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Zusammenfassung:
- Definition: Kleine, erweiterte Venen direkt unter der Haut; meist blau oder rötlich sichtbar; nicht gefährlich, aber teilweise optisch störend.
- Ursachen: Diverse Ursachen, u. a. schwaches Bindegewebe, Bewegungsmangel und lange Steh- oder Sitzzeiten.
- Wann entfernen lassen? Nur bei Beschwerden oder aus kosmetischen Gründen; medizinisch meist nicht nötig.
- Methoden: Verödung (Sklerotherapie) oder Laserbehandlung; ambulant und in der Regel gut verträglich.
- Kosten: Je nach Methode und Aufwand; die Preise beginnen bei etwa 100 Euro pro Sitzung; gesetzliche Krankenkassen übernehmen die Kosten meist nicht.
- Zu welchem Arzt? Dermatologen (Hautärzte) oder Phlebologen (Venenfachärzte) können Sie zur passenden Behandlung beraten und diese auch durchführen.
- Danach zu beachten: Genaue Hinweise gibt die behandelnde Praxis, z. B. Kompressionsstrümpfe tragen, Sonne und Sport zunächst meiden.
- Vorbeugen: Bewegung, Wechselduschen, Normalgewicht können helfen; langes Stehen oder Sitzen vermeiden.
Besenreiser sind feine, erweiterte Venen, die direkt unter der Haut liegen und in denen sich Blut staut. So werden sie als dünne Linien sichtbar. Sie schimmern meist bläulich, rötlich oder violett und verlaufen netzartig oder wie kleine Äste – typischerweise vor allem an den Beinen, seltener auch im Gesicht.
In den meisten Fällen sind Besenreisernicht gefährlich und verursachen auch keine Beschwerden. Manche empfinden sie jedoch als optisch störend. Manchmal können Besenreiser ein erstes Anzeichen für eine beginnende Venenschwäche sein. Dabei fließt das Blut in den Beinvenen nicht mehr richtig ab, was zu einem Schweregefühl, Schwellungen, Schmerzen und Krampfadern (Varizen) führen kann. Sie sind deutlich größer als Besenreiser, treten stärker hervor und verlaufen meist tiefer im Gewebe. Besenreiser sind eine milde Form von Krampfadern.
Wenn Sie neben Besenreisern auch schwere, müde oder geschwollene Beine bemerken, sollten Sie die Ursache ärztlich abklären lassen.
Ursachen für Besenreiser
Besenreiser entstehen, wenn sich kleinste Venen dauerhaft erweitern und sich das Blut darin staut. Häufig liegt das an einer Bindegewebsschwäche: Ist das Gewebe nicht (mehr) so straff, geben auch die feinen Venenwände eher nach und die Äderchen werden sichtbar.
Mit zunehmendem Alter lässt die Spannkraft des Bindegewebes nach. Dies ist ein natürlicher Alterungsprozess. Manche Menschen haben aber auch eine angeborene Gewebeschwäche. Wer also Eltern oder Großeltern mit Besenreisern oder Krampfadern hat, trägt möglicherweise selbst ein erhöhtes Risiko dafür.
Hormone spielen ebenfalls eine Rolle. Frauen haben häufiger Besenreiser als Männer. Das liegt unter anderem daran, dass weibliche Geschlechtshormone das Gewebe tendenziell weicher und dehnbarer machen. In hormonellen Umstellungsphasen wie der Pubertät, Schwangerschaft oder in den Wechseljahren kann sich das Risiko für Besenreiser daher erhöhen.
Ein weiterer Risikofaktor ist Übergewicht. Je mehr Gewicht die Beine tragen müssen, desto stärker ist der Druck, der auf den Venen lastet.
Meist kommen mehrere Ursachen zusammen, wenn Besenreiser entstehen. Auch bestimmte Alltagsgewohnheiten können das Risiko erhöhen:
- Langes Sitzen oder Stehen: Das Blut staut sich leichter in den Beinen.
- Bewegungsmangel: Bewegung bringt die Blutzirkulation in Schwung. Wer sich wenig bewegt, erhöht sein Risiko für Besenreiser.
- Enge Kleidung: Hosen oder Strümpfe, die die Beine einschnüren, können den Blutfluss behindern.
- Hitze und Sonnenbäder: Wärme erweitert die Gefäße, was die Venen zusätzlich belastet.
Besenreiser sind in den meisten Fällen harmlos. Aus medizinischer Sicht besteht meist kein Grund, sie zu entfernen. Viele Menschen empfinden sie jedoch als optisch störend und fühlen sich durch ihr Aussehen beeinträchtigt. Wenn es Ihnen ähnlich geht, können Sie Besenreiser auch ohne körperliche Beschwerden behandeln lassen.
