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Schmierblutung

Welche Ursachen Schmierblutungen haben, was die verschiedenen Farben des Blutes bedeuten und wann man mit Schmierblutungen zum Arzt gehen sollte.

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Inhaltsverzeichnis

© Ildar Abulkhanov / iStock

Zusammenfassung:

  • Definition: Eine leichte vaginale Blutung, die meist nur an ein bis zwei Tagen auftritt. Das Blut kann bräunlich, rosa oder rötlich sein. In der Schwangerschaft kommt sie im ersten Trimester häufiger vor.   
  • Ursachen: Es gibt zahlreiche Faktoren, die diese leichte Blutung auslösen können, zum Beispiel Eisprung, Wechseljahre, Entzündungen, Eierstockzysten, mechanische Verletzungen oder Stress.
  • Wann zum Arzt gehen? Wenn häufiger Schmierblutungen auftreten, diese stärker sind oder länger andauern, sie während einer Schwangerschaft oder nach den Wechseljahren vorkommen sowie bei zusätzlichen weiteren Beschwerden wie Schmerzen, Abgeschlagenheit oder Fieber.

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Was ist eine Schmierblutung und wie sieht sie aus?

Eine Schmierblutung ist eine leichte vaginale Blutung außerhalb der Periode. Von Letzterer unterscheidet sich die Schmierblutung oft in Farbe, Aussehen und Konsistenz. Mitunter ist sie leicht schleimig, eine braune Blutung ist ebenso möglich wie eine hellrote oder eine in rosa. Eine Schmierblutung tritt zudem unregelmäßiger, meist schwächer und kürzer auf als die monatliche Menstruation. Eine Schmierblutung zählt nicht als erster Tag der Periode, auch wenn sie vor der Monatsblutung auftreten kann.

Schmierblutungen sind oft harmlos und entstehen zum Beispiel, wenn sich eine befruchtete Eizelle in der Gebärmutterschleimhaut einnistet (Einnistungsblutung) oder infolge hormoneller Veränderungen, etwa in der Pubertät oder den Wechseljahren. Halten Schmierblutungen jedoch länger an, oder kommen Beschwerden wie Schmerzen oder Fieber hinzu, sollten Betroffene die Ursache abklären lassen. So lassen sich ernstere Ursachen für eine Schmierblutung, wie eine Eileiterschwangerschaft oder eine Fehlgeburt ausschließen (siehe: Schmierblutung: Wann zum Arzt?). 

Schmierblutung oder Periode?

Ist es eine Schmierblutung oder hat die Menstruation eingesetzt? Oft ist das als Laie gar nicht so leicht festzustellen. Deshalb ist es hilfreich, die Unterschiede zwischen Schmierblutung und Periode zu kennen:

  • Die Periode tritt regelmäßig jeden Monat und meist ungefähr zum gleichen Zeitpunkt auf (ca. 21 bis 35 Tage nach Beginn der letzten Periode). Die hell- bis dunkelrote Blutung hält im Durchschnitt drei bis sieben Tage an, ist in den ersten Tagen stärker, eventuell auch mit kleinen Klümpchen, und schwächt sich dann ab. Bei vielen Frauen begleiten die Periode Beschwerden wie ein schmerzhaftes Ziehen im Unterleib, Spannungsgefühle in den Brüsten oder Stimmungsschwankungen.
  • Die Schmierblutung ist eine leichte Blutung, meist nur wenige Tropfen oder kleine Flecken in der Unterwäsche. Sie tritt unregelmäßig auf, mitunter nur einmalig, dauert lediglich ein bis zwei Tage oder auch nur ein paar Stunden.

Schmierblutung: Ursachen

Es gibt unterschiedliche Gründe für Schmierblutungen. Die spezielle Farbe der Schmierblutung kann schon einen ersten Hinweis auf die Ursache geben: 

  • Bräunliche Blutungen: Wenn Blut länger im Körper bleibt, wird der rote Blutfarbstoff – das Hämoglobin – durch Sauerstoff verändert. Dieser Prozess nennt sich Oxidation und lässt das Blut nach und nach hellbraun oder fast schwarz erscheinen. Eine braune Schmierblutung kann beispielsweise direkt vor der Periode vorkommen.
  • Rosafarbene Blutungen sind eine Mischung aus Blut und Scheidensekret oder Zervixschleim, was die Farbe verdünnt. Sie kommt vor, wenn die empfindliche Schleimhaut zum Beispiel bei einer gynäkologischen Untersuchung verletzt wurde.
  • Rötliche Farbe: Frisches Blut ist hellrot oder dunkelrot und deutet auf eine akute Blutung hin. Solch eine Schmierblutung tritt zum Beispiel bei einer gutartigen Wucherung wie einem Polypen auf.

