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Karies

Fast jeder Deutsche ist von Karies betroffen. Bakterien im Zahnbelag greifen den Schmelz an. Wie Sie Karies vorbeugen, rechtzeitig erkennen und behandeln.

Von

Geprüft von Sophie Sonnenberger, Medizinredakteurin

Veröffentlicht:
Aktualisiert: 2022-04-20T00:00:00+02:00 2022-04-20T00:00:00+02:00

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Inhaltsverzeichnis
Frau mit geöffnetem Mund bei zahnärztlicher Untersuchung

© Imago Images

Was ist Karies?

Karies (von lat.: caries = Fäulnis) ist definiert als eine bakterielle Infektionskrankheit der Zähne. Dabei schädigt die von Bakterien im Zahnbelag produzierte Säure den Zahnschmelz. Diese Schädigungen werden als Verfärbungen oder schmerzhafte „Löcher“ im Zahn sichtbar.Besonders häufig tritt Karies an Backenzähnen und in den Zahnzwischenräumen auf. Sie gehört zu den weltweit häufigsten Erkrankungen, in Deutschland ist so gut wie jeder Erwachsene betroffen. Unbehandelt kann Karies zu Zahnverlust führen. Allerdings ist Karies durch die richtige Mundhygiene häufig vermeidbar.

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Karies: Entstehung und Ursachen

Bakterien im Mundraum bilden zusammen mit Speiseresten und Speichel einen Biofilm, der sich als Zahnbelag (auch: Plaque) auf den Zähnen festsetzt. Bestimmte Bakterien in diesem Belag, besonders die sogenannten Mutansstreptokokken und Laktobazillen, ernähren sich, indem sie Kohlenhydrate, vor allem Zucker, aus der Nahrung in Säure umwandeln. Diese entzieht dem Zahnschmelz Mineralien.In der Regel hat der Speichel dann die Aufgabe, den angegriffenen Zahnschmelz wieder zu remineralisieren. Wenn aber die Säurebelastung zu groß wird, funktioniert das nicht mehr. Dann entsteht Karies: Der Zahnschmelz wird porös, Schädigungen und Löcher bilden sich, kariogene Mikroorganismen können immer tiefer in die Zahnsubstanz eindringen.

Was verursacht Karies?

Die drei entscheidenden Ursachen bei der Kariesbildung sind:
Zahnbeläge, Zucker und Zeit.

Eine ungesunde Ernährung mit vielen Süßigkeiten und zuckerreichen Getränken wie Säften und Softdrinks begünstigt die Vermehrung von Bakterien und damit die Entstehung von Zahnbelag und Säure. Werden Plaque und Bakterien dann nicht regelmäßig durch gründliches Zähneputzen entfernt, bleibt der Säure zu viel Zeit, um auf den Zahnschmelz einzuwirken – und die Reparaturwirkung des Speichels kann die Belastung nicht mehr ausgleichen.Entsteht Karies trotz regelmäßigen Putzens und zuckerarmer Ernährung, können auch andere Risikofaktoren eine Rolle spielen. So fördert etwa Rauchen die Entstehung von Zahnbelag und schwächt die Reparaturfunktion des Speichels. Raucher erkranken daher häufiger an Karies als Nichtraucher.Auch bei Stress erhöht sich das Kariesrisiko: Die Speichelproduktion verringert sich, häufig wird der Zahnschmelz auch durch nächtliches Zähneknirschen zusätzlich belastet. Auch bestimmte Medikamente können die Speichelproduktion reduzieren.Milchzähne sind anfälliger für Karies, da bei ihnen der Zahnschmelz weniger hart ist als bei bleibenden Zähnen. Die ständige Verfügbarkeit von süßen Getränken aus der Flasche kann das Kariesrisiko bei Kindern zusätzlich erhöhen.
Falsches Putzen und Parodontitis verursachen Abrieb am Zahnschmelz und Zahnfleischrückgang. Über offene Kanäle im Zahnbein (Dentin) gelangen Reize direkt zum Nerv.

