Egal ob silberglänzend, mit bunten Gummis, aus Keramik oder komplett unsichtbar: Zahnspangen gibt es in allen Farben und Formen. Auf den Schulhöfen sind sie schon lange selbstverständlich geworden – und bis zu einem gewissen Alter sogar noch richtig cool.
Auch Erwachsene greifen immer häufiger zur Spange, schließlich geht das Richten der Zähne heute nicht mehr notgedrungen mit einem auffälligen Drahtgestell und Brackets einher. Trotzdem ist die Behandlung einer Fehlstellung meist langwierig, teuer und erfordert viel Disziplin. Wann lohnt sich der Aufwand? Und wie funktioniert das mit den Zahnspangen überhaupt?
Wann ist eine Zahnspange hilfreich und notwendig?
Kreuzbiss, Unterbiss, Überbiss oder Tiefbiss: Geht es um Zahnspangen, werfen Kieferorthopäden schnell mit den verschiedensten Begriffen um sich. Oft sind sich die Zahnärzte aber uneinig, wann die Behandlung wirklich nötig ist. Deshalb haben die Kieferorthopäden mit den Krankenkassen Vereinbarungen getroffen, welche Fehlstellungen am dringendsten behandelt werden müssen. Diese haben sie im sogenannten Kieferorthopädischen Indikationssystem (KIG) festgehalten.
Wer mit einer Zahnspange behandelt wird, fällt mit seinen Beschwerden häufig in eine dieser Gruppen. Der Kieferorthopäde muss die Einordnung seines Patienten an einem Gipsmodell genauestens begründen. Je nachdem stehen dann bestimmte Behandlungsmethoden zur Verfügung. Die meisten der Fehlstellungen wird er mit einer festen Zahnspange behandeln, manchmal ist zusätzlich auch eine Operation nötig.
Neben den unten genannten Fehlstellungen ist das Aussehen einer der Hauptgründe aus dem sich Menschen für eine Zahnspange entscheiden. Liegen die rein ästhetischen Fälle im Schweregrad 1 oder 2, übernimmt die Krankenkasse die Kosten für die Behandlung nicht. Die Schweregrade drei bis fünf dagegen zahlt die Kasse.
Die fünf Schweregrade: Bezahlt die Kasse?
Schweregrad 1
- Distale Bisslage: Die oberen Schneidezähne ragen bis zu drei Millimeter vor die unteren.
- Offener Biss: Zwischen den oberen und den unteren Zahnkanten beträgt der Abstand bis zu einem Millimeter, der Kiefer kann also nicht ganz geschlossen werden.
- Tiefer Biss: Die oberen Schneidezähne überlappen die unteren um ein bis drei Millimeter.
- Engstand der Zähne mit einer Kontaktpunktabweichung bis zu einem Millimeter
Schweregrad 2
- Ausgeprägtere distale Bisslage: Die oberen Schneidezähne ragen zwischen drei und sechs Millimeter vor die unteren.
- Offener Biss: Der Abstand zwischen den oberen und unteren Zahnkanten beträgt über einen bis zu zwei Millimeter, das Gebiss kann also nicht komplett geschlossen werden.
- Tiefer Biss: Die oberen Schneidezähne überlappen die unteren um über drei Millimeter und die Schneidezähne berühren das Zahnfleisch des Unterkiefers.
- Kreuzbiss: Obere und untere Schneidezähne stehen überkreuz, Kante auf Kante.
- Engstand der Zähne mit einer Kontaktpunktabweichung von einem bis zu drei Millimeter, das bedeutet, die Zähne haben nicht genügend Platz oder weisen Zahnlücken auf.
- Platzsituation: Der Platzbedarf beträgt bis zu drei Millimeter, Zähne schieben sich leicht übereinander.
Schweregrad 3
- Offener Biss: Der Abstand zwischen den oberen und unteren Zahnkanten beträgt mehr als zwei und bis zu vier Millimeter.
- Tiefer Biss: Die oberen Schneidezähne überlappen die unteren um über drei Millimeter und die Schneidezähne verletzen das Zahnfleisch.
- Beidseitiger Kreuzbiss: Die Zähne von Ober- und Unterkiefer beißen nicht richtig aufeinander
- Engstand der Zähne mit einer Kontaktpunktabweichung von über drei bis zu fünf Millimeter
- Platzsituation: Der Platzbedarf beträgt mehr als drei Millimeter.
