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Gehirn

Das menschliche Gehirn ist ein echtes Hochleistungsorgan: Lesen Sie hier alle Informationen zum Aufbau und zur Funktion des Gehirns.

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Inhaltsverzeichnis
Gehirn: MRI-Bild

© Science Photo Library

Zusammenfassung:

Definition: Das Gehirn bildet zusammen mit dem Rückenmark das Zentrale Nervensystem (ZNS) und beherbergt Milliarden von Nervenzellen.
Aufbau und Funktion: Gehirn unterteilt sich in Großhirn, Zwischenhirn, Kleinhirn und Hirnstamm.
Krankheiten: Es gibt zahlreiche verschiedene Erkrankungen, die mit einer Schädigung des Gehirns zusammenhängen oder ihren Ursprung im Gehirn haben.
Welcher Arzt: Facharzt für Neurologie.

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Gehirn: Definition

Das Gehirn ist ein zentrales Organ des menschlichen Körpers, das kognitive Höchstleistungen vollbringen kann und Sitz des Denkens, Fühlens und Handelns ist. Gemeinsam mit dem Rückenmark bildet das Gehirn das Zentralnervensystem (ZNS). Für das Gehirn gibt es mehrere medizinische Fachbegriffe, etwa Cerebrum, Encephalon oder Enzephalon.

Ein menschliches Gehirn besteht aus 80 bis 100 Milliarden Nervenzellen. Sein Gewicht beträgt im Schnitt etwa 1.300 Gramm, wobei das Gehirn von Männern (ca. 1.400 Gramm) etwas schwerer ist als das von Frauen.  Das Gehirn lässt sich in verschiedene Bereiche gliedern, die wiederum verschiedene Funktionen besitzen.

Gehirn: Aufbau und Funktion

Das menschliche Gehirn ist zunächst einmal gut geschützt durch den knöchernen Schädel. Beim Aufbau desGehirns und seiner Anatomie lassen sich verschiedene Bereiche unterscheiden: das Großhirn, Zwischenhirn, Kleinhirn und der Hirnstamm. Die verschiedenen Gehirnregionen haben wiederum unterschiedliche Aufgaben.

Beim Großhirn lässt sich eine weitere Aufteilung in zwei Gehirnhälften (Hemisphären) vornehmen: die linke Gehirnhälfte und die rechte Gehirnhälfte. Beide sind in der Mitte durch den sogenannten Balken verbunden. Beide Gehirnhälften sind verschiedene Funktionsbereiche zugeordnet. Beispiele:

  • Zu den Aufgaben der linken Gehirnhälfte gehört es, die Muskeln der rechten Körperseite zu steuern. In dieser Hirnhälfte laufen zudem viele Prozesse ab, die mit der Sprache zu tun haben.
  • Umgekehrt lenkt die rechte Gehirnhälfte die linke Körperseite. Räumliches Denken, das Verständnis von Zahlen oder auch das Erkennen von Gesichtern sind Aufgaben, die eher in diese Hirnhälfte fallen.

Großhirn

Das Großhirn macht mit knapp vier Fünfteln den größten Teil des Gehirns aus. Die Oberfläche des Großhirns – die Großhirnrinde – ist in sich gestülpt, gewölbt und besteht aus vielen Furchen und Windungen. Das Großhirn unterteilt sich zudem in eine linke und eine rechte Gehirnhälfte.

Jede dieser beiden Hälften lässt sich wiederum in vier verschiedene Bereiche (Lappen) gliedern:

  • Frontallappen: Befindet sich an der Vorderseite des Großhirns.
  • Parietallappen: Befindet sich an der Oberseite des Großhirns.
  • Temporallappen: Befindet sich an der Seite des Großhirns.
  • Okzipitallappen: Befindet sich Rückseite des Großhirns.

Das Großhirn ist für viele Funktionen zuständig. Im Großhirn liegen beispielsweise das Sehzentrum, Hörzentrum und Sprachzentrum. Auch die Koordination und Steuerung von Bewegungen ist im Großhirn angesiedelt. Und wenn Menschen etwas planen oder Geplantes ausführen, ist ebenfalls das Großhirn  aktiv.