© Aksonov Oleksiy

Im sichtbaren Bereich des Zahnes (Zahnkrone), ist das Zahnbein (Dentin) von Zahnschmelz nach außen abgeschlossen. Im Inneren des Zahns schützt das Dentin das Zahnmark, das Blut- und Lymphgefäße, Nerven und Bindegewebe enthält. Im Dentin sind Dentin-Kanäle, über die Reize (Druck und Temperatur) zu den Zahnnerven weitergeleitet werden.

Da der Zahn hauptsächlich aus Dentin besteht, müssen vor allem bei Karies Behandlungen im Dentin erfolgen. Alle befallenen Bereiche zu entfernen ist hier das Ziel, aber gleichzeitig die noch gesunde Dentin-Substanz so weit wie möglich zu erhalten. Im Anschluss wird mit einem geeigneten, Dentin-adhäsiven Füllstoff das Loch geschlossen. Hierfür gibt es biokompatible künstliche Dentine.

Im sichtbaren Bereich des Zahnes (Zahnkrone), ist das Zahnbein (Dentin) von Zahnschmelz nach außen abgeschlossen. Im Inneren des Zahns schützt das Dentin das Zahnmark, das Blut- und Lymphgefäße, Nerven und Bindegewebe enthält. Im Dentin sind Dentin-Kanäle, über die Reize (Druck und Temperatur) zu den Zahnnerven weitergeleitet werden.

Da der Zahn hauptsächlich aus Dentin besteht, müssen vor allem bei Karies Behandlungen im Dentin erfolgen. Alle befallenen Bereiche zu entfernen ist hier das Ziel, aber gleichzeitig die noch gesunde Dentin-Substanz so weit wie möglich zu erhalten. Im Anschluss wird mit einem geeigneten, Dentin-adhäsiven Füllstoff das Loch geschlossen. Hierfür gibt es biokompatible künstliche Dentine.

Wo entsteht Karies am häufigsten?

Karies bei Erwachsenen bildet sich vor allem da, wo sich Zahnbelag schwer entfernen lässt. An den Schneidezähnen ist sie vergleichsweise selten und wird meist rechtzeitig erkannt, um wirksam gegenzusteuern.Häufiger entsteht sie etwa in den Zahnzwischenräumen, an den hinteren Backen- und Weisheitszähnen oder auch im Bereich von Brücken und Zahnspangen. Besonders anfällig für Karies sind Zähne mit vielen und tiefen Furchen auf der Kaufläche (sog. Fissuren), die schwer sauber zu halten sind.Unter Kronen kann sich ebenfalls Karies bilden, wenn die kariösen Stellen bei der Zahnbehandlung vor dem Setzen der Krone nicht vollständig entfernt wurden oder Kariesbakterien durch unzureichende Reinigung am Kronenrand unter die Krone gelangen.Die sogenannte Wurzelkaries (auch: Zahnhalskaries) entsteht an freiliegenden Zahnhälsen. Ein Zahnfleischrückgang, oft bedingt durch eine Entzündung des Zahnhalteapparates (Parodontitis), geht der Zahnhalskaries voran.Mit zunehmendem Alter steigt das Risiko für Zahnhalskaries, da sich das Zahnfleisch mit der Zeit zurückbildet. Auch Diabetiker haben ein erhöhtes Erkrankungsrisiko, da sie überdurchschnittlich häufig an Parodontitis leiden.

Die Stadien der Karies

Beginnende Karies, also eine zunächst unsichtbare, oberflächliche Entmineralisierung des Zahnschmelzes, lässt sich durch Fluoride in der Zahnpasta rückgängig machen. Im weiteren Kariesverlauf unterscheiden Experten vier Stufen:

  • Schreitet die Entmineralisierung des Zahnschmelzes weiter voran, entstehen weiße Flecken auf den Zähnen. Das Dentin, der Hauptbestandteil der Zahnsubstanz, ist aber noch nicht betroffen.
  • Im nächsten Schritt bricht die Karies durch den Zahnschmelz und breitet sich im Dentin aus. Dieses bietet weniger Widerstand als der härtere Schmelz, die Karies kann schneller voranschreiten.
  • Entwickelt sich die Karies weiter, greift sie nach und nach das Zahnmark an und schreitet bis zur Wurzel fort.
  • Schließlich kommt es zum eitrigen Zerfall des Zahnmarks, die Entzündung breitet sich in den umliegenden Kieferknochen aus.

