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Rasurbrand

Gerötete, juckende Haut nach dem Rasieren muss nicht sein. Lesen Sie, wie Sie Rasurbrand vermeiden und was wirklich gegen die Hautreizung hilft.

Geprüft von , Medizinjournalistin

Veröffentlicht: 2025-11-17T15:00:00+01:00

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Inhaltsverzeichnis

© diy13 / AdobeStock

Zusammenfassung:

  • Definition: Hautreizung nach der Rasur, die Rötungen, Trockenheit, Spannungsgefühl, Brennen oder kleine Pickel auslösen kann.
  • Entstehung: Die Haut wird beim Rasieren gereizt oder leicht verletzt; Bakterien und eingewachsene Haare können kleine Entzündungen auslösen.
  • Was hilft? Die Haut schonen, kein starkes Rubbeln, Reiben oder Kratzen; Hausmittel wirken vor allem durch Kühlung, z. B. Quarkwickel; Cremes sollten möglichst reizarm sein, z. B. ohne Duftstoffe oder Alkohol.
  • Dauer: Die akute Reizung klingt meist innerhalb weniger Tage ab; Pickel verschwinden in aller Regel spätestens drei Monate nach dem Rasurstopp.
  • Wann zum Arzt? Bei starken Schmerzen, wenn sich die Beschwerden verschlimmern, oder bei stark entzündeter Haut (rot, warm, geschwollen).
  • Vermeiden: Die richtige Rasurtechnik beugt Rasurbrand vor: scharfe, saubere Klingen verwenden, Rasiergel oder -schaum nutzen, nicht zu fest aufdrücken, in Wuchsrichtung rasieren, nicht öfter als zwei Mal über dieselbe Stelle gehen.

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Was ist Rasurbrand?

Rasurbrand ist eine Hautirritation nach der Rasur. Ärztinnen und Ärzte nennen diese Reizung Pseudofolliculitis. Im Bartbereich spricht man speziell von Pseudofolliculitis barbae.

Die Haut reagiert oft schon wenige Minuten nach der Rasur. Sie fühlt sich an den rasierten Stellen gespannt an, kann schmerzen und ist gerötet, trocken oder wund. Kurz darauf können Jucken oder Brennen einsetzen, etwa in Form brennender Beine nach der Rasur oder einem juckenden Intimbereich. Später können sich entzündete Stellen mit Pusteln bilden, auch Rasierpickel genannt. 

Der Hautausschlag nach dem Rasieren kann an allen Körperstellen auftreten, an denen Haare entfernt werden. Es gibt Rasurbrand zum Beispiel an Beinen oder Achseln, auch der Intimbereich kann von Rasurbrand betroffen sein, bei Frau und Mann gleichermaßen. Die Gesichtsrasur, und damit Rasurbrand am Hals oder an den Wangen, ist hingegen typisch für Männer.

Wie entsteht Rasurbrand?

Rasurbrand entsteht, wenn die Haut beim Rasieren gereizt oder verletzt wird. Die Klinge entfernt nicht nur die Haare, sondern kann auch winzige Schnitte hinterlassen oder die oberste Hautschicht, die an sich einen natürlichen Schutz darstellt, leicht abtragen. Das kann brennen, jucken oder schmerzen und führt häufig zu Rötungen oder kleinen Schwellungen.

Über die verletzte Haut können Bakterien leichter eindringen. So entstehen Entzündungen oder kleine Pickelchen. Auch eingewachsene Haare können solche Pusteln verursachen. Normalerweise wächst ein Haar gerade aus der Haut heraus. Wird es beim Rasieren jedoch abgeschnitten, kann es schräg weiterwachsen und in die Haut zurückdrücken. Dort reagiert der Körper mit einer kleinen Entzündung und ein Pickel entsteht. Besonders bei krausem oder lockigem Haar passiert das häufiger, weil die Haare von Natur aus gebogen sind und so leichter in die Haut einwachsen. Rasierpickel treten vor allem überall dort auf, wo regelmäßig rasiert wird, also zum Beispiel im Bartbereich, an den Beinen oder im Intimbereich.

Was hilft bei Rasurbrand?