Die häufigsten Gründe für eine Schmierblutung sind:

Hormonelle Ursachen

  • Eisprung (Ovulation): Nach dem Eisprung sinkt der Östrogenspiegel, während  der Progesteronspiegel ansteigt. Dies kann eine leichte Schmierblutung auslösen.
  • Einnistung: Wenn sich eine befruchtete Eizelle in der Gebärmutterschleimhaut einnistet, kann eine leichte Schmierblutung entstehen.
  • Hormonelle Verhütungsmittel: Auch bestimmte Verhütungsmittel wie die Pille und die Kupferspirale können vor allem zu Beginn der Verwendung Zwischenblutungen verursachen.
  • Gelbkörperschwäche: Nach dem Eisprung bildet sich im Eierstock der sogenannte Gelbkörper, der Progesteron produziert. Es ist wichtig, um die Gebärmutterschleimhaut auf die mögliche Einnistung einer befruchteten Eizelle vorzubereiten. Eine Gelbkörperschwäche führt zu einem Progesteronmangel, durch den die Gebärmutterschleimhaut nicht richtig aufgebaut wird. Es kommt zu einer verkürzten zweiten Zyklushälfte (unter 12 Tagen), einer Schmierblutung und einer unregelmäßigen Menstruation.
  • Pubertät: In der Pubertät muss sich u.a. der Menstruationszyklus erst mal richtig einpendeln und es kann daher zu Zyklusschwankungen und Schmierblutungen kommen.  
  • Wechseljahre: In den Wechseljahren verändert sich der Hormonstatus im Körper erneut. Der Östrogenspiegel geht zurück und es können unregelmäßige Menstruationszyklen, Schmierblutungen. Meist sind die Blutungen bräunlich und können auch mal direkt vor oder nach der Periode vorkommen. Unter Umständen kann die Menstruation auch ausbleiben.

Achtung: Wenn die Menstruation bereits ein oder zwei Jahre komplett ausgeblieben ist und plötzlich eine Schmierblutung auftritt, sollte dies unbedingt vom Gynäkologen abgeklärt werden, um eine ernste Ursache wie Gebärmutterkrebs ausschließen zu können. 

  • Stress: Die weiblichen Sexualhormone Östrogen und Progesteron können auch durch Stress beeinflusst werden. Emotionen wie Kummer, Niedergeschlagenheit und Trauer können sich – vor allem, wenn sie längere Zeit andauern – somit auf die Gebärmutterschleimhaut auswirken und auf die Weise kann Stress eine Schmierblutung auslösen. 