Die Symptome von Karies

Karies zu erkennen, ist gerade zu Beginn der Erkrankung nicht leicht. Im Anfangsstadium verursacht sie keine Schmerzen und weißliche oder hellbräunliche Verfärbungen des Zahnschmelzes sind oft schlecht sichtbar.Ein erstes Symptom ist meist eine erhöhte Empfindlichkeit der Zähne. Patienten spüren ein Ziehen bei kalten oder süßen Speisen und Getränken oder auch beim Sprechen und Atmen an kalter Luft. Erste Schädigungen der Zahnsubstanz lassen sie sich manchmal als scharfkantige Stellen am Zahn mit der Zunge ertasten.Grundsätzlich sollten Sie zum Zahnarzt gehen, sobald Sie Veränderungen der Zahnoberflächen, Zahnfarbe (also bräunliche, schwarze, aber auch weiße Flecken) oder des Mundgeruchs wahrnehmen. Diese können zwar auch andere Ursachen haben, weisen aber oft auf Karies im Frühstadium oder zumindest auf ein Ungleichgewicht der Bakterienzusammensetzung im Speichel oder zu viel Zahnbelag hin.Die Zähne schmerzen meist erst, wenn die Karies schon weiter Richtung Wurzel vorgedrungen ist. Ist die Entzündung schon fortgeschritten, ist ein pochender Zahnschmerz auch ohne äußere Reize zu fühlen, der auch in den Bereich von Nacken und Ohren ausstrahlen kann. Auch Schwellungen an Wange oder den Lymphknoten treten in der Regel erst auf, wenn bereits umliegendes Gewebe angegriffen ist.

Karies oder nicht? Diagnose beim Arzt

Der Zahnarzt untersucht zunächst den verdächtigen Zahn unter Zuhilfenahme von Spiegeln auf äußere Anzeichen von Karies. Auch ein Test auf erhöhte Empfindlichkeit des Zahnes, zum Beispiel mithilfe des Luftbläsers, gibt Hinweise auf eine beginnende Karieserkrankung.Zur Absicherung der Karies-Diagnose kann der Arzt zusätzlich Röntgenaufnahmen machen. Das hilft vor allem dann, wenn von außen kein Loch sichtbar ist oder ein Kariesbefall unter einer Füllung, Versiegelung oder Krone vermutet wird.
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Karies entfernen und heilen

Wie werden Patienten Karies nun los? Ist die Zahnsubstanz noch nicht geschädigt und sind noch keine Löcher im Zahnschmelz entstanden, können Fluoridgele im Anfangsstadium helfen, Karies zu stoppen und den Zahnschmelz zu remineralisieren.

Verfärbungen und Beläge auf den Zähnen können Patienten „wegputzen“ oder bei einer professionellen Zahnreinigung entfernen lassen, kariöse Schäden der Zahnsubstanz allerdings muss ein Zahnarzt behandeln.

Bei der Kariestherapie entfernt der Arzt zunächst die kariösen Stellen vollständig mechanisch und verschließt dann die entstandenen Löcher in der Zahnsubstanz mithilfe von Füllungen. Denn anders als die Zellen in Knochen oder Haut bildet der Körper abgestorbene Zellen der Zahnsubstanz nicht nach. Kariesschäden im Zahn heilen also nicht von selbst aus.

Ist der Karies bereits bis zum Zahnnerv vorgedrungen, ist eine Wurzelkanalbehandlung notwendig. Dabei muss der Zahnarzt das entzündete Zahnmark im Wurzelkanal entfernen und den Wurzelkanal durch eine Füllung verschließen.

