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Verschiedene Verhütungsmittel wie Pille, Kondom, Femidom, Spirale und Verhütungszäpfchen.

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Verhütungsmittel

Welche Verhütungsmittel gibt es für die Frau und welche für den Mann? Welches Verhütungsmittel ist wie sicher?

Verhütungsmittel
Welche Verhütungsmittel gibt es für die Frau und welche für den Mann? Welches Verhütungsmittel ist wie sicher?

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Inhaltsverzeichnis

Wer Geschlechtsverkehr, ohne eine ungewollte Schwangerschaft der Frau haben möchte, muss verhüten. Manche Verhütungsmethoden schützen auch vor Geschlechtskrankheiten.

Dass es heutzutage eine Vielzahl an Verhütungsmitteln gibt, ist einerseits großartig. Denn so ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass jeder ein Verhütungsmittel findet, das größtenteils zu den individuellen Ansprüchen passt.

Andererseits kann diese Vielfalt auch verwirrend sein: Ist nun ein Kondom sicherer als ein Diaphragma? Was unterscheidet die Pille von der Minipille? Und ist eine Spirale ohne Hormone besser als eine mit?

Übersicht: Verhütungsmittel von A-Z

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Verhütungsmittel: Sicherheit

Wie sicher ein Verhütungsmittel ist, gibt der sogenannte Pearl-Index an. Diese Maßzahlen beschreiben, wie viele von 100 Frauen, die ein Jahr lang mit einer bestimmten Methode verhütet haben, trotzdem schwanger geworden sind. Eine Zahl zwischen 0,1 und 0,9 bedeutet, dass das auf weniger als eine Anwenderin zutrifft. Je geringer der Pearl-Index, desto sicherer die jeweilige Empfängnisverhütung.
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Verhütung für die Frau und den Mann: Methoden im Vergleich

Eins vorweg: das perfekte Verhütungsmittel gibt es nicht. Das würde bedeuten, dass es zu 100 Prozent vor einer ungewollten Schwangerschaft und sexuell übertragbaren Krankheiten schützt, dass für das Verhütungsmittel geringe Kosten anfallen, es leicht und fehlerfrei anzuwenden ist – und zwar von Frau und Mann, egal, ob (körperliche) Beeinträchtigungen bestehen oder nicht.

Alles schafft keine der aktuellen Verhütungsmethoden. Jedes Verhütungsmittel hat Vor- und Nachteile. Eines eignet sich besser für Menschen, die nicht in einer festen Partnerschaft leben, ein anderes für Frauen, die in absehbarer Zeit vielleicht doch Mutter werden möchten und wieder andere bei Allergien oder Östrogenunverträglichkeit.

Im Folgenden finden Sie eine Übersicht verschiedener Verhütungsmittel im Vergleich, über die Sie sich zu den jeweils ausführlichen Informationstexten weiterklicken und so die für Sie infrage kommenden Methoden eingrenzen können.

Verhütungsmittel: Vor- und Nachteile

Coitus Interruptus

Vorteile:

  • keine Kosten für Verhütungsmittel
  • einfache Anwendung, keine Hilfsmittel notwendig
  • kein Eingriff in den körpereigenen Hormonhaushalt, keine Nebenwirkungen

Nachteile:

  • sehr unsicher
  • kein Schutz vor Geschlechtskrankheiten

Pearl-Index: 418

Diaphragma

Vorteile:

  • bei Bedarf einsetzbar
  • keine Auswirkung auf den weiblichen Hormonhaushalt
  • vergleichsweise günstig
  • latexfrei und damit auch für Allergiker geeignet

Nachteile:

  • Einsetzen erfordert etwas Übung
  • fehleranfällig, hohe Versagerrate
  • schützt nicht vor sexuell übertragbaren Krankheiten

Pearl-Index: 6-14

Dreimonatsspritze

Vorteile:

  • Langzeitschutz, über mehrere Monate wirksam
  • eignet sich teilweise für Frauen, die kein anderes hormonelles Verhütungsmittel nehmen dürfen

Nachteile:

  • unregelmäßige Periode und Zwischenblutungen möglich
  • häufig Nebenwirkungen (unter anderem Akne, Kopfschmerzen, Stimmungsschwankungen, Gewichtszunahme)
  • einmal verabreicht, über drei Monate hinweg nicht absetzbar
  • Knochendichte kann sich bei längerer Anwendungsdauer verringern
  • regelmäßiger Besuch in der Arztpraxis notwendig

Pearl-Index: 0,2-1,4

Femidom (Frauenkondom)

Vorteile:

  • Schutz vor sexuell übertragbaren Krankheiten
  • bei Bedarf anwendbar
  • enthält keine künstlichen Hormone, die den weiblichen Zyklus beeinflussen
  • auch bei Latexallergie verwendbar

Nachteile:

  • Einlegen unterbricht den Geschlechtsverkehr
  • Handhabung erfordert etwas Übung
  • kann beim Sex knistern oder aus der Scheide rutschen
  • nur einmal verwendbar

Pearl-Index: 5–25

Hormonspirale

Vorteile:

  • kann nicht vergessen werden
  • Blutung wird meist schwächer und Regelschmerzen lassen nach
  • wirkt nur mit Gestagen, eignet sich auch bei Östrogen-Unverträglichkeit
  • auch während der Stillzeit unbedenklich
  • kein erhöhtes Thrombose-, Schlaganfall- oder Herzinfarkt-Risiko

Nachteile:

  • Periode eventuell unregelmäßig oder bleibt ganz aus
  • anfangs Gefahr für Infektionen in Gebärmutter und Eileitern leicht erhöht
  • kann verrutschen oder ausgestoßen werden

Pearl-Index: 0,16

Kondom

Vorteile:

  • schützt auch vor sexuell übertragbaren Krankheiten
  • einfach anzuwenden
  • flexibel nach Bedarf einsetzbar
  • leicht erhältlich

Nachteile:

  • fehleranfällig in der Anwendung
  • Überziehen braucht etwas Übung
  • Unterbrechung des Liebesspiels nötig, um es überzustreifen
  • eventuell verringerte Empfindungsfähigkeit

Pearl-Index: 2-12

Kupferspirale

Vorteile:

  • lange Wirkdauer (fünf bis zehn Jahre)
  • Schutz auch bei Durchfall und Erbrechen
  • keine tägliche Einnahme notwendig
  • hormonfreie Verhütungsmethode, natürlicher Zyklus ist nicht beeinträchtigt
  • örtliche Wirkweise, keine hormonellen Nebenwirkungen

Nachteile:

  • Einlegen kann schmerzhaft sein
  • anfangs oft Zwischenblutungen, generell häufig verstärkte Regelblutung und ggf. größere Regelschmerzen
  • kann verrutschen und Unterleibsschmerzen hervorrufen oder ausgestoßen werden
  • leicht erhöhtes Infektionsrisiko in Gebärmutter und Eileitern
  • etwas höhere Wahrscheinlichkeit einer Eileiterschwangerschaft

Pearl-Index: 0,3–0,8

Minipille

Vorteile:

  • enthält kein Östrogen
  • geringeres Thromboserisiko
  • auch geeignet für stillende Frauen
  • weniger Nebenwirkungen als Kombi-Pillen

Nachteile:

  • Levonorgestrel-Präparate erfordern hohe Einnahmedisziplin
  • Periode kann unregelmäßig werden oder ausbleiben
  • Kopfschmerzen, Stimmungsschwankungen und sexuelle Unlust möglich
  • kein Schutz gegen Geschlechtskrankheiten

Pearl-Index: 0,5-3

Natürliche Verhütung

Vorteile:

  • Die Frau führt ihrem Körper keine künstlichen Hormone zu (keine Nebenwirkungen).
  • Natürliche Verhütungsmethoden vermitteln ein gutes Gespür für den eigenen Körper.

Nachteile:

  • nicht sorgfältig, gekonnt und/oder regelmäßig angewendet, sind solche Methoden nicht sehr zuverlässig
  • kein Schutz an fruchtbaren Tagen, zusätzliche Verhütung, zum Beispiel Kondom, notwendig
  • Verschiedene Faktoren können die Methoden beeinflussen (Schlafmangel, Medikamente, Zeitverschiebung etc.).

Pille

Vorteile:

  • kann sich positiv auf Akne auswirken
  • reduziertes Risiko für Eierstock- und Gebärmutterkrebs (Kombi-Pille)
  • kann Migräne (reine Gestagen-Pillen) und Regelschmerzen lindern
  • sicher

Nachteile:

  • tägliche Einnahme (zur gleichen Zeit) notwendig
  • leicht erhöhtes Risiko für Thrombosen, Embolien, Brustkrebs
  • Nebenwirkungen wie Libidoverlust, Stimmungsschwankungen/Depressionen, Menstruationsstörungen möglich
  • schützt nicht vor Geschlechtskrankheiten
  • evtl. Wirkungslosigkeit/-einschränkung bei Durchfall und/oder Erbrechen

Pearl-Index: 0,1 - 0,9

Pille danach

Vorteile:

  • wenig Nebenwirkungen
  • gut verträglich (bei einmaliger Anwendung)
  • rezeptfrei erhältlich
  • können auch Frauen punktuell einnehmen, die regulär nicht hormonell verhüten
  • auch für stillende Frauen geeignet

Nachteile:

  • kein Schutz vor durch Sex übertragbare Krankheiten
  • keine Wirkung, wenn sich die Eizelle schon eingenistet hat
  • eventuell Nebenwirkungen wie Bauchschmerzen, Übelkeit, Schmierblutungen
  • Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten möglich

Pearl-Index: 1 (wenn sie innerhalb von 12 Stunden nach ungeschütztem Geschlechtsverkehr eingenommen wird)

Sterilisation der Frau

Vorteile:

  • an Verhütung denken ist unnötig
  • sexuelles Empfinden verändert sich nicht

Nachteile:

  • der Eingriff lässt sich kaum rückgängig machen
  • eine Sterilisation kann die Hormonproduktion der Eierstöcke stören (Schmierblutungen möglich)
  • kann die Psyche belasten
  • teuer
  • Komplikationen durch die Operation möglich

