernen. Der Effekt von Warzen-Kreide, Eigenurin und anderen Maßnahmen ist aber wissenschaftlich nicht belegt. Die Abheilung der Warze und die Anwendung des Hausmittels können zufällig auf den gleichen Zeitraum fallen. Diesen Effekt schreiben manche dann dem eingesetzten Hausmittel zu. Einige Beispiele:
- Eigenurin: Experten räumen zwar ein, dass der im Eigenurin enthaltene Harnstoff die Hornstrukturen aufweicht. Die Warze selbst ist jedoch eine Viruserkrankung - und auf die Viren hat der Harnstoff keinen Einfluss.
- Kreide: Manche reiben die Warze über einige Zeit regelmäßig mit Kreide ein. Aus medizinischer Sicht ist dieses Hausmittel nicht effektiv.
- Apfelessig: Eines der sehr wenigen Hausmittel, die eventuell gegen Warzen wirken könnten, ist Apfelessig. Er schafft auf der Warze ein Umfeld, in dem sich die auslösenden Viren nicht mehr gut vermehren. Möglicherweise kann Apfelessig helfen, Warzen verschwinden zu lassen. Hat sich nach circa einer Woche jedoch nichts getan, sollten Sie besser zum Arzt gehen
- Teebaumöl: Diesem Hausmittel wird nachgesagt, eine gewisse Wirkung gegen Viren und Bakterien zu haben. Wissenschaftlich belegt ist eine Wirksamkeit von Teebaumöl gegen Warzen jedoch nicht. Vorsicht: Teebaumöl kann allergische Reaktionen hervorrufen.
- Warzen besprechen: Hierbei handelt es sich um eine esoterische Methode, bei der ein Besprecher versucht, die Warzen mittels eines gemurmelten Spruchs zum Verschwinden zu bewegen. Oft streicht er zusätzlich mit einem Messer über die Warzen. Manchen Menschen hilft dieses Verfahren tatsächlich. Dasräumen auch Experten ein. Sie glauben jedoch, dass dies weniger am „Zauberspruch“ liegt als an der zufällig im gleichen Zeitraum einsetzenden Spontanheilung und/oder der positiven Auswirkung auf die Psyche, die das Immunsystem stärkt.
Warzen entfernen in der Schwangerschaft
Bei werdenden Müttern ist das Immunsystem gedrosselt, weshalb sie anfälliger für Warzen sind. Vorsicht geboten ist jedoch bei Medikamenten gegen Warzen in der Schwangerschaft. Salicylsäure gilt als unbedenklich. Bei einigen Wirkstoffen wie Monochloressigsäure (beispielsweise bei Dornwarzen) oder Podophyllotoxin (beispielsweise bei Feigwarzen) ist es jedoch unklar, ob sie der Schwangeren und ungeborenem Kind schaden. Fragen Sie immer Ihren Arzt dazu.
Um in der Schwangerschaft Warzen zu behandeln, sind das Vereisen, Lasern oder eine chirurgische Entfernung vorzuziehen – sofern das Entfernen der Warze während der Schwangerschaft überhaupt notwendig ist. Sprechen Sie in diesem Fall mit Ihrem Arzt.
Welcher Arzt entfernt Warzen?
Warzen entfernen lassen können Sie beim Hautarzt. Er untersucht verdächtige Hautstellen, stellt die passende Diagnose und leitet die entsprechende Therapie ein.
Symptome: Daran erkennen Sie eine Warze
Warzen erkennen Sie an den typischen Wucherungen auf der Haut. Die Oberfläche von Warzen ist meist schuppig und rau. Es gibt aber auch Warzen mit schwarzen Punkten in der Mitte. Das sind gequetschte Kapillaren, also winzige Blutgefäße, die zu hohem Druck von der Hornhaut ausgesetzt waren.
Beim Auftreten mit dem Fuß oder bei bestimmten Handbewegungen können manche Warzen-Formen (wie Dornwarzen) Schmerzen verursachen. Andere Hautwucherungen wie Feigwarzen jucken mitunter, wobei der Juckreiz zum Beispiel durch Reibung (z. B. im Intimbereich) oder eine Entzündung entsteht. Oft verursachen die gutartigen Wucherungen aber keine Probleme.

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Warzen sind kleine, weißliche oder auch transparente Hautwucherungen und können an den Händen vorkommen
Das unterscheidet Warzen von Hühneraugen
Ob es sich um eine Warze oder ein Hühnerauge handelt, können Laien oft nicht so leicht feststellen. Hühneraugen entwickeln sich meist an den Zehen, weil sie durch Druck (beispielsweise in zu engen Schuhen) entstehen. Dagegen sind Viren in der Regel die Auslöser von Warzen.