Füllungen, Inlays und Kronen

Beim Ersatz der entfernten Zahnsubstanz können sich Patienten zwischen plastischen Füllungen (z.B. aus Amalgam oder Komposit) und Einlagefüllungen, sog. Inlays (z.B. aus Gold oder Keramik) entscheiden. Jede Füllmethode und jedes Material hat spezielle Vor- und Nachteile und unterscheidet sich in Aufwand und Kosten. Lassen Sie sich zu Ihrem individuellen Fall vom Zahnarzt beraten.Die gesetzlichen Krankenkassen tragen die Kosten der Kariesbehandlung für zahnfarbene Kompositfüllungen an sichtbaren Frontzähnen sowie für Amalgamfüllungen im Bereich der Seiten- bzw. Backenzähne. Kommt bei einem Patienten aus medizinischen Gründen kein Amalgam in Frage, übernehmen die Kassen auch bei anderen Zähnen Kompositfüllungen.Bei Einsetzen der Füllung dürfen keine Stufen oder Spalten am Übergang zwischen Zahn- und Füllsubstanz entstehen. Sonst können sich hier kariogene Bakterien festsetzen, unter die Füllung gelangen und dort erneut Karies verursachen. Alle Füllungen haben gemeinsam, dass noch genügend gesundes Zahnmaterial vorhanden sein muss, um die Füllung sicher zu befestigen.Ist dies nicht der Fall, kommt eine Überkronung der geschädigten Zähne oder eine vollständige Entfernung des Zahnes mit oder ohne anschließenden Zahnersatz in Frage.

Karies behandeln ohne Bohren

Bei der Entfernung der geschädigten Zahnsubstanz gilt: So viel wie nötig, so wenig wie möglich. Meist arbeitet der Zahnarzt dabei mit dem Bohrer. Sind nur kleine Bereiche des Zahnes betroffen, kommt auch eine Kariesentfernung mit dem Laser oder per Ultraschall in Frage. Die Kosten hierfür übernimmt die Krankenkasse nicht.Eine weitere Alternative zum Bohrer ist die sogenannte Kariesinfiltration. Diese kann allerdings nur im Anfangsstadium eingesetzt werden, bevor Löcher in der Zahnsubstanz entstanden sind. Dabei entfernt der Zahnarzt die Oberfläche der betroffenen Stelle mit einem Gel und trägt dann einen flüssigen Kunststoff auf, der in den porösen Zahnschmelz eindringt und dort ausgehärtet wird. So wird das Eindringen schädlicher Säuren verhindert. Auch dieses Verfahren müssen Patienten privat bezahlen.

Hausmittel gegen Karies?

Ist die Zahnsubstanz bereits geschädigt, gehört die Kariesbehandlung in die Hände eines Facharztes. Nur er verfügt über die nötigen Instrumente, um die kariösen Stellen vollständig zu entfernen.

Um die Remineralisierung der Zähne zu unterstützen und einem Durchbruch der beginnenden Karies vorzubeugen, können Sie den Mund mit Fluorid-haltigen Lösungen spülen. Einen ähnlichen Effekt gegen beginnende Karies hat in Wasser gelöstes Salz mit Fluoridanteil.

Einer Studie des Athlone Institute of Technology in Irland zufolge kann Kokosöl die hauptsächlichen bakteriellen Karies-Auslöser, die Mutansstreptokokken, abtöten, ohne die Mundflora aus dem Gleichgewicht zu bringen. Sogenanntes Ölziehen mit Kokosöl kann daher beginnendem Karies entgegenwirken: Morgens nach dem Aufstehen etwa zehn Minuten lang Kokosöl durch die Zahnzwischenräume ziehen, dann ausspucken.

Kariesprophylaxe

Mit der richtigen Zahnpflege, regelmäßiger zahnärztlicher Kontrolle und einer zahngesunden Ernährung kann jeder Karies vorbeugen. Zusätzlich können spezielle zahnärztliche Behandlungen die Risikofaktoren für Karies gezielt minimieren.

Gründliche Reinigung

Die Grundlage jeder Kariesvorbeugung: Zweimal täglich drei Minuten Zähneputzen, um den bakteriellen Biofilm auf den Zähnen zu entfernen.

Erwachsene sollten dabei Experten zufolge eine Zahnpasta mit 0,1 bis 0,15 Prozent Fluorid verwenden, bei Kindern reicht ein Fluoridgehalt von bis zu 0,05 Prozent. Das Fluorid schützt den Zahnschmelz vor dem Mineralien-Entzug durch Säuren.