Pearl-Index: 00,5

Vasektomie

Vorteile:

  • sehr sicher
  • vergleichsweise einfacher Eingriff
  • kein Einfluss auf Potenz, Samenerguss und Empfinden beim Sex

Nachteile:

  • Komplikationen durch OP möglich (Blutergüsse, Hodendruck)

Pearl-Index: 0,1–0,2

Verhütungspflaster

Vorteile:

  • leichte Anwendung
  • sicheres Verhütungsmittel
  • auch bei Erbrechen und Durchfall weiter wirksam

Nachteile:

  • äußerlich sichtbar
  • Klebestellen können die Haut reizen
  • kann sich ablösen
  • eventuell anfangs Zwischenblutungen
  • leicht erhöhtes Risiko für Thrombosen, Herzinfarkt, Schlaganfall und bestimmte Krebserkrankungen

Pearl-Index: 0,72–0,9

Verhütungsring

Vorteile:

  • der Ring lässt sich ohne ärztliche Hilfe einsetzen und herausnehmen
  • die Frau muss nicht jeden Tag an Verhütung denken, sondern nur zweimal im Monat (beim Einsetzen und Herausnehmen)
  • wirkt auch bei Durchfall und Erbrechen
  • keine Hormonspitzen und -tiefs, da der Verhütungsring die Hormone gleichmäßig abgibt

Nachteile:

  • greift in den körpereigenen Hormonhaushalt ein (evtl. Nebenwirkungen wie Schwindel, Übelkeit, Stimmungsschwankungen usw.)
  • leicht erhöhtes Risiko für Thrombosen, Herzinfarkt/Schlaganfall, bestimmte Krebserkrankungen (sehr selten)
  • eignet sich nicht für Frauen, die aus medizinischen Gründen keine Pille nehmen sollten
  • kein Schutz gegen sexuell übertragbare Krankheiten

Verhütungsstäbchen

Vorteile:

  • sicher und unkompliziert in der Anwendung
  • geringe gesundheitliche Risiken (auch für Frauen, die kein Östrogen vertragen oder nehmen dürfen)
  • Monatsblutung und Regelschmerzen werden weniger
  • keine tägliche Einnahme vonnöten, kann nicht vergessen werden
  • auch wirksam bei Durchfall und/oder Erbrechen

Nachteile:

  • eventuell Nebenwirkungen wie Akne, Kopfschmerzen, Stimmungsschwankungen, sexuelle Unlust
  • häufig wird die Regelblutung unregelmäßig, der Zyklus ändert sich
  • verhältnismäßig teuer, vor allem bei vorzeitiger Entfernung
  • Stäbchen kann verrutschen, zu tief unter die Haut gelegt werden oder verwachsen (gegebenenfalls Operation nötig)
  • keine Zykluskontrolle

Pearl-Index: 0–0,08

Verhütungszäpfchen

Vorteile:

  • einfache Anwendung
  • leicht zu bekommen
  • jederzeit einsetzbar
  • nur bei Bedarf zu verwenden
  • greift nicht ins körpereigene Hormonsystem ein

Nachteile:

  • allein kein sicheres Verhütungsmittel
  • Brennen oder Wärmegefühl an Geschlechtsorganen möglich
  • dauert einige Zeit bis die Wirkung einsetzt – kein spontaner Geschlechtsverkehr möglich
  • muss jedes Mal aktiv und neu angewendet werden (auch bei mehrmaligem Sex hintereinander)
  • chemische Wirkstoffe können über die Scheide in den Körper gelangen

Pearl-Index: 325

Das richtige Verhütungsmittel finden (Podcast #15)

Gast: Dr. Mandy Mangler, Chefärztin der Gynäkologie am Auguste-Viktoria-Klinikum in Berlin

Mehr Infos zur Folge

Das passende Verhütungsmittel muss nicht immer das gleiche sein. „Ruhig mal wechseln“, sagt Dr. Mandy Mangler. Sie ist Chefärztin der Gynäkologie am Auguste-Viktoria-Klinikum in Berlin und unsere Expertin dieser Folge.

Die Pille ist zwar noch das Verhütungsmittel Nummer eins in Deutschland – aber die ärztlichen Verordnungen sind seit Jahren rückläufig. Gerade bei jungen Frauen. Es gibt Alternativen, die für die eine oder den anderen vielleicht besser funktionieren.

Wir klären über die vielen Möglichkeiten auf, sich vor einer ungewollten Schwangerschaft zu schützen; gehen auf Nebenwirkungen ein und schildern euch, wie ihr Fehler in der Anwendung vermeidet – damit ihr herausfinden könnt, welches Verhütungsmittel für eure Lebenssituation und Bedürfnisse ideal ist.

Verhütungsmittel für den Mann

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Quellen
  • Online-Informationen Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA): www.familienplanung.de; Abruf: 22.05.2024
  • Online-Informationen Pro Familia Bundesverband: www.profamilia.de; Abruf: 22.05.2024
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Wichtiger Hinweis

Dieser Artikel enthält allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder –behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen. Den passenden Arzt finden Sie über unser Ärzteverzeichnis.

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