Schweregrad 4
- Zahnunterzahl, d.h. im Mund befinden sich weniger Zähne als normalerweise, entweder, weil sie gar nicht erst gewachsen oder bereits ausgefallen sind – die Zahnspange soll so entstandene Lücken schließen.
- Durchbruchsstörungen: Vorhandene Zähne können aus Platzmangel nicht wachsen
- Distale Bisslage: Die oberen Schneidezähne ragen sechs bis neun Millimeter vor die unteren.
- Mesiale Bisslage: Die unteren Schneidezähne ragen bis zu drei Millimeter vor die oberen.
- Offener Biss durch schädliche Angewohnheiten mit einem Abstand von über vier Millimetern zwischen den Zahnkanten
- Bukkal-/Lingualokklusion: Die Oberkiefer-Seitenzähne stehen zu weit außen und beißen außen vor die unteren Seitenzähne.
- Einseitiger Kreuzbiss: Das Gebiss ist zu einer Seite verschoben.
- Engstand der Zähne mit einer Kontaktpunktabweichung von über fünf Millimetern
- Platzsituation: Der Platzbedarf beträgt über vier Millimeter.
Schweregrad 5
- Entwicklungsstörungen im Kopfbereich: Lippen-Kiefer-Gaumenspalte
- Durchbruchstörungen – Verlagerung der Zähne
- Distale Bisslage: Die oberen Schneidezähne ragen über neun Millimeter vor die unteren.
- Mesiale Bisslage: Die unteren Schneidezähne ragen über drei Millimeter vor die oberen.
- Angeborener offener Biss mit einem Abstand von über vier Millimetern zwischen den Zahnkanten.
1. Überbiss (Distalbiss): Die oberen Schneidezähne stehen deutlich vor den unteren.
2. Vorbiss: Die unteren Schneidezähne stehen vor den oberen.
3. Kreuzbiss: Die unteren Backenzähne sind weiter außen als die oberen.
4. Offener Biss: Die oberen Schneidezähne überragen beim Zubeißen nicht die unteren.
5. Tiefer Biss: Die oberen Schneidezähne überragen die unteren fast vollständig.
6. Engstand: Die Zähne haben zu wenig Platz im Kiefer und überlappen sich.
7. Lücken: Die Zähne haben zu viel Platz im Kiefer und berühren sich nicht.
Die Kosten einer Zahnspange - viel Geld für Extras
Kieferorthopäden sollten ihre Patienten darauf hinweisen, dass eine kostenfreie Behandlung grundsätzlich möglich ist, wenn es der Patient wünscht. In der Regel kommen die Kranken-kassen für eine notwendige kieferorthopädische Behandlung bei Patienten bis zum 18. Le-bensjahr auf. Das beinhaltet grundsätzlich nur ausgeprägte Zahnfehlstellungen und Kiefer-anomalien, deren Korrektur aus medizinischen Gründen notwendig ist: Das trifft auf Fehl-stellungen der Schweregrade 3 bis 5 des Kieferorthopädischen Indikationssystems (KIG) zu (siehe oben).
Was über den Leistungskatalog der Krankenkasse hinaus geht, müssen Patienten selbst zahlen
Die gesetzliche Krankenkasse zahlt allerdings nur Standardbehandlungen, die viele moderne Zahnspangen und Möglichkeiten nicht einschließen. Behandlungen, die über das hinausge-hen, was der Leistungskatalog der gesetzlichen Krankenversicherung umfasst, müssen die Patienten selbst finanzieren. Hierzu zählen beispielweise die Kosten für spezielle zahnfar-bene Brackets, die Lingualtechnik, hochelastische Drähte aus Speziallegierungen, die profes-sionelle Zahnreinigung und die Glattflächenversiegelung der Zähne.
Oft kommt es zu privaten Mehrkosten, die von wenigen Hundert bis zu über 3.000 Euro reichen können. Privatversicherte können in der Regel mehr Leistungen über ihre Krankenkasse abrechnen, als gesetzliche versicherte Patienten. Eine Befragung der DAK aus dem Jahr 2015 ergab, dass jeder zweite Patient 1 000 Euro zu seiner Zahnspange dazuzahlt, obwohl er das Recht auf eine kostenfreie Behandlung hat. Es lohnt sich also, die Aspekte der Finanzierung intensiv mit Arzt und Kasse zu besprechen.