Um Rasurbrand zu behandeln, sollten Sie vor allem eines beachten: Gehen Sie behutsam mit Ihrer Haut um. Vermeiden Sie starkes Reiben, Rubbeln oder Kratzen. Berühren Sie die betroffene Stelle so wenig wie möglich, denn an den Händen befinden sich Bakterien, die Entzündungen auslösen können.

Länger anhaltende Beschwerden oder stark entzündete Haut sollten ärztlich abgeklärt werden. In solchen Fällen können auch lokale Antibiotika infrage kommen. Antibiotika helfen gegen bakterielle Infektionen.

Hausmittel gegen Rasurbrand

Wenn Sie nach der Rasur gereizte Haut oder Rötungen bei sich feststellen, fragen Sie sich vielleicht: Rasurbrand – was tun? Eine erste effektive Maßnahme ist immer Kühlung: Ein kalter Waschlappen oder eine in ein Tuch gewickelte Kühlkompresse wirkt beruhigend, lindert Juckreiz und Brennen und sorgt gleichzeitig dafür, dass sich die Blutgefäße zusammenziehen. So werden Entzündungen gehemmt.

Weil Kühlung bei Rasurbrand guttut, ist auch der Quarkwickel ein bewährtes Hausmittel. Einfach etwas Quark auf ein Tuch streichen, auf die gereizte Stelle legen und nach einigen Minuten wieder abnehmen. Das funktioniert an Beinen, Nacken, Gesicht und sogar im empfindlichen Intimbereich und kühlt die Haut angenehm.

Creme gegen Rasurbrand

Um die Haut nach der Rasur zu beruhigen und zu pflegen, eignen sich Cremes mit Wirkstoffen wie Panthenol oder Allantoin. Solche Wund- und Heilsalben gibt es in Apotheken und Drogerien. Auch ein Aloe-Vera-Gel kann hilfreich sein, denn es kühlt die Haut, spendet Feuchtigkeit und unterstützt so ihre Regeneration.

Bei Rasurbrand kann Zinksalbe nützlich sein, wenn Rasierpickel auftreten: Sie wirkt leicht austrocknend, entzündungshemmend und hilft bei der Heilung kleiner Hautverletzungen. Die Salbe sollte am besten gezielt auf die betroffenen Stellen aufgetragen werden, also direkt auf die Pickelchen. So kann sie wirken, ohne gesunde Haut auszutrocknen.

Egal ob Balsam, Lotion oder Creme: Achten Sie auf reizarme Produkte. Duftstoffe oder Alkohol können die Beschwerden verschlimmern. Spüren Sie nach dem Auftragen ein Brennen, sollten Sie das Mittel lieber absetzen und zu einer Alternative greifen.

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Wie lange dauert Rasurbrand?

Wie lange es dauert, bis ein Rasurbrand abheilt, hängt davon ab, wie stark die Haut gereizt wurde und wie empfindlich sie ist. Daher lässt sich nicht genau sagen, wie lange Rasurbrand anhält. In den meisten Fällen klingt die Hautreizung jedoch innerhalb weniger Tage von selbst ab. Die Pickel verschwinden meist innerhalb von zwei bis drei Monaten, wenn die Rasur pausiert wird.

Bei sehr empfindlicher Haut oder nach besonders grober Rasur kann es länger dauern, bis sich die Haut vollständig erholt hat. Hält der Rasurbrand trotz einem Rasurstopp an oder verschlimmert sich sogar, sollten Sie ärztlicher Rat einholen, um Infektionen oder andere Hautprobleme auszuschließen.

Wann zum Arzt mit Rasurbrand?

Sobald Sie mit dem Rasieren aufhören, klingt Rasurbrand in der Regel von selbst ab. Es gibt jedoch auch Situationen, in denen es sinnvoll ist, ärztlichen Rat einzuholen. Vor allem dann, wenn die Haut stark entzündet ist. Anzeichen dafür sind intensive Rötung, Wärme und Schwellung. Auch bei starken Schmerzen oder wenn sich die Beschwerden verschlimmern statt bessern, sollten Sie einen Arzt aufsuchen.

Dermatologinnen und Dermatologen sind die Fachärzte für Hautprobleme und können eine genaue Diagnose stellen. Liegt eine Infektion vor, können sie die passende Behandlung verschreiben, zum Beispiel mit Antibiotika oder entzündungshemmenden Mitteln. Eine frühzeitige Behandlung kann helfen, langfristige Probleme wie Narben zu vermeiden.