Zusätzlich hilft eine Reinigung mit Zahnseide oder Interdentalbürstchen, Zahnbelag zwischen den Zähnen zu entfernen.

Elektrische Zahnbürsten sind dabei oft effektiver als Handzahnbürsten. Wichtiger als die Art der Bürste ist aber das richtige Putzen: Zahnärzte empfehlen die Rütteltechnik. Dabei wird die Bürste am Übergang zwischen Zahnfleisch und Zahn angesetzt und mit rüttelnden Bewegungen vom Zahnfleisch weggeführt („von Rot nach Weiß“).

Zahngesunde Ernährung

Die Verwendung von fluoridhaltigem Speisesalz trägt zur Kariesprophylaxe bei. Auch Fisch (vor allem Aal, Kabeljau und Sprotte) und schwarzer Tee sind reich an zahnschützenden Fluoriden.

Wer den Zuckerkonsum einschränkt, reduziert damit die Säurebelastung der Zähne. Denn je weniger Zucker auf den Zähnen haften bleibt, umso weniger Säure können die Bakterien produzieren.

Auch Lebensmittel, die schon von sich auf Säure enthalten, greifen den Zahnschmelz an. Dazu gehören Zitrusfrüchte, Softdrinks und Säfte. Zur Neutralisation hilft es, nach dem Verzehr den Mund mit Wasser auszuspülen. Da säurehaltige Lebensmittel den Zahnschmelz beschädigen könnten, sollten Sie nicht direkt im Anschluss Ihre Zähne putzen.

Zahngesund sind alle Lebensmittel, die gründlich gekaut werden müssen, also beispielsweise Vollkornbrot oder Rohkost. Denn so wird der Speichelfluss angeregt und die Remineralisierung der Zähne unterstützt.

Daher trägt auch das Kauen von zuckerfreiem Kaugummi dazu bei, Karies zu vermeiden. Viel zu trinken ist ebenfalls wichtig, um Mundtrockenheit und damit Karies vorzubeugen.

Kariesvorsorge beim Zahnarzt

Eine zweimal jährliche Kontrolle beim Zahnarzt ist Pflicht für die wirksame Kariesvorsorge. Beginnende Karies kann der Zahnarzt so rechtzeitig entdecken und behandeln.

Nach Bedarf führt der Zahnarzt eine professionelle Zahnreinigung durch und trägt Fluorid-Gele oder -Lacke auf. Auch die Behandlung mit Chlorhexidin-Lacken kann helfen, Karies an risikoreichen Stellen (z.B. freiliegenden Zahnhälsen) vorzubeugen.

Eine weitere zahnärztliche Vorsorgemaßnahme ist die Fissurenversiegelung. Dabei versiegelt der Arzt schon bei Patienten im Kindes- oder Jugendalter Einkerbungen, Nischen und Grübchen auf der Zahnoberfläche. Denn diese sind oft schwer sauber zu halten und bieten daher einen Nährboden für die Kariesentstehung.

Einige Zahnärzte bieten auch einen Risikotest für Karies per Speichelprobe an. Dabei wird die Menge an kariogenen Bakterien und zahnschädlicher Säure im Speichel bestimmt, um das individuelle Kariesrisiko einschätzen zu können. Die Aussagekraft dieses Tests ist allerdings in der Wissenschaft umstritten. Die Krankenkasse übernimmt die Kosten dafür nicht.

Impfung gegen Karies?

Bereits seit den 60er Jahren wird intensiv an einer Impfung gegen Karies geforscht.

Ein Ansatz wäre, im Kindesalter Antikörper gegen das Enzym zu verabreichen, das die kariogenen Bakterien zur Umwandlung von Zucker in Säure benötigen. Diese Methode könnte aber das Herzmuskelgewebe angreifen und ist daher umstritten.

Ein anderer Forschungsansatz: Die Substanz, die der Körper gegen die Kariesbakterien produziert, nachbilden und auf die Zähne auftragen. Dies müssten Zahnärzte regelmäßig wiederholen, um die Schutzwirkung aufrecht zu erhalten.