Erst nach der Behandlung werden alle Kosten erstattet
Auch von jenen Kosten, welche die Krankenkassen übernehmen, müssen Patienten zunächst 20 Prozent selbst aufbringen. Dieser Betrag fungiert als eine Art Pfand. Die Krankenkasse erstattet ihn, falls der Patient die Behandlung zu Ende führt.
Wenn in einer Familie mehrere Kinder gleichzeitig in Behandlung sind, müssen Eltern ab dem zweiten Kind nur noch zehn Prozent der Kosten im Voraus bezahlen. Die Krankenkasse übernimmt in diesen Fällen von Anfang an 90 Prozent der Kosten und erstattet die restlichen zehn Prozent, nachdem das Kind die Behandlung beendet hat.
Für Selbstzahler wird es teuer
Zahlt die Krankenkasse gar nicht, können aus den veranschlagten 1.000 Euro schnell mehr als 10.000 Euro werden, etwa dann, wenn sich ein Patient für die Lingualtechnik entscheidet oder über 18 Jahre alt ist. Wer eine normale feste Zahnspange selbst zahlt, sollte mindes-tens 2.500 Euro einplanen, je nach Behandlung und Extras können die Kosten auch auf mehr als 8.000 Euro steigen. Für die durchsichtigen Plastikschienen fallen in etwa 3.500 bis 6.000 Euro an.
Zahnspangen sind keine Sache des Alters
Schiefe Zähne lassen sich auch im Alter noch gut verschieben. Eine Kieferfehlstellung ist dann jedoch aufwändiger zu behandeln.
Prof. Dr. Sabine Ruf, Direktorin der Poliklinik für Kieferorthopädie an der Justus-Liebig-Universität Gießen sowie stellvertretende geschäftsführende Direktorin des dortigen Zentrums für Zahn-, Mund- und KieferheilkundeRuf ist Generalsekretärin der Deutschen Gesellschaft für Kieferorthopädie und Autorin zahlreicher wissenschaftlicher Studien und Fachartikel.
Wenn es sich um eine durchschnittliche Kieferfehlstellung handelt, die mit einer Spange behoben werden soll, dann ist ein Alter zwischen acht und 13 Jahren der richtige Zeitpunkt. In diesem Alter wächst ein Kind am meisten und diesen Schub kann der Kieferorthopäde gut nutzen, um eine Fehlstellung zu korrigieren. Wo viel Wachstum ist, kann man wirksam steuern. Eine Zahnspange kann manchmal aber auch wesentlich früher notwendig sein. Zum Beispiel, wenn ein junges Kind wegen einem Überbiss gehänselt wird und psychisch darunter leidet. Dann hat das seelische Problem Priorität.
Wenn es sich nur um eine Zahnfehlstellung handelt, ist keine Kieferkorrektur notwendig. Zähne lassen sich auch bei fünfzig- oder sechzigjährigen Menschen noch gut verschieben. Unser Organismus ist dazu in der Lage. Zwar ist mit zunehmendem Alter der Knochenumbauprozess etwas verlangsamt, aber das spielt keine große Rolle. Eine Kieferfehlstellung lässt sich hingegen im Erwachsenenalter nicht mehr so einfach korrigieren. Da ist dann eine deutlich aufwändigere Behandlung, eventuell in Zusammenarbeit mit Mund-Kiefer-Gesicht-Chirurgen, notwendig.
Ja, Aligner sind hierfür eine gute Lösung, das sind durchsichtige, dünne Kunststoffschienen, die keine Metallklammern oder Brackets benötigen. Sie fallen optisch kaum auf. Die Patienten müssen diese Schienen aber fast den ganzen Tag tragen, damit sie damit was erreichen. Außerdem gibt es feste Spangen, die an der Zahninnenseite befestigt werden, diese Lingual-Brackets sind von außen nicht zu sehen. Allerdings kann nicht jede Zahnfehlstellung mit jeder beliebigen Zahnspange behandelt werden. Das muss für jeden Patienten immer individuell überprüft werden.
Interview: Yvonne Küster
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Wie lange muss eine Zahnspange getragen werden?
