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Die wichtigsten Fragen zum HIV-Selbsttest

One-Night-Stand, Kondom gerissen - und jetzt? Wer Klarheit über eine mögliche Ansteckung mit HIV bekommen möchte, kann einen HIV-Selbsttest durchführen. Die wichtigsten Fragen im Überblick.

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Inhaltsverzeichnis
Auf einem türkisen Hintergrund liegen ein HIV-Selbsttest sowie zwei Zubehörteile.

© mauritius

Seit Oktober 2018 kann jeder zuhause einen HIV-Test durchführen. Die Selbsttests sind frei verkäuflich in Apotheken, Drogerien und online zu erhalten und zeigen innerhalb weniger Minuten ein relativ zuverlässiges Ergebnis an. Der Hintergrund: Rund 13.000 Menschen wissen nichts von ihrer HIV-Infektion (Stand: September 2018). Oft erfahren sie es erst Jahre nach der Ansteckung – je früher aber die Behandlung beginnt, desto besser. Mit den richtigen Medikamenten lässt sich die Verbreitung der Viren im Körper verhindern und auch das Ansteckungsrisiko sinkt.

Durch die Selbsttests soll die Hemmschwelle sinken, das eigene Blut auf HI-Viren zu untersuchen. Neben der DIY-Variante für zuhause gibt es natürlich weiterhin die Möglichkeit, in der Hausarztpraxis oder auch anonym und kostenlos beim Gesundheitsamt oder der AIDS-Hilfe einen HIV-Test zu machen.

Die Fakten im Überblick:

  • Verkauf in Apotheken, Drogerien oder online
  • Test sollte CE-Kennzeichen haben
  • Preis: ab 20 Euro
  • Durchführung frühestens 12 Wochen nach Infektionsrisiko
  • Bei positivem Ergebnis zweiten Test bei Arzt, Gesundheitsamt oder AIDS-Hilfe durchführen

Wie funktioniert ein HIV-Selbsttest?

Mit einem HIV-Selbsttest können Sie selbst zuhause prüfen, ob Sie mit dem HI-Virus infiziert sind. Die Tests screenen einen Tropfen Blut (in der Regel aus dem Finger) auf spezifische Antikörper. Diese entwickeln sich im Körper nach einer HIV-Infektion. Normalerweise zeigen die Tests innerhalb von 15 Minuten ein Ergebnis an.

Wichtig: Erst zwölf Wochen nach einer Infektion ist die Konzentration an Antikörpern im Blut so hoch, dass ein Selbsttest ein verlässliches Ergebnis anzeigt. Das heißt, nach einer vermuteten Infektion sollten Sie mindestens zwölf Wochen warten, bis Sie den Test durchführen. Generell gibt es auch HIV-Tests, die früher funktionieren – sie werden von Ärzten, Gesundheitsämtern und AIDS-Hilfen angeboten.

Wer Medikamente eingenommen hat, die eine Infektion mit HIV verhindern sollen (sogenannte Prä- oder Postinfektionsprophylaxe), kann ein verfälschtes Selbsttest-Ergebnis erhalten. Betroffene sollten sich an eine Arztpraxis, Beratungsstelle oder AIDS-Hilfe wenden.

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Welche Tests gibt es und wo bekomme ich sie?

Seit Oktober 2018 gibt es HIV-Selbsttests in Apotheken, Drogeriemärkten und Online-Shops zu kaufen. Preislich fangen sie bei etwa 20 Euro pro Einzelstück an. Das Paul-Ehrlich-Institut (PEI) ist das für die HIV-Testsicherheit zuständige Bundesinstitut und listet folgende Tests (Stand: Februar 2019):

  • Atomo HIV Self Test (atomo diagnostics)
  • Autotest VIH (AAZ-LMB, Vertrieb über ratiopharm)
  • Bisure HIV Self Test (Biosure)
  • Exacto Pro HIV (Biosynex)
  • INSTI HIV Self-Test (bioLytical)

Diese Tests besitzen das sogenannte CE-Kennzeichen. Die CE-Kennzeichnung eines Produkts zeigt an, dass dieses bezüglich Sicherheit und Leistungsfähigkeit nach EU-Richtlinien hergestellt wurde. Das PEI empfiehlt nur CE-zertifizierte HIV-Selbsttests zu verwenden.

Achtung: Im Internet werden laut PEI auch Selbsttests ohne CE-Kennzeichen angeboten, von denen manche von sehr fraglicher Qualität sind.

Was tun nach einem positiven Ergebnis?

Fällt ein Test positiv aus, sollten Sie erst einmal Ruhe bewahren. Nicht jeder mit positivem Testergebnis ist auch wirklich mit HIV infiziert. Kreuzreaktionen mit Medikamenten können das Ergebnis beispielsweise verfälschen. Zur Sicherheit sollten Sie auf jeden Fall einen zweiten Test durchführen, bei Ihrer Hausarztpraxis oder auch anonym beim Gesundheitsamt oder einer AIDS-Hilfe.

Eine HIV-Infektion lässt sich sehr gut behandeln. Bestimmte Medikamente verhindern die Vermehrung des Virus im Blut. Menschen mit HIV haben in Deutschland eine ähnlich hohe Lebenserwartung wie andere Menschen.

Die Deutsche AIDS-Hilfe bietet telefonisch, online oder persönlich ein umfangreiches Beratungsangebot. Auch in der Kampagne "Liebesleben" der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung gibt es Hilfe und Beratungsangebote.

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Was tun nach einem negativen Ergebnis?

Wenn das Testergebnis negativ ist, gibt es keine Hinweise für eine HIV-Infektion im Körper. Das Ergebnis ist jedoch nur dann wirklich zuverlässig, wenn zwischen der möglichen Ansteckung und dem Testzeitpunkt mindestens zwölf Wochen liegen. Wurde der Test früher durchgeführt, kann ein negatives Ergebnis erscheinen, obwohl eine Infektion besteht.

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Wichtiger Hinweis

Dieser Artikel enthält allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder –behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen. Den passenden Arzt finden Sie über unser Ärzteverzeichnis.

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Dr. Andrea Bannert

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