Forscher aus China arbeiten derzeit außerdem daran, eine Proteinkombination zu entwickeln, die verhindert, dass sich die Hauptauslöser von Karies (das Bakterium Streptoccocus mutans) auf der Zahnoberfläche festsetzt.

Wie alle anderen Impfmaßnahmen befindet sich aber auch diese noch in der Entwicklungsphase. Im Augenblick ist und bleibt eine gute Zahnpflege, eine gesunde Ernährung mit ausreichender Fluoridversorgung und regelmäßige Kontrolle durch den Zahnarzt die effektivste Methode, um Karies vorzubeugen.

Quellen
  • Online-Informationen Kassenzahnärztliche Bundesvereinigung (KZBV): www.kzbv.de; Abruf: 25.01.2018
  • Online-Informationen Arbeitsgemeinschaft Zahngesundheit
    für die Stadt Heidelberg und den Rhein-Neckar-Kreis (AGZ-RNK): www.agz-rnk.de; Abruf: 25.01.2018
  • Online-Informationen Deutsche Gesellschaft für Zahnerhaltung: www.dgz-online.de; Abruf: 25.01.2018
  • Online-Informationen Deutscher Zahnärzte Verband e.V.: www.mdz-online.de; Abruf: 25.01.2018
  • Online-Informationen Arbeitsgemeinschaft der Deutschen Zahnärztekammern e.V. (BZÄK): www.bzaek.de; Abruf: 25.01.2018
  • Online-Informationen Kassenärztliche Vereinigung Berlin: www.kzv-berlin.de; Abruf: 25.01.2018
  • Online-Informationen Deutscher Arbeitskreis für Zahnheilkunde Informationsstelle für Kariesprophylaxe: www.kariesvorbeugung.de; Abruf: 25.01.2018

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Tipps für Ihre Zahngesundheit von Dr. Clemens Schablowsky

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Wie nehmen Sie Ihren Patienten die Angst vor der Zahnbehandlung?

Beim ersten Termin findet grundsätzlich nur ein Gespräch statt. Dann wird das weitere Vorgehen gemeinsam geplant und besprochen. So haben Sie als Patient im Vorfeld die Möglichkeit, sich auf die Behandlung vorzubereiten. Bei Angstpatienten machen wir kurze Termine und teilen die Maßnahmen in kleine überschaubare Schritte auf.

Abgesehen von Löchern und Karies ¬– warum ist eine gute Zahnhygiene noch wichtig?

Tägliches Zähneputzen und regelmäßige professionelle Zahnreinigungen sind wichtig, um die Zähne zu schützen. Ein weit verbreitetes Problem sind Zahnfleischentzündungen und Parodontitis. Diese sorgen nicht nur dafür, dass die Zähne locker werden können, sie stehen auch im Zusammenhang mit Herz-Kreislauferkrankungen oder Diabetes.

Was ist Ihr wichtigster Tipp für weiße und schöne Zähne?

Das tägliche Zähneputzen stellt natürlich immer die Basis dar. Zähne werden vor allem durch Kaffee, Rotwein, Tee und Zigaretten dunkler. Viele dieser Verfärbungen lassen sich jedoch mit Hilfe einer professionellen Zahnreinigung entfernen. Wem das nicht weiß genug ist, kann man die Zähne auch mit einem Bleaching behandeln lassen.

Das vollständige Interview mit Dr. Clemens Schablowsky finden Sie hier.

Dr. Clemens Schablowsky,

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Tipps für Ihre Zahngesundheit von Dr. Thomas Lang

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Bei welchen Anzeichen sollte man nicht zögern und unbedingt einen Zahnarzt aufsuchen?

Zahnfleischbluten – das ist immer ein Grund, einen Zahnarzt aufzusuchen.

Was sollte jeder über seine Zähne wissen?

Ein gesunder Zahn wird selten krank. Deswegen ist besonders die professionelle Zahnreinigung wichtig.

Was ist Ihr wichtigster Tipp für weiße und schöne Zähne?

Weiße Zähne sind ästhetisch – aber auch anfälliger als weniger weiße Zähne.

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Dr. Thomas Lang,

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