Eine Zahnspangenbehandlung dauert meist mehrere Jahre - hier ist Durchhaltevermögen gefragt. Bei der Behandlung werden zwei Phasen unterschieden: Einmal die aktive Phase, während der die Zähne bewegt werden und die Retentionsphase, in der die Zähne stabilisiert werden, damit sie auch in der erreichten Position bleiben. Am Ende der Behandlung erhält der Patient meist einen Retainer als Erinnerung an seine Zahnspange: Ein Draht der an der Innenseite der Zähne befestigt wird und die Zahnreihen stabilisiert. Er bleibt oft ein Leben lang im Mund. Wichtig ist, dass eine Behandlung immer so kurz wie möglich gehalten wird. Denn eine Zahnspange bringt auch Risiken mit sich.
Mit der Behandlungsdauer ist in den meisten Fällen allerdings nur die aktive Phase gemeint. Je nach Patient kann diese zwischen einigen Monaten und bis zu vier Jahren betragen. Die Behandlung von kleineren ästhetischen Fehlstellung bei Erwachsenen kann auch deutlich schneller gehen.
Wichtig ist, die Behandlung abzuschließen, denn wer sich seine Zahnspange entfernen lässt, bevor das Therapieziel erreicht wird, riskiert die Zuzahlungen der Krankenkasse. Wer seine Zahnspange direkt selbst bezahlt, steht nicht vor diesem Problem, riskiert mit einem vorzeitigen Abbruch aber den Erfolg seiner Therapie.
Welche Zahnspangen es gibt
Wer an Zahnspangen denkt, hat vermutlich zunächst die typischen silbernen Brackets im Kopf: Sie sind fest am Gebiss verankert. Auch die lose, herausnehmbare Variante ist vielen bekannt. Ärzte setzen sie häufig bei jüngeren Kindern ein.
Doch es gibt noch mehr Zahnspangenarten: Von der innenliegenden Spange bis hin zur unsichtbaren Plastikschiene. Welche Zahnspange geeignet ist, hängt nicht nur von der Art der Fehlstellung ab, sondern ist auch eine Frage des Preises.
Lose Zahnspangen
Sie werden in bunten Boxen transportiert, gehen ständig verloren und nerven beim Sprechen: Besonders jüngeren Kindern wird häufig eine lose sitzende Zahnspange verordnet - gerade für diese Gruppe sind die herausnehmbaren Spangen eine Herausforderung.
Nachteile der losen Klammer
Durch ihren Aufbau stört die Zahnspange beim Sprechen. Der Grund: Die losen Spangen haben einen Körper aus Plastik, der oft einen großen Teil des Gaumens bedeckt, wenn Patienten die Spange tragen. Im Unterkiefer bedeckt das Plastik Zähne und Zahnfleisch. Dadurch kann sich die Zunge nicht mehr frei bewegen und das Sprechen wird schwieriger, so dass die Spange in der Schule nicht getragen werden kann. Auch beim Herumtoben, Sport treiben und Essen muss der Träger die Spange herausnehmen.
Damit die Zahnklammer aber überhaupt etwas nutzt, müssen Patienten sie mindestens 16 Stunden am Tag tragen - also auch tagsüber und nicht nur im Schlaf.
Selbst bei regelmäßigem Einsatz dauert die gesamte Behandlung oft länger, als mit einer festen Spange. Aussetzen sollten die Patienten damit aber auf keinen Fall. Denn schon nach ein paar Tagen können sich Zähne und Kiefer wieder in die alte Stellung zurückbewegen.
Oft dient die herausnehmbare Zahnspange nur zur Vorbehandlung für die feste Variante. Das liegt unter anderem daran, dass einige Zahnbewegungen mit der losen Spange gar nicht möglich sind. Diese ist zwar dazu in der Lage die Zähne zu kippen, kann sie aber weder dre-hen, noch verlängern oder verkürzen.
Für Erwachsene lohnen sich herausnehmbare Spangen weniger als für Kinder, weil bei die-ser Therapieform vor allem das Wachstum der Zähne ausgenutzt wird.
Feste Zahnspangen - mehr als lästige Drahtgestelle
Mithilfe einer festen Zahnspange können fast alle Fehlstellungen therapiert werden. Geeig-net ist die Spange sowohl für Kinder, als auch für Erwachsene. Wer eine feste Zahnspange trägt, braucht allerdings etwas Selbstvertrauen, um die silberglitzernden Brackets beim Lächeln zu offenbaren. Auch beim Küssen und Essen nerven die Metallplatten und der gebogene Draht.
