Hautkrebs erkennen: Symptome, auf die Sie achten sollten
Hautkrebs bedeutet, dass in der Haut bösartige Tumoren wachsen. Ärzte unterscheiden zwei Arten der Erkrankung, die sich in Aussehen, Ursachen und Aggressivität unterscheiden. Je nachdem, ob es sich um Schwarzen Hautkrebs oder Weißen Hautkrebs handelt, zeigen sich unterschiedliche Symptome.
Weißer Hautkrebs: Symptome
Diese Variante ist auch als heller Hautkrebs bekannt und die weltweit häufigste Hautkrebsart. Er trägt diese beiden Namen, da er sich farblich meist kaum von der Haut abhebt. Es gibt zwei Unterkategorien:
Das Basalzellkarzinom (früher auch Basaliom): Es streut selten, d.h. es entwickeln sich nur selten Tochtergeschwulste (Metastasen). Dieser Hautkrebs kann jedoch umliegende Knochen, Knorpel und das Gewebe angreifen. Etwa drei Viertel der Fälle von weißem Hautkrebs entfallen auf das Basalzellkarzinom
Das Plattenepithelkarzinom (auch Spinaliom oder Stachelzellkarzinom) betrifft ein Viertel der Fälle von weißem Hautkrebs. Es tritt oft in Gesicht (Nase, Lippe), Kopf (Kopfhaut, Ohr), an der Hand, den Fingern, Unterarmen oder Beinen (auch am Fuß) auf – besonders häufig ab einem Alter von 70 Jahren. Nur bei etwa fünf Prozent der Betroffenen entwickeln sich Metastasen. Eine Krebsvorstufe davon ist die aktinische Keratose, bei der sich die Hornzellen der obersten Hautschicht unkontrolliert vermehren. Die Haut der betroffenen Stellen wird bei dieser Vorstufe des Hautkrebses rot.
Formen von weißem Hautkrebs: Das Basalzellkarzinom tritt in verschiedenen Formen in Erscheinung. Oft sind es gelblich-rötliche Knötchen, durch deren Oberfläche Blutgefäße schimmern. Die Vorstufe eines Plattenepithelkarzinoms, eine aktinische Keratose, besteht zu Beginn meist aus rötlichen oder hautfarbenen rauen Flecken. Sie entstehen an Stellen, die der Sonne ausgesetzt sind, daher tritt diese Vorstufe des Hautkrebses oft auf der Kopfhaut, zum Beispiel der männlichen Glatze, oder dem Handrücken auf. Später, wenn sich ein Plattenepithelkarzinom entwickelt hat, wachsen knotige verhornte Tumoren, die leicht bluten.
Schwarzer Hautkrebs: Symptome
Diese Art des Hautkrebses heißt auch malignes Melanom. Er zeigt sich meist als dunkle Flecken oder Knoten und ist die bösartigste Hautkrebsform. Die Krebszellen können über das Blut oder das Lymphsystem in den ganzen Körper wandern und dort Metastasen bilden. Meist tritt er bei Männern am Rücken, bei Frauen an den Unterschenkeln auf. Auch am Nagel von Hand und Fuß sowie seltener im Genitalbereich (z.B. Hoden, Schamlippen) kommen Melanome manchmal vor.
Der Hautkrebs verursacht keine Schmerzen und wird daher an weniger gut sichtbaren Stellen oft nicht bemerkt. Jedes Jahr erkranken hierzulande rund 20 bis 21 von 100.000 Menschen an schwarzem Hautkrebs. Bei Kindern ist diese Krebsart selten, entsprechend übersieht man sie leicht, wenn sie dann doch auftritt. Generell ist es ratsam – bei Kindern wie bei Erwachsenen – bei Hautveränderungen entsprechend aufmerksam sein und sicherheitshalber zum Hautarzt (Dermatologen) zu gehen.
Basis für jedes dritte maligne Melanom, also schwarzen Hautkrebs, ist ein Muttermal. Wird es größer, dunkler oder ist es unregelmäßig pigmentiert, kann dies ein Hautkrebs-Anzeichen sein. Das veränderte Muttermal kann bei Hautkrebs jucken. Manchmal blutet oder nässt ein solcher, durch Hautkrebs veränderter Leberfleck auch. Häufig verursacht er allerdings gar keine Beschwerden.
Schwarzer Hautkrebs äußert sich in verschiedensten „Flecken-Formen“: Sie können flach, erhaben oder blumenkohlartig sein. Von der Größe oder Beschwerdefreiheit jedoch darauf zu schließen, dass ein Melanom harmlos ist, wäre fatal: Es kann dennoch schon Tochtergeschwülste gebildet haben. Schwarzen Hautkrebs frühzeitig zu erkennen, kann deshalb lebensrettend sein.
