Eine ungesunde, unausgewogene Ernährungsweise wirkt sich nicht nur auf unser Körpergewicht, sondern auch auf die Haut aus. Mit bis zu zwei Quadratmetern ist sie unser größtes Organ. In ihrem Buch „Haut nah“ (Droemer Verlag) untersucht die Berliner Dermatologin Yael Adler u. a. den Zusammenhang von Haut und Ernährung.
„Westliche Hautkrankheiten, wie die weit verbreitete Acne vulgaris entstehen durch ein Zusammenspiel mehrerer Faktoren. Allen voran durch den Hormonhaushalt und die übersteigerte Talgproduktion“, sagt Adler. Auf beides haben ein hoher Milchkonsum und Lebensmittel mit hohem glykämischem Index Einfluss. Zuckerhaltige (Fertigprodukte, Soft Drinks) und weizenlastige Produkte (Nudeln, Weißbrot, Gebäck) lassen den Blutzuckerspiegel extrem schwanken.
Um das auszugleichen, produziert die Bauchspeicheldrüse Insulin – das stimuliert die Talgdrüsenproduktion. Adler: „Je nach Genetik, Stresslevel und Zustand der Darmflora kann der Körper mit der Neutralisierung der in der Natur so nicht vorkommenden Stoffe – wie Industriezucker und Zuchtweizen – überlastet sein, sodass als Folge Hautprobleme entstehen.“ Diesen Zusammenhang wies auch vor einigen Jahren eine Populationsstudie aus Oslo nach. Bei 3775 Jugendlichen gab es eine signifikante Verbindung zwischen Akne, Stress, häufigem Konsum von Süßigkeiten und seltenem Verzehr von Rohkost. Lebensmittel mit einem niedrigen glykämischen Index sind etwa Vollkornprodukte, Quinoa, schwarze Bohnen, Austern oder Obst. Die tägliche Zuckerdosis sollte laut Weltgesundheitsorganisation WHO bei maximal 25 Gramm liegen.