Im Gegensatz zur losen Zahnspange, lässt sich die feste Klammer nicht einfach herausnehmen. Das macht diese Behandlungsmethode zwar störend, sie führt aber auch eher zum Ziel, als die lose Variante, denn der Behandlungserfolg hängt nicht davon ab, ob der Patient mitmacht und die Spange einsetzt.
So funktioniert die feste Zahnspange
Wer eine feste Klammer trägt, dem klebt der Arzt so genannte Brackets auf die Zähne. Das sind kleine Metallhalterungen, an denen er dann einen bogenförmigen Draht befestigt, der Kraft auf die Zähne ausübt. Den Draht gibt es in verschiedenen Stärken. Er wird regelmäßig ausgetauscht und nachgezogen. An den Brackets wird der Draht normalerweise mit kleinen Gummis befestigt, die verschiedene Farben haben können. Es gibt unauffällige silberne Varianten bis hin zu knalligen bunten Gummis.
Vom Speed- bis zum Keramikbracket
Die Standardversion dieser Brackets wird von der Krankenkasse bezahlt, doch um Zuzahlun-gen kommen die meisten Patienten nicht herum. Es gibt viele Extras, die zur normalen Spange dazu gebucht werden können, etwa der Retainer, ein fester Draht hinter den Zäh-nen, der alles an der richtigen Position hält.
Andere Zusatzangebote sind weniger nützlich - zumindest aus medizinischer Sicht, sie ha-ben nur ästhetische Zwecke. Kleinere Brackets etwa, oder Versionen aus zahnfarbenem Plastik oder Keramik. Der Nachteil hierbei: Die weißen Brackets können sich im Laufe der Zeit verfärben.
Auch sogenannte Speed-Brackets können ein Kostenpunkt sein. In diese Art von Brackets kann der Draht einfach eingeklinkt werden. Ihr Nutzen ist umstritten: Zwar verkürzen die Brackets die Zeit, die für den Drahtwechsel nötig ist, den Verlauf der Behandlung können sie allerdings nicht beschleunigen.
Die Außenspange - das auffälligste Zahnspangenmodell
Die Außenspange, auch Gesichtsbogen oder Headgear genannt, ist wohl der Albtraum aller Zahnspangenträger. Bei dieser Spangenart wird zusätzlich eine Halterung an Kopf oder Nacken befestigt und mit der Zahnspange verbunden. Sie soll zusätzlich Kraft auf den Kiefer ausüben. Die Außenspange dient vor allem dazu, Backenzähne nach hinten zu verschieben, um Platz für vorstehende Schneidezähne zu schaffen. Wie eine lose Spange muss die Außenspange regelmäßig eingesetzt werden, damit sie wirkt.Innenliegende Zahnspange (Lingualtechnik) - die unsichtbaren Luxusklammern
Wenn Erwachsene gerade Zähne wollen, ist ihnen meist wichtig, dass niemand etwas von der Behandlung mitbekommt. Eine innenliegende Zahnspange kann hier Abhilfe schaffen, mit der sogenannten Lingualtechnik. Hier werden die Brackets nicht außen an den Zähnen befestigt, sondern innen. Von außen ist die Zahnspange somit nicht sichtbar.
Für den Patienten kann es zunächst etwas länger dauern bis er sich an die innenliegenden Brackets gewöhnt hat. Auch für den Zahnarzt ist das Einsetzen der Spange deutlich aufwän-diger. Er benötigt viel Übung sowie eine spezielle Schulung. Entsprechend teuer ist das Ver-fahren. Die Angaben schwanken zwischen 6.000 bis hin zu 15.000 Euro. Die Lingualtechnik wird in keinem Fall von der gesetzlichen Krankenkasse übernommen.
Kunststoff-Zahnspangen: Durchsichtige Schienen
Neben der unsichtbaren Lingualtechnik gibt es auch transparente Zahnspangen aus Kunststoff. Hierbei handelt es sich um Schienen, die vor allem bei kleinen und mittleren Fehlstel-lungen angewendet werden können.
Der Arzt passt die Plastik-Schienen genauestens an das Gebiss an und erneuert diese im Laufe der Behandlung immer wieder - bis schließlich die gerade Schiene erreicht ist. So können in der gesamten Therapie bis zu 30 Schienen nötig sein. Einer der Hauptanbieter für diese Schienen schätzt die Kosten für die Behandlung auf 3.000 bis 6.000 Euro. Je nach Fall kann der Preis variieren. Die gesetzlichen Krankenkassen übernehmen die Kosten für die Schienen nicht.
