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Das schmeckt den Zähnen gar nicht

Süßigkeiten und gesunde Zähne passen doch zusammen! FOCUS-GESUNDHEIT beantwortet die fünf wichtigsten Fragen zu Essen, das den Zähnen schmeckt

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Inhaltsverzeichnis
Schokolade Süßigkeiten Pralinen

© Anna Pustynnikova / Shutterstock

Wer wird bei so leckerer Schokolade nicht schwach? Auch Karies-Bakterien freuen sich über den Zucker.

Schokolade, Eis, Gummibärchen – es ist nicht immer leicht, der süßen Verführung zu widerstehen. Leider wird nicht nur die Figur, sondern auch die Zähne von den Naschereien in Mitleidenschaft gezogen. Da hilft putzen, na klar. Aber wussten Sie, dass am besten mindestens eine Stunde zwischen Essen und Zähne Putzen liegen sollte? FOCUS-GESUNDHEIT beantwortet die sechs wichtigsten Fragen zu gebissfreundlichem Essen.

Wieso ist Zucker eigentlich schlecht für die Zähne?

Dass Zucker den Zähnen schadet, weiß jedes Kind. Der wahre Übeltäter ist jedoch nicht der Zucker selbst. Es sind die Mundbakterien, denen er als Nahrung dient. Sie wandeln Zucker in Säuren um, die den Zahnschmelz angreifen. Die klebrige Konsistenz des Zuckers macht es den Bakterien zudem leichter, an der Zahnoberfläche anzuhaften. 

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Sollte ich deshalb nie wieder Süßes essen?

Mit dieser Forderung kommt selbst der strengste Zahnarzt nicht durch. Statt aber Gummibärchen, Schokolade & Co. über den ganzen Tag verteilt zu sich zu nehmen, verzehrt man besser die ganze Tagesration auf einmal. Zum Beispiel gleich im Anschluss ans Mittagessen. Weniger Zucker ist reine Gewöhnungssache.

Ist „zuckerfrei“ immer ungefährlich?

Bonbons oder Kaugummis können den Zähnen schaden, obwohl sie als „zuckerfrei“ bezeichnet sind. Die Bayerische Landeszahnärztekammer informiert, dass solche Produkte manchmal versteckte Zucker enthalten wie Glukose (Traubenzucker), Glukosesirup, Fruktose (Fruchtzucker), Laktose (Milchzucker) und Maltose (Malzzucker). Diese fördern die Kariesbildung genauso wie herkömmlicher Zucker. Ein aufmerksamer Blick auf die Inhaltsstoffe schützt vor der süßen Falle.

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Obst schadet nie. Oder doch?

Viele Menschen nehmen über den Tag verteilt immer wieder Obst zu sich, ohne daran zu denken, dass Fruchtsäure und Fruchtzucker den Zahnschmelz attackieren. Auch Säfte, Softdrinks, Sportlergetränke oder Salatdressings geben dem Schmelz Saures. „Obst ist wichtig“, bilanziert Ernährungswissenschaftlerin und Prophylaxe-Expertin Annette Schmidt. „Doch zu einer gesunden Ernährung gehören auch Pausen – für Mund und Körper.“

Drei Hauptmahlzeiten, möglichst mit fluoridiertem Speisesalz zubereitet, plus zwei Zwischenmahlzeiten seien für Zähne und Verdauungsorgane ein gesunder Tagesrhythmus. Auch Kinder sollten ihre täglichen Obst- und Saftportionen bekommen, doch innerhalb geregelter Zeiten.

„Nach einem Essen oder Getränk immer einen Schluck Wasser durch die Zähne ziehen, das spült Speisereste weg und verdünnt die bakteriellen und chemischen Säuren“, empfiehlt Schmidt. Erwachsene können nach Obstgenuss kurz am Kirsch- oder Apfelkern lutschen. Das aktiviert, wie Kaugummi kauen, den Speichelfluss. 

Nach dem Essen Zähne putzen nicht vergessen?

Der schlimmste Feind der Zähne ist, neben Karies, die Erosion. Putzt man direkt nach säurehaltigem Essen oder Getränken die Zähne, zerkratzen Zahnbürste und winzige Schleifpartikel in der Paste den kalkhaltigen Schmelz. Zahnsubstanz geht verloren. Anfangs
erkennt nur der Zahnarzt die winzigen Dellen im Zahnschmelz. Im Laufe der Jahre werden die Schäden größer und lassen sich mit der Zunge ertasten.

Steht Saures auf dem Speiseplan, heißt es: abwarten, bis der Speichel den Zahnschmelz remineralisiert hat. Speichel enthält alle Mineralien, aus denen ein Zahn besteht, und umspült diesen mit Kalzium, Phosphat und Fluorid. Etwa 1,5 Liter der natürlichen Mundspülung werden täglich gebildet. Bis zur vollständigen Remineralisierung vergehen mehrere Stunden. Doch nach ein bis zwei Stunden ist der Zahnschmelz wieder ausreichend stabilisiert. Dann darf und soll geputzt werden. Sonst wäre das Gebiss weit aggressiveren Säuren ausgesetzt: den Ausscheidungen von Mikroben.

Tipp: Wer zum Frühstück gern Obst oder Obstsaft genießt, putzt die Zähne also besser vorher. Sind alle Beläge entfernt, richtet der Zucker auch nach der Mahlzeit keinen Schaden an. Hat man nur Käse- oder Schinkenbrot auf dem Teller, entfällt die Zwangspause.

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Betthupferl strengstens verboten?

Und was, wenn abends nach dem Zähneputzen der Magen doch einmal unerträglich knurrt? „Ein Stück Hartkäse essen“, rät die Expertin Annette Schmidt. „Alter Gouda oder Parmesan greifen den Schmelz nicht an und umspülen ihn mit Kalzium.“ Auch Schinken, frische Gurken, rohe Karotten, Selleriestangen, Paprika oder Nüsse sind für die Zähne harmlos. „Kauintensive Nahrungsmittel, die weder Säuren noch Zucker enthalten, sind positiv für die Mundgesundheit,“ erklärt die Prophylaxe-Beraterin. Von Milch, Frischkäse oder Wurst vor dem Schlafengehen rät sie ab: „Sie enthalten Milchzucker, Wurst sogar Zucker.“ Am besten sei es natürlich, mit frisch geputztem Mund ins Bett zu gehen.

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© FOCUS-Gesundheit

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Dieser Artikel enthält allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder –behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen. Den passenden Arzt finden Sie über unser Ärzteverzeichnis.

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Dr. Andrea Bannert

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