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Wie lässt sich Rasurbrand vermeiden?

Damit die Haut beim Rasieren gar nicht erst gereizt wird, lohnt es sich, ein paar einfache Tipps zu beachten. Schon kleine Veränderungen in der Rasier-Routine können viel bewirken und Rasurbrand vorbeugen.

Tipps gegen Rasurbrand:

  • Scharfe, saubere Klingen verwenden: Eine stumpfe Rasierklinge reißt die Haare eher, statt sie glatt abzuschneiden. Das reizt die Haut. Ein Rasierer mit nur einer Klinge bleibt für etwa fünf bis sieben Rasuren scharf. Nach jedem Zug unter fließendem Wasser abspülen für mehr Hygiene.
  • Rasiergel oder -schaum benutzen: Sie sind ein Schutzfilm für die Haut auf dem die Klinge leichter gleitet. Es gibt weniger Reibung und Mikroschnitte. Zusätzlich weicht die Feuchtigkeit die Haare etwas auf, sodass die Rasur sanfter wird.
  • Nicht zu fest aufdrücken: Zu viel Druck kann die Haut verletzen, Schnitte begünstigen und Rasurbrand verstärken. Stattdessen sanft und in Wuchsrichtung der Haare rasieren, nicht dagegen. Nicht öfter als zwei Mal über dieselbe Stelle rasieren.
  • Nach der Rasur: Eine Pflegecreme oder ein Aftershave spenden der Haut nach der Rasur Feuchtigkeit, die ihr entzogen wurde. Aber: Brennt oder reizt ein Produkt die Haut, sollten Sie es nicht mehr verwenden und stattdessen eine Alternative ausprobieren.
  • Erholungszeiten einhalten: Wenn Sie das Rasieren aussetzen, verschwinden Rasurbrand und Pickel in der Regel innerhalb von 2–3 Monaten von selbst. Eine längere Pause ist am wirksamsten, da die Haut so vollständig abheilen kann. Ist das nicht möglich, tut auch ein etwas größeres Rasurintervall gut. Schon ein paar Tage Pause zwischen den Rasuren geben der Haut Zeit, sich zu erholen und Reizungen klingen meist schneller ab.

Alternativen zur Nassrasur:

  • Trimmer/elektrische Haarschneider: Sie schneiden die Haare nicht ganz so nah an der Haut ab, wodurch diese weniger gereizt wird. Am besten lässt man mindestens einen Millimeter Haarlänge stehen, um Rasurbrand oder eingewachsenen Haaren vorzubeugen.
  • Enthaarungscremes: Sie lösen die Haare chemisch auf, können die Haut aber ebenfalls reizen oder Allergien auslösen. Deshalb vorher immer testen: Eine kleine Menge auf eine Hautstelle auftragen, etwa sieben bis neun Minuten einwirken lassen und dann gründlich abwaschen. Beobachten Sie, ob die Haut sofort oder nach 24 Stunden eine Reaktion zeigt.
  • Laserbehandlungen: Eine langfristige Möglichkeit, um Haare dauerhaft zu reduzieren. Besonders hilfreich bei starkem Rasurbrand oder wiederkehrenden Problemen. Mehr Informationen finden Sie in unserem Artikel Dauerhafte Haarentfernung.
Quellen
  • Dalia, Y et al.: Review of treatments for pseudofolliculitis barbae; Clinical and Experimental Dermatology; 2023; DOI: 10.1093/ced/llad075
  • Ogunbiyi, A: Pseudofolliculitis barbae; current treatment options; Clinical, Cosmetic and Investigational Dermatology; 2019; DOI: 10.2147/CCID.S149250
  • Olagun-Samuel C et al.: Insights into the role of grooming modifications and preventative approaches in Pseudofolliculitis barbae: A narrative review of hair removal practices; JAAD Reviews; 2025; DOI: 10.1016/j.jdrv.2024.12.010
  • Online-Informationen American Academy of Dermatology Association: www.aad.org; Abruf: 22.10.2025
  • Online-Informationen der Cleveland Clinic: https://my.clevelandclinic.org; Abruf: 22.10.2025

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Dieser Artikel enthält allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder –behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen. Den passenden Arzt finden Sie über unser Ärzteverzeichnis.

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