Anders sieht es aus, wenn zusätzlich Beschwerden auftreten, zum Beispiel:
- Spannungsgefühle oder Schmerzen in den Beinen
- Juckreiz oder Schwellungen
- Nächtliche Wadenkrämpfe
- Schweregefühl nach langem Stehen
Solche Symptome können auf eine beginnende Venenschwäche hinweisen. In diesem Fall ist es sinnvoll, ärztlich abklären zu lassen, ob hinter den Besenreisern möglicherweise ein behandlungsbedürftiges Venenleiden steckt. Eine erste Einschätzung kann auch dieser Test liefern:
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Besenreiser entfernen: Methoden
Wenn Besenreiser ästhetisch stören, stellen sich viele die Frage: Was hilft gegen Besenreiser? Es gibt verschiedene Methoden, um Besenreiser entfernen zu lassen. Manchmal ist es keine Frage der Optik, sondern es kann medizinisch notwendig sein, Besenreiser zu behandeln. Dies ist zum Beispiel der Fall, wenn sich die Besenreiser zu stärker ausgeprägten Krampfadern weiterentwickelt haben, welche die größeren Venen betreffen und Beschwerden verursachen. Grundsätzlich gibt es zwei Methoden, um Besenreiser zu entfernen: Lasertherapie und Verödung.
Lasertherapie: Besenreiser entfernen mit Blitzlampe
Die Lasertherapie zum Besenreiser entfernen kommt bei sehr kleinen Äderchen zum Einsatz, die zu fein für das Veröden sind. Der Laserbestrahlt die erweiterten Venen mit Lichtblitzen, die zu einem Hitzeimpuls werden, sobald sie auf die erweiterten Gefäße treffen. Das Blut in den Venen gerinnt dadurch. Die Gefäßwand fällt zusammen, verklebt und die Vene wird abgebaut. Die Dauer der Laserbehandlung beträgt ungefähr 10 bis 20 Minuten. Bis das gewünschte Ergebnis erzielt ist, vergehen allerdings mehrere Wochen – und es bedarf für gewöhnlich mehrerer Sitzungen.
Nicht zu empfehlen ist diese Behandlung bei akut entzündeten Hautregionen. Die Beine sollten Sie vor der Lasertherapie enthaaren. Durch das Laserlicht kann sich die Haut röten. Selten entstehen auch kleine Hautbläschen, die aber meist von selbst wieder abheilen. Die Hautstelle kann sich als Nebenwirkung bräunlich verfärben – meist vorübergehend, selten dauerhaft.
Verödung: Besenreiser entfernen per Spritze
Die Verödung, um Besenreiser zu entfernen, heißt im Fachjargon auch Sklerotherapie. Je nach Ausprägung der Besenreiser kommt beim Veröden ein flüssiges Mittel (feine Krampfadern und Besenreiser) oder Schaum (größere, tieferliegende Krampfadern) zum Einsatz. Manchmal kombiniert der Venenarzt auch beide Verfahren.
Beim Besenreiserveröden punktiert der Arzt die betroffene(n) Vene(n) mittels einer kleinen Nadel und spritzt das Verödungsmittel hinein. Dieses ruft im Gefäß eine Entzündungsreaktion hervor. Es verklebt, vernarbt und der Körper baut es ab. Besenreiser zu veröden dauert zwischen wenigen Minuten und einer halben Stunde.
Auch hier kann eine bräunliche Hautverfärbung auftreten. Manche Menschen reagieren auch mit Reizerscheinungen wie Schwellungen oder Hautrötung, die sich jedoch meist bald zurückbilden. In der Schwangerschaft und Stillzeit sollte keine Verödung durchgeführt werden.
Besenreiser operativ entfernen
Was noch gegen Besenreiser helfen könnte, ist ein chirurgischer Eingriff. Doch in der Regel wird er nur dann vorgenommen, wenn große Venen betroffen sind und die Krampfadern bereits fortgeschritten sind. Dann gibt es die Möglichkeit Besenreiser operativ zu entfernen. Dieses Verfahren, bei dem der Venenarzt eine kleine Sonde in die Vene einführt, sie durchtrennt und dann herauszieht, nennt sich im Fachjargon Stripping.
Besenreiser entfernen: Helfen Hausmittel?