Schmerzen durch die Zahnspange - woher kommen sie?
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Zahnspange reinigen - so geht's!
Mangelnde Mundhygiene kann schnell zu Zahnfleischentzündungen und Karies führen. Die Reinigung der Zähne und der Zahnspange ist deshalb besonders wichtig - und gar nicht so einfach.
Feste Zahnspangen reinigen
Weil in den Spangen Speisreste hängen bleiben können, steigt der Aufwand für die Reini-gung: Mit Brackets sollte man ungefähr zwei Minuten länger putzen, als ohne Zahnspange. Dies macht fünf statt der üblicherweise empfohlenen drei Minuten.
Ansonsten sollten die Zwischenräume der Zahnspange gründlich gereinigt werden. Dazu kann der Patient Zahnseide verwenden, mit der sich allerdings manche Stellen nur schwer erreichen lassen. Für diese Fälle sind Interdentalbürsten eine gute Alternative. Die Anwen-dung sollte der Kieferorthopäde demonstrieren, da sonst Verletzungen am Zahnfleisch oder sogar am Zahn passieren können.
Eine regelmäßige Zahnzwischenraumreinigung ist nötig, denn sie verhindert Karies und Pa-rodontitis. Ohne die Maßnahme ist der Zahnzwischenraum ständig mit bakterieller Plaque ausgefüllt.
Lose Spange reinigen
Die lose Zahnspange reinigen Patienten außerhalb des Mundes und zwar mit einer Zahn-bürste, damit sich nicht zu viele Bakterien auf ihr bilden. Für die Zahnspange und die Zähne sollte jeweils eine eigene Bürste zum Einsatz kommen. Zusätzlich kann die Spange einmal pro Woche in einem Essig-Bad gereinigt werden. Dazu die Spange in eine 1:1 Mischung aus Essig und Wasser einlegen, etwa eine halbe Stunde einwirken lassen und dann gründlich abspülen und noch einmal mit der Zahnbürste nachbürsten.
Hin und wieder lässt sich die Spange mit Tabletten reinigen, wie sie für die Gebiss-Reinigung im Handel sind. Bei zu häufiger Anwendung können die Tabletten die Spange al-lerdings auch beschädigen.
Kochendes Wasser ist für die Reinigung allerdings tabu, da sich dadurch das Plastik verformen kann und die Spange möglicherweise nicht mehr passt.
Kann ich verhindern, dass mein Kind eine Zahnspange braucht?
Es gibt Fehlstellungen, die Kinder durch falsches Verhalten erlernen. Ständiges Nuckeln, sei es an Schnuller, Flasche, Pullover oder Kissen, ist schädlich für die Kiefer- und Gebissentwicklung.
Wenn einem Kind ständig der Mund offensteht, kann auch das irgendwann zu Problemen führen, weil sich die Zähne, zumal bei Kindern, gegenseitig stabilisieren. Eltern sollten die Kleinen animieren, den Mund öfter bewusst zu schließen.
Auch die Zahnpflege ist wichtig, um Kieferproblemen vorzubeugen: Fallen die Milchzähne zu früh aus, kann auch das zu Fehlstellungen führen.
Viele Zahnfehlstellungen sind jedoch genetisch bedingt - und dagegen kann (bisher) noch niemand etwas tun.
Quellen
- Bettin H, et al.: Asymmetrien bei der Einschätzung des kieferorthopädischen Behandlungsbedarfs; Ethik in der Medizin; 2014; DOI: 10.1007/s00481-014-0293-9
- Online-Informationen Kassenzahnärztliche Bundesvereinigung (KZBV): www.kzbv.de; Abruf: 22.10.2017
- Online-Informationen Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen e.V.: www.verbraucherzentrale.nrw; Abruf: 22.10.2017
- Online-Informationen Dr. med. dent. Andreas Köneke Fachzahnarzt für Kieferorthopädie: www.kieferorthopaede-kiel.de; Abruf: 22.10.2017
- Online-Informationen Deutsche Gesellschaft für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde e. V. (DGZMK): www.zahnmedizinische-patienteninformationen.de; Abruf: 22.10.2017
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