Organische Ursachen

  • Infektion: Eine Infektion, zum Beispiel eine bakterielle Vaginose, kann die Schleimhaut reizen und Blutungen verursachen.
  • Entzündung: Bei Entzündungen der Scheide (Kolpitis), der Eileiter (Salpingitis), der Eierstöcke (Adnexitis) oder der Gebärmutter (Endometritis) können neben Symptomen wie starken Unterleibsschmerzen, übelriechendem Ausfluss und Fieber auch Schmierblutungen auftreten.
  • Endometriose: Bei dieser Erkrankung wächst Gebärmutterschleimhaut außerhalb der Gebärmutter, etwa an den Eierstöcken oder im Bauchraum. Gleichzeitig gerät oft auch der Hormonhaushalt aus dem Gleichgewicht, das kann zu einem unregelmäßigen Zyklus und Schmierblutungen führen.
  • Eierstockzysten: Wenn sich in den Eierstöcken kleine Hohlräume entwickeln, die mit Flüssigkeit oder Gewebe gefüllt sind, können diese Zysten Zyklusstörungen verursachen, zum Beispiel Schmierblutungen oder starke Periodenblutungen.
  • Polypen: Diese kleinen gutartigen Wucherungen der Gebärmutterschleimhaut können der Grund für Blutungen außerhalb der Menstruation, nach den Wechseljahren oder nach dem Geschlechtsverkehr sein. Es kann auch ein Ausfluss auftreten, der schleimig oder eitrig sein kann.
  • Myome: Gutartige Wucherungen in der Muskelschicht der Gebärmutter (Myometrium) entwickeln sich bei Frauen meist zwischen dem 35. und 50. Lebensjahr. Sie können unterschiedlich groß werden, einzeln oder zahlreich entstehen und Zwischenblutungen sowie starke, langandauernde Menstruationsblutungen (Menorrhagie) auslösen.
  • Portioektopie: Bei dieser Ausbreitung des Zylinderepithels aus dem Gebärmutterhalskanal auf den Bereich des äußeren Muttermundes kann es ebenfalls zu Blutungen kommen.
  • Karzinome: Bei Krebserkrankungen wie Gebärmutterhalskrebs (Zervixkarzinom), Gebärmutterkrebs (Endometriumkarzinom), Eierstockkrebs (Ovarialkarzinom), Scheidenkrebs (Vaginalkarzinom) oder Vulvakrebs können ungewöhnliche Blutungen (auch Schmierblutungen nach dem Sex) auftreten. Weitere Symptome sind Schmerzen im Unterbauch, im unteren Rücken oder Becken, unbeabsichtigter Gewichtsverlust, eitriger Ausfluss sowie Verdauungsstörungen.
  • Schilddrüsenerkrankungen: Sowohl eine Unterfunktion (Hypothyreose) als auch eine Überfunktion (Hyperthyreose) der Schilddrüse können zu Schmierblutungen führen.
  • Lebererkrankungen: Da die Leber eine Rolle bei der Blutgerinnung spielt, kann eine schwere Erkrankung des Organs wie eine Leberzirrhose auch zu Schmierblutungen führen. 

Mechanische Ursachen

Wenn es eine mechanische Reizung der Scheidenschleimhaut oder der Gebärmutterschleimhaut gibt, können Blutgefäße verletzt werden und eine Blutung entstehen.

  • Gynäkologische Untersuchung: Durch die Verwendung von Untersuchungs-geräten, eine unvollständige Ausschabung oder durch das Einsetzen der Spirale kann eine leichte Schmierblutung ausgelöst werden.
  • Geschlechtsverkehr und Sex-Spielzeug: Vor allem durch geringe sexuelle Erregung, härteren Sex und den Gebrauch von Sex-Spielzeug kann es zu Blutungen kommen.

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Was tun gegen eine Schmierblutung?

Was sich bei Schmierblutungen tun lässt und ob es überhaupt notwendig ist, etwas zu tun, hängt von deren Ursache ab. Im Rahmen der Wechseljahre sind Schmierblutungen beispielsweise normal und meist ein vorübergehendes Phänomen, das keiner Behandlung bedarf.

Besteht etwa in den Wechseljahren ein länger andauerndes hormonelles Ungleichgewicht, kann eine Gestagen- oder Östrogentherapie helfen, die Schmierblutungen zu stoppen. Hierbei nimmt die Patientin an bestimmten Tagen im Zyklus die entsprechenden Hormone ein, um den Hormonhaushalt und somit auch den Zyklus zu stabilisieren. 

Ist die Schmierblutung Symptom einer Erkrankung therapiert der Arzt für gewöhnlich die Krankheit, zum Beispiel mit Medikamenten oder einer Hormontherapie, und stoppt damit meist auch die begleitende Schmierblutungen. 

Schmierblutung: Wann zum Arzt?

Einmalige Schmierblutungen sind für gewöhnlich harmlos. Treten jedoch mehrere hintereinander auf oder ist die Blutung übermäßig stark, sollten Sie die Ursache ärztlich abklären lassen. Auch wie lange die Schmierblutung anhält, kann relevant für einen Praxisbesuch sein. Ein bis zwei Tage sind meist unbedenklich. Doch hört die Schmierblutung nicht auf (z. B. dauerhafte Schmierblutung nach Schwangerschaft oder Einsetzen einer Verhütungsspirale) sollten Sie einen Gynäkologen aufsuchen. Gleiches gilt für Schmierblutungen in der Schwangerschaft oder wenn weitere Symptome wie starke Unterleibsschmerzen, Bauchschmerzen, Abgeschlagenheit, Ohnmacht, Übelkeit sowie Fieber dazukommen.