Hautkrebs: Ursachen und Risikofaktoren
Neben vererbbarer Vorbelastung gilt die Sonne als Hauptursache, sowohl für weißen als auch für schwarzen Hautkrebs. Genauer: die UV-Belastung. Helle Haut und starke UV-Belastung führen häufig zu einem Basalzellkarzinom, dieser Hautkrebs wächst meist am Kopf oder im Halsbereich.
Ein Plattenepithelkarzinom entwickelt sich vor allem auf stark lichtgeschädigter Haut, wobei Experten davon ausgehen, dass hier die gesamte Zeitdauer, in der die Haut eines Betroffenen im Laufe seines Lebens der Sonne ausgesetzt war, entscheidend ist. Auch Menschen mit geschwächtem Immunsystem oder hellem Hauttyp sind anfälliger für diese Art des Hautkrebses, die im Gesicht, auf der Kopfhaut sowie anderen sonnenexponierten Stellen am häufigsten auftritt. Meist entwickelt sich zunächst eine aktinische Keratose als Vorstufe des Plattenepithelkarzinoms.
Schwarzer Hautkrebs ist wohl das Ergebnis von starker UV-Belastung mit mehrfachen Sonnenbränden – insbesondere im Kindesalter. Je mehr Leberflecken ein Mensch hat, desto höher ist das Risiko, schwarzen Hautkrebs zu bekommen, da viele maligne Melanome aus Muttermalen hervorgehen. Auch erbliche Vorbelastung spielt eine Rolle."Ich muss selbst in der Sonne aufpassen"
Lichtschutzfaktor 50 ist Pflicht, wenn man länger in der Sonne ist. Worauf Sie besonders im Urlaub noch achten sollten.
Prof. Christiane Bayerl, ist Direktorin der Klinik für Dermatologie und Allergologie an den Helios Kliniken Wiesbaden.Prof. Christiane Bayerl forscht zu den Einflüssen der UV-Strahlung und der Umwelt auf die Haut. Sie ist zudem Herausgeberin der Fachzeitschrift "Aktuelle Dermatologie".
Ich habe eine sehr helle Haut. Hauttyp eins. Bräunt nie, wird nach 15 Minuten in der Sonne rot. Die Empfehlungen meines Fachbereichs muss ich selbst genau befolgen. Also: Haut schützen, Kopf bedecken, zur Mittagszeit die Sonne meiden.
Ja, das ist nötig, da auch ich die Präparate wie eine Gesichtscreme auftrage, also viel dünner als in den Zulassungsstudien. Die vorgesehene Dosierung liegt bei zwei Gramm pro Quadratzentimeter Haut. So viel Creme verwendet natürlich niemand. Damit sinkt aber der Wirkungsgrad, und zwar exponentiell. Das bedeutet: Mit Lichtschutzfaktor 50 kann man nicht 50 mal, sondern nur siebenmal länger in der Sonne bleiben als ohne Schutz. In meinem Fall sind das knapp zwei Stunden. Im Skiurlaub reicht das nicht. Dann schmiere ich mir Nase und Wangenpartie mit lustigen pinkfarbenen Sunblockern ein.
Bei Reisen in den Süden trage ich im Meer T-Shirt und Kappe. Begeistert bin ich inzwischen von meinem Strohhut – ein geniales Accessoire. Die Krempe schirmt auch Ohren und Nacken ab. Seitlich habe ich zwei Schlitze in den Hut geschnitten und ein buntes Tuch durchgezogen. Das binde ich mir um den Hals. Sieht schick aus – und die Kopfbedeckung fliegt auf dem Fahrrad oder im Cabrio nicht weg.
Werbung
Hautkrebs-Diagnose: Das macht der Arzt
Hautkrebs-Behandlung: Möglichkeiten und Wirksamkeit
Behandlung bei weißem Hautkrebs
Da aktinische Keratosen – die Vorstufe von weißem Hautkrebs, die sich durch rötliche, verhornte Flecken äußert – führt in zehn Prozent der Fälle zu einem gefährlichen Plattenepithelkarzinom. Daher sollten Sie sie immer behandeln lassen. Der Arzt schneidet die Keratosen entweder heraus, schabt sie aus oder arbeitet mit Kälte-, Licht- oder Lasertherapie. Auch einige Wirkstoffe zur lokalen Anwendung haben sich als effektiv in der Behandlung aktinischer Keratosen erwiesen, z. B. Diclofenac, Imiquimod oder 5-Fluorouracil.