Es klingt verlockend, sich den Gang zum Arzt und kostspielige Behandlungen zu ersparen und Besenreiser selbst zu entfernen. Tatsächlich gibt es verschiedene Mittel und Produkte, die angeblich Besenreiser auf natürliche Weise entfernen. Auch einige Hausmittel sollen helfen, Besenreiser loszuwerden. Aber nur die wenigsten wirken tatsächlich. Karotten oder Apfelessig gegen Besenreiser helfen beispielsweise nicht nachweislich und beugen ihnen auch nicht vor – auch wenn beide durchaus gesund sind.
Ähnlich verhält es sich mit Cremes und Gels: Es fehlt der wissenschaftliche Beleg. Sie enthalten oft pflanzliche Extrakte aus Rosskastanie oder rotem Weinlaub, die angeblich die Gefäßwände stärken sollen, oder auch Zusätze wie Menthol, das die Durchblutung anregen soll. Solche Salben können ein kühlendes Gefühl geben und die Haut pflegen, doch ob sich Besenreiser entfernen lassen, indem Betroffene Creme oder Gel auftragen, ist nicht ausreichend erforscht. Auch zur Methode, Besenreiser mittels Kochsalzlösungs-Injektion zu entfernen, gibt es laut medizinischer Leitlinie keine Zulassung oder wissenschaftliche Daten.
Besenreiser können ein Anzeichen dafür sein, dass die tieferliegenden Beinvenen geschädigt sind. Daher sollten Sie diese von einem Arzt begutachten lassen. Für gewöhnlich sind die winzigen Krampfadern aber ein vornehmlich kosmetisches Problem. Entsprechend übernimmt die Krankenkasse, zumindest die gesetzliche, die Kosten für die Besenreiserentfernung normalerweise nicht.
Deshalb empfiehlt es sich, vorab beim Arzt nachzufragen, was eine Behandlung kostet und bestenfalls verschiedene Angebote zu vergleichen, bevor Sie die Besenreiser entfernen lassen. Die Preise schwanken je nach Methode, Ausdehnung der Besenreiser und Anzahl der notwendigen Sitzungen.
Kosten bei Verödung und Lasertherapie
Pro Verödungssitzung fallen im Schnitt 100 bis 150 Euro an. Da meist mehrere Sitzungen notwendig sind, kommen Betroffene schnell auf Kosten von mehreren hundert Euro.
Eine Lasertherapie kann sogar bis zu 1.500 Euro kosten. Befinden sich die Besenreiser an gut sichtbaren Stellen, zum Beispiel auf der Nase oder generell im Gesicht, übernehmen manche gesetzlichen Krankenkassen die Kosten für die Entfernung möglicherweise zumindest anteilig. Nachfragen kann sich lohnen.
Besenreiser: zu welchem Arzt?
Wer Besenreiser entfernen lassen möchte, fragt sich oft, welcher Arzt der Richtige ist. Die Antwort: Entweder ist ein Dermatologe (Hautarzt) oder ein Phlebologe (Venenspezialist) der richtige Ansprechpartner. Dabei handelt es sich um einen Facharzt, der sich mit Prävention, Diagnostik, Behandlung und Rehabilitation von Erkrankungen des Venensystems beschäftigt.
Ein Phlebologe kann ernsthafte Venenerkrankungen ausschließen, über Therapiemöglichkeiten aufklären und die entsprechende Behandlung vornehmen.
Wenn Sie Besenreiser in der Nähe entfernen lassen möchten und dafür einen erfahrenen Facharzt suchen, kann die Arztsuche von FOCUS-Gesundheit weiterhelfen. Dort finden Sie schnell und unkompliziert Spezialistinnen und Spezialisten, die die Behandlung kompetent übernehmen.
Wenn Sie sich für die Besenreiserentfernung entschieden haben, sollten Sie in der Zeit danach einige Tipps beherzigen:
- Sonnenbaden: Das behandelte Hautareal ist zunächst noch sehr lichtempfindlich nach einer Lasertherapie oder dem Besenreiserveröden. Wie lange keine Sonne an die Haut darf, ist von Fall zu Fall verschieden. Rund vier bis sechs Wochen sollten Sie direkte Sonnenbestrahlung meiden. Auch auf heiße Bäder und Sauna sollten sie rund drei Tage verzichten.
- Komprimieren: Während bei der Lasertherapie eine Kompressionsbehandlung optional ist, empfiehlt sie sich beim Besenreiserveröden. Wie lange Sie Kompressionsstrümpfe tragen sollten, um den Heilungsprozess zu unterstützen, hängt davon ab, was der Arzt rät. Normalerweise sind es eine bis vier Wochen. Zunächst legt er Ihnen aber für gewöhnlich einen Verband an nach dem Besenreiserveröden. Wie lange der Druckverband bleibt, hängt von der Größe der verödeten Venen und der Ausdehnung der Besenreiser ab. Im Schnitt sind es wenige Stunden bis Tage.