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Schmierblutung in der Schwangerschaft

Schmierblutungen in der Schwangerschaft können ganz schön beunruhigend sein. Glücklicherweise sind sie aber meist harmlos. Besonders im ersten und zweiten Trimester, also zu Beginn der Schwangerschaft, ist unter anderem der Muttermund aufgrund der hormonellen Veränderungen stärker durchblutet. Dadurch werden Zwischenblutungen wahrscheinlicher. In den ersten 20 Wochen der Schwangerschaft treten bei 20 bis 30 Prozent aller werdenden Mütter Schmierblutungen auf.

Im Gegensatz zur Menstruation, die Indiz dafür ist, dass sich keine befruchtete Eizelle in der Gebärmutter eingenistet hat, ist es möglich, trotz Schmierblutung schwanger zu sein. Eine leichte Schmierblutung kann sogar Anzeichen einer Schwangerschaft sein, dann nämlich, wenn es sich um eine Einnistungsblutung handelt. 

Diese einmalige leichte Schmierblutung am Anfang einer Schwangerschaft tritt auf, wenn sich die befruchtete Eizelle in der Gebärmutterschleimhaut einnistet und dabei kleine Gefäße verletzt. Die Schmierblutung ist dann häufig braun. Auch weil der Körper trotz Schwangerschaft mitunter noch Hormone freisetzt, die den Menstruationszyklus regeln, ist in den ersten drei Monaten eine leichte Schmierblutung statt der Periode möglich. Eine Schmierblutung in der Frühschwangerschaft ist also nicht ungewöhnlich, ein klärendes Gespräch mit Ihrem Gynäkologen ist jedoch ratsam. 

Schmierblutung in der Schwangerschaft: Wann zum Arzt gehen?

Selbst eine leichteSchmierblutung in der Schwangerschaft sollten Sie ärztlich abklären lassen, es genügt jedoch für gewöhnlich, wenn Sie den Termin innerhalb von einigen Tagen ausmachen. 

Sofort zum Gynäkologen sollten Sie, wenn: 

  • die Schmierblutung stark ist,
  • die Blutung länger als ein, zwei Tage andauert,
  • die Schmierblutung in der Schwangerschaft dauerhaft ist,
  • die Schmierblutung mit Gewebe versetzt ist oder
  • Sie zusätzlich zur Schmierblutung in der Schwangerschaft Unterleibsschmerzen, Schüttelfrost, Fieber, Herzrasen oder Benommenheit an sich feststellen. Das sind Warnzeichen für ernsthafte Komplikationen wie eine Eileiterschwangerschaft, wo sich die Eizelle nicht in der Gebärmutter einnistet, eine Fehlgeburt sowie eine vorzeitige Ablösung, Fehlbildung oder falsche Lage des Mutterkuchens (Plazenta). 

Wenn Sie unsicher sind, ob die Schmierblutung rasch abgeklärt werden sollte, rufen Sie Ihren Gynäkologen an und besprechen dies mit ihm. 

Quellen
  • Online-Informationen Berufsverband der Frauenärzte e.V.: www.frauenaerzte-im-netz.de; Abruf: 10.06.2025
  • Online-Informationen Universitätsklinikum Ulm: www.uniklinik-ulm.de; Abruf: 10.06.2025
  • Online-Informationen Frauenarztpraxis am Stachus: www.frauenarzt-muenchen.eu; Abruf: 10.06.2025
  • Pressemeldung AOK: AOK-Umfrage: 67 Prozent der Frauen in Deutschland leiden unter Menstruationsschmerzen; 26.09.2024
  • Pressemeldung Berufsverband der Frauenärzte (BVF): Myome – sehr häufig, manchmal belastend; 02.09.2021

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Wichtiger Hinweis

Dieser Artikel enthält allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder –behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen. Den passenden Arzt finden Sie über unser Ärzteverzeichnis.

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Dr. Andrea Bannert

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