Beim Plattenepithelkarzinom besteht die Standardtherapie in einer vollständigen operativen Entfernung des Tumors. Ist das nicht möglich, etwa weil sich der Tumor an einer ungünstigen Stelle befindet oder eine OP aus anderen Gründen nicht möglich ist, empfehlen Ärzte meist eine Strahlentherapie. Unter Umständen kombinieren Mediziner auch Operation und Strahlentherapie, zum Beispiel, wenn sich nicht der gesamte Hautkrebs operativ entfernen ließ oder bereits Lymphknoten vom Krebs befallen sind. Zur Behandlung von fortgeschrittenen Plattenepithelkarzinomen gibt es seit 2019 einen neuzugelassenen Wirkstoff: Der PD-1-Antikörper Cemiplimab. Aktuell ist es das einzige zugelassene Medikament zur Therapie des fortgeschrittenen Plattenepithelkarzinoms. Bei Personen, die nicht mit Cemiplimab behandelt werden können, kommen Chemotherapien und Mittel infrage, die den epidermalen (also in der Haut befindlichen) Wachstums-Rezeptor (epidermal growth factor receptor, kurz EGFR) blockieren.Haut und Job: Ekzemen und anderen Hauterkrankungen vorbeugen (Unser Podcast für ein gutes Körpergefühl – Folge #16)
Und:
Dr. Uwe Schwichtenberg, Hautarzt mit eigener Praxis in Bremen und Vorstandsmitglied des Berufsverbandes der Deutschen DermatologenDarüber, was es beim Tragen von Schutzhandschuhen zu beachten gilt und wie man geplagte Hände gut pflegt und über weitere wichtige Präventionsmaßnahmen, sprechen wir mit zwei Hautärzten: Prof. Swen Malte John, Leiter der Abteilung für Dermatologie und Umweltmedizin an der Universität in Osnabrück und Dr. Uwe Schwichtenberg, Hautarzt mit eigener Praxis in Bremen und Vorstandsmitglied des Berufsverbandes der Deutschen Dermatologen.
Außerdem erfahrt ihr, wie sich bestehende Handekzeme behandeln lassen, wie sich Menschen, die draußen arbeiten müssen, vor Hautkrebs schützen und welche Berufsgruppen besonders häufig Hautprobleme bekommen.
Behandlung von schwarzem Hautkrebs
Der wichtigste Schritt in der Therapie von schwarzem Hautkrebs besteht in der vollständigen operativ Entfernung des Melanoms. Ist das Melanom bereits tiefer ins Gewebe eingedrungen, ergänzen Ärzte die Operation oft um eine Immuntherapie (adjuvante Interferontherapie und/oder Checkpoint-Blocker wie die PD-1-Antikörper Nivolumab und Pembrolizumab), um das körpereigene Abwehrsystem zu stärken, sodass es Tumorzellen, die eventuell im Körper zurückgeblieben sind, bekämpfen kann.
Hat der schwarze Hautkrebs bereits in entfernter gelegene Organe gestreut (Fernmetastasen), behandeln Ärzte fachübergreifend (Radiologen, Chirurgen, Onkologen).
Werbung
Hautkrebs: Krankheitsverlauf und Prognose
Ein Basalzellkarzinom streut meist nicht, sodass die Heilungsaussichten gut sind. Auch ein Plattenepithelkarzinom ist meist heilbar, wenn es rechtzeitig entdeckt und behandelt wird.
Ist ein Melanom noch in einem frühen Stadium und wächst nur in der Oberhaut, sind die Heilungschancen gut. Bei zwei Dritteln der Patienten wird der Krebs so früh erkannt, dass sie geheilt werden können. Dringt der Tumor jedoch tiefer in die zweite Hautschicht (Lederhaut) ein, kann er sich über Blut- und Lymphgefäße im ganzen Körper ausbreiten. Der Hautkrebs bildet Metastasen, die die Behandlung erschweren und das Rückfall-Risiko erhöhen.
Um das Risiko zu verringern, Hautkrebs zu bekommen, sollten Sie sich möglichst selten in der prallen Sonne aufhalten und immer Sonnenschutzmittel mit hohem Lichtschutzfaktor verwenden. Insbesondere die lichtexponierten Stellen wie Gesicht, Ohren, Schultern, Dekoltee, Arme und Beine sollten geschützt sein. Tragen Sie bei Aufenthalten in der Sonne auch eine Kopfbedeckung. Nehmen Sie zur Früherkennung die Hautkrebsvorsorge beim Hautarzt wahr. Die gesetzlichen Krankenkassen bieten Personen ab 35 Jahren die Kostenübernahme für ein Hautkrebsscreening alle zwei Jahre an. So lässt sich Hautkrebs frühzeitig entdecken und ist in vielen Fällen heilbar.