- Bewegen: Für einige Tage nach der Behandlung durch Lasern oder Besenreiserveröden sollten Sie keinen Sport machen, der intensiv ist und/oder den Druck aufs Venensystem erhöht (zum Beispiel Gewichtheben). Herumlaufen dürfen und sollten Sie nach einer Besenreiser-Behandlung aber sogar, ebenso wie Radfahren. Das regt die Durchblutung an. Außerdem sollten Sie regelmäßig die Beine hochlegen, um sie zu entlasten.
Grundsätzlich sind Betroffene nach beiden Behandlungsformen sofort wieder „einsatzfähig“. Im Berufs- und Privatleben entsteht keine Ausfallzeit. Es besteht jedoch immer die Gefahr, dass die Krampfäderchen wiederkehren (Rezidiv), denn die Veranlagung dafür bleibt bestehen. Wenn Sie Ihre Besenreiser entfernen lassen, beeinflusst Ihre Neigung dazu auch, wie lange das Ergebnis hält.
Besenreiser vorbeugen
Besenreiser sind in vielen Fällen eine Frage des Alters, der Hormone oder es gibt eine familiäre Veranlagung dafür. Daher können Sie Besenreisern auch nur begrenzt vorbeugen. Sie können aber dennoch einiges tun, damit sich Besenreiser weniger ausgeprägt bilden. Was gegen Besenreiser hilft, lässt sich unter „venengesunder Lebensstil“ zusammenfassen. Dazu gehören unter anderem diese Maßnahmen:
- Bewegung: Körperliche Aktivität regt die Durchblutung an und hält die Venenwände elastisch. Joggen Sie, gehen Sie wandern oder spazieren, fahren Sie Rad, schwimmen Sie und nehmen Sie die Treppe statt des Fahrstuhls. Machen Sie im Büro oder auf langen Reisen Fußgymnastik (mit den Zehen wackeln oder auf die Zehenspitzen stellen) und legen Sie im Alltag regelmäßig die Beine hoch.
- Ernährung: Übergewicht kann Venenleiden verstärken. Sie sollten deshalb versuchen, überflüssige Pfunde zu verlieren oder erst gar nicht auf die Hüften zu bekommen. Essen Sie ausgewogen und ballaststoffreich, Omega-3-Fettsäuren (zum Beispiel in Fisch) fördern die Venenelastizität, Gewürze wie Ingwer, Chili oder Pfeffer können helfen, die Durchblutung anzuregen. Und: Trinken Sie über den Tag verteilt mindestens 1,5 Liter Flüssigkeit, am besten Wasser.
- Bekleidung: Tragen Sie keine enge Kleidung, die Sie einschnürt, vor allem nicht im Bereich des Beckens oder an den Beinen. Das kann den Lymph- und Blutfluss beeinträchtigen. Flache Schuhe mit weicher Sohle und aus elastischem Material geben den Zehen Bewegungsfreiheit und der Fuß kann besser abrollen. Beides aktiviert das Venensystem. Und: Gehen Sie ab und zu auch mal barfuß.
- Kneippkur: Wenn sich Ihre Beine schwer anfühlen, wehtun oder angeschwollen sind, ist kaltes Abbrausen eine Wohltat. Unter dem kalten Wasserstrahl ziehen sich die Venen zusammen und die Gefäße werden stärker. So lässt es sich vielleicht vermeiden, dass Sie Besenreiser entfernen lassen müssen.
Quellen
- S2k-Leitlinie: Diagnostik und Therapie der Varikose (Deutsche Gesellschaft für Phlebologie et al.); Stand: März 2019
- Breu, F X: Kompression nach Sklerotherapie, wann und wie lange: pro Kompression; vasomed; 28. Jahrgang; Januar 2016
- Online-Informationen Deutsche Gesellschaft für Phlebologie: www.phlebologie.de; Abruf: 03.08.2025
- Online-Informationen Dermatologikum Hamburg: www.dermatologikum.de; Abruf: 03.08.2025
- Online-Informationen Venenzentrum Wiesbaden: www.venenzentrum-wiesbaden.de; Abruf: 03.08.2025
- Online-Informationen Universität für Weiterbildung Krems (Donau-Universität Krems): www.medizin-transparent.at; Abruf: 03.08.2025