Warzen sind oft flach und betreffen wenige Hautschichten. Hühneraugen ragen hingegen mit einem längeren Hornhautkeil in die Haut. Gehen Sie zum Arzt für eine gesicherte Diagnose und die passende Therapie.
Humane Papillomviren (HPV) sind in den meisten Fällen die Ursache für Warzen. Ausnahmen sind Dellwarzen, die durch das Virus Molluscum-contagiosum ausgelöst werden. Alterswarzen und Stielwarzen werden dagegen nicht durch Viren hervorgerufen, sondern haben andere, nicht-infektiöse Ursachen.
Die meisten Warzen sind ansteckend, weil Viren die Ursache sind. Die Infektion erfolgt meist an schlecht durchbluteten Körperstellen wie Fußsohle, Finger oder Handrücken. Laufen Sie beispielsweise mit einer Warze am Zeh barfuß durchs Schwimmbad, hinterlassen Sie infizierte Hautzellen auf dem Boden. Läuft eine Person nach Ihnen über diese Stelle und hat eine nasse, empfängliche Haut oder eine winzige Wunde, dringen die Viren über die Haut ein und rufen eine Warze hervor. Schweißfüße sowie ein Aufenthalt ohne Schuhe oder Socken in der Sauna, Turnhalle und auf kontaminierten Badematten erhöhen ebenfalls das Risiko für die Entstehung von Warzen.
Auch per Schmierinfektion sind Warzen übertragbar. Blut an sich überträgt zwar keine HPV. Allerdings enthält das Blut einer offenen Warze viele Viren, mit denen sich ein anderer Mensch beim Kontakt anstecken kann.
Manche Menschen sind anfälliger für Warzen als andere. Ist beispielsweise das Immunsystem geschwächt oder die Haut vorgeschädigt (beispielsweise bei Neurodermitis oder Diabetes), haben die Erreger leichteres Spiel und können in die Haut eindringen. Vitaminmangel oder psychische Ursachen sind keine direkten Warzenauslöser. Sie können aber das Immunsystem schwächen. Die Abwehrkräfte spielen wiederum eine wichtige Rolle, um Krankheitserreger wie Warzenviren in Schach zu halten.
Warzen vorbeugen
Damit Sie Warzen gar nicht erst bekommen, können Sie selbst einiges tun – einige Tipps:
- Tragen Sie in öffentlichen Schwimmbädern, Umkleiden und Saunen Badeschuhe.
- Nach dem Baden ist es wichtig, die Füße und vor allem die Zehenzwischenräume gründlich abzutrocknen.
- Benutzen Sie nie das Handtuch oder die Nagelschere einer anderen Person.
- Berühren Sie Warzen möglichst nicht mit Ihren Händen.
- Stärken Sie Ihr Immunsystem durch eine gesunde und ausgewogene Ernährung und regelmäßige Bewegung.
Quellen
- Cassano, N et al.: Oral supplementation with a nutraceutical containing Echinacea, methionine and antioxidant/immunostimulating compounds in patients with cutaneous viral warts; Giornale italiano di dermitologia e venerologia; 2011; PMID: 21566549
- Moelleken, M & Dissemond J: Blickdiagnosen Dermatologie; Urban & Fischer; 1. Auflage 2021
- Online-Informationen Deutsche Haut- und Allergiehilfe: www.dha-allergien.de; Abruf: 07.03.2022
- Online-Informationen Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG): www.gesundheitsinformation.de; Abruf: 21.07.2025
- Online-Informationen Bundesministerium für Arbeit, Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz: www.gesundheit.gv.at; Abruf: 21.07.2025
- Online-Informationen Carstens-Stiftung: www.carstens-stiftung.de; Abruf: 21.07.2025
- Online-Informationen Institut für Arzneimittelinformation: www.arznei-telegramm.de; Abruf: 21.07.2025
- Online-Informationen des Bundesinstituts für Arzneimittel und Medizinprodukte: https://drks.de; Abruf: 21.07.2025
- Online-Informationen Informationsdienst Wissenschaft e.V. -idw-: https://idw-online.de; Abruf: 21.07.2025
- Online-Informationen Universitäts-Spital Zürich: www.usz.ch; Abruf: 21.07.2025
- Online-Informationen The Johns Hopkins University: https://www.hopkinsmedicine.org; Abruf: 21.07.2025
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