Video: Krebs-Früherkennung rettet Leben
Quellen
- S3-Leitlinie: Diagnostik, Therapie und Nachsorge des Melanoms (Deutsche Krebsgesellschaft (DKG), et al.); Stand: 30.04.2018
- S3-Leitlinie: Prävention von Hautkrebs (Deutsche Krebsgesellschaft (DKG), et al.); Stand: September 2021
- Mitkov M et al.: Pediatric melanomas often mimic benign skin lesions: A retrospective study; Journal of the American Academy of Dermatology; 2016; DOI: 10.1016/j.jaad.2016.05.015
- Online-Informationen Deutsche Krebsgesellschaft (DKG): www.krebsgesellschaft.de; Abruf: 27.01.2022
- Online-Informationen Robert Koch Institut: www.krebsdaten.de; Abruf: 27.01.2022
»
Die ABCD-Regel anhand derer jeder bei einer Selbstuntersuchung auffällige Muttermale erkennen kann, die man dann seinem Arzt*in zeigen sollte. Bei Muttermalen mit Asymmetrie, unscharfer Begrenzung, Vielfarbigkeit und Dynamik (d.h. vor allem asymmetrische Größenzunahme, Entwicklung mehrerer Farben oder Blutung) ist es ratsam, diese untersuchen zu lassen.
„Trockene Haut soll sich selbst helfen und nicht eingecremt werden, da sie sonst immer trockener wird und kein eigener Hauttalg mehr gebildet wird.“ Das ist falsch! Bei trockener Haut sollte die Haut unbedingt mit geeigneten Pflegecremes (nicht mit reinem Öl!) eingecremt werden, um sie in ihrer wichtigen Funktion als unsere Schutzbarriere zu unterstützen. Das gilt auch und gerade für Kinder mit Neurodermitis.
Ich trage jeden Tag ein Antioxidans mit Vitamin C und E auf Gesicht, Hals, Dekolleté und Handrücken auf und darüber einen Sonnenschutz mit LSF 50. Darüber hinaus halte ich mich zwischen 11 und 15 Uhr möglichst im Schatten auf, trage zusätzlich einen Sonnenhut, um Kopfhaut und Nacken zu schützen und creme mit Sonnenschutzcreme nach dem Baden und Sport nach. Bei einem so konsequenten Sonnenschutz der Haut kann es zu einem Vitamin D Mangel kommen – daher gelegentlich Vitamin D bestimmen lassen und ggf. z.B. in Form von Tropfen einnehmen.
Das vollständige Interview mit Dr. Monique Stengel finden Sie hier.
Fachärztin für Haut- und Geschlechtskrankheiten mit Praxis in 82319 Starnberg
Fachgebiet:
- Haut- und Geschlechtskrankheiten
Teilgebiet:
- Allergologie
- Naturheilverfahren
Therapieschwerpunkt:
- Dermatologie: Kosmetisch-ästhetische Dermatologie
- Falten: Hyaluronsäure
- Hautkrebs: Vorsorgeuntersuchung
- Laserbehandlung
- Pigmentflecken: Lasertherapie
Abrechnung:
nur Privatpatienten / Selbstzahler
»
Ich habe einen sehr medizinischen Hintergrund durch meine Jahre an der Charité. Darum ist mein Fokus die Haut-Gesundheit. Ich habe gelernt, dass schöne Haut gesund – und gesunde Haut schön ist.
Zu viel des Guten! Immer wieder kommen Menschen mit übergepflegter Haut zu uns. Zu viele Cremes, Seren, Peelings und Nahrungsergänzungsmitteln sorgen überhaupt nicht dafür, dass die Haut strahlt. Im Gegenteil ...
Fraktionierte Laser, hochintensiver fokussierter Ultraschall... Geräte sind fantastisch! Am liebsten kombiniere ich verschiedene. Sie können braune und rote Flecken an der Oberfläche entfernen. Sie können formen und straffen. Sie können wirklich kleine Wunder vollbringen.
Das vollständige Interview mit Dr. Tanja Fischer finden Sie hier.
Fachärztin für Haut- und Geschlechtskrankheiten mit Praxis in 14467 Potsdam und 14193 Berlin
Fachgebiet:
- Haut- und Geschlechtskrankheiten
Teilgebiet:
- Allergologie
Therapieschwerpunkt:
- Besenreiser
- Dermatologie: Kosmetisch-ästhetische Dermatologie
- Falten
- Laserbehandlung
- Botox und Filler: Focus Top Mediziner
- Dermatologische Lasertherapie: Focus Top Medizin
- Lippenkorrektur: Focus Top Mediziner
Abrechnung:
nur Privatpatienten/Selbstzahler