Zwischenhirn

Das Zwischenhirn liegt in der Mitte des Gehirns, wird vom Großhirn umhüllt und schließt hinten an den Hirnstamm an. Auch die beiden größten Drüsen des Gehirns sind Anhängsel des Zwischenhirns: die Zirbeldrüse (Epiphyse oder Pinealisdrüse) und die Hirnanhangsdrüse (Hypophyse).

Das Zwischenhirn lässt sich in vier verschiedene Bereiche unterteilen: den Epithalamus, den Thalamus, den Subthalamus und den Hypothalamus.

Zu den Funktionen des Zwischenhirns gehören das Weiterleiten von Signalen ins Großhirn und das Herausfiltern unwichtiger Reize. Zudem stellt es die Balance zwischen Sympathikus und Parasympathikus her – das sind die aktivierenden und erholenden Teile des vegetativen Nervensystems. Eine weitere Funktion des Zwischenhirns ist es, den Biorhythmus des Körpers zu steuern.

Kleinhirn

Das Kleinhirn – auch Cerebellum genannt – ist nach dem Großhirn der zweitgrößte Teil des Gehirns. Es liegt rückseitig hinter dem Hirnstamm und ist mit diesem verbunden. Eine Haupt-Funktion des Kleinhirns ist die Kontrolle der Bewegungen (Motorik). Dieser Gehirnabschnitt ist an der Steuerung der Körperhaltung ebenso beteiligt wie an zielgerichteten Bewegungen wie dem Greifen oder Gehen. Darüber hinaus gehört es zu den Aufgaben des Kleinhirns, das Gleichgewicht aufrechtzuerhalten.

Hirnstamm

Der Hirnstamm ist ein Bereich des Gehirns, der hinter dem Zwischenhirn liegt. Zum Hirnstamm gehören das Mittelhirn, die Brücke (Pons) und das verlängerte Mark.

Zur grundlegenden Funktion des Hirnstamms gehört es, die unbewusst ablaufenden Mechanismen des Nervensystems zu steuern. Der Hirnstamm kontrolliert etwa den Blutdruck, den Herzschlag, die Atmung oder das Schwitzen. Auch werden im Hirnstamm die Signale für bestimmte Reflexe wie Schlucken, Erbrechen oder Husten verarbeitet. Schließlich reguliert der Hirnstamm auch den Schlaf des Menschen.

Limbisches System im Gehirn

Das limbische System ist eine funktionale Einheit, die sich aus verschiedenen Gehirnstrukturen des Großhirns, des Zwischenhirns und des Mittelhirns zusammensetzt. Das limbische System befindet sich im Zentrum des Gehirns. Es liegt um den Hirnstamm und den Balken herum. Zu seinen Bestandteilen gehören etwa die Amygdala (Mandelkern) oder der Hippocampus.

Das limbische System wird oft als „emotionales Zentrum“ des Gehirns beschrieben. Tatsächlich ist es eine der hauptsächlichen Funktionen des limbischen Systems, Emotionen zu verarbeiten. Darüber hinaus hat es eine Reihe weiterer Funktionen: es steuert Hunger und Durst, verarbeitet verschiedene Umweltinformationen oder schüttet Endorphine aus.

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Gehirn: Krankheiten

Wie alle anderen Organe des menschlichen Körpers kann auch das Gehirn erkranken. Es gibt verschiedenste Gehirn-Erkrankungen, die mit einer Schädigung des Gehirns verbunden sind oder ihren Ursprung im Gehirn haben. Die Deutsche Gesellschaft für Neurologie (DGN) hat folgende Krankheiten als die zehn häufigsten neurologischen Krankheiten ausgemacht:

Welcher Arzt ist für Gehirn zuständig?

Bei Krankheiten, die das Nervensystem betreffen, zu dem auch das Gehirn gehört, ist ein Facharzt für Neurologie der richtige Ansprechpartner. Um diese Krankheiten erkennen zu können (siehe Abschnitt: „Gehirn: Krankheiten“), können Neurologen eine ganze Reihe unterschiedlicher Testverfahren einsetzen. Dabei untersuchen sie etwa die Koordination, das Gedächtnis oder auch die Augen eines Patienten. Auch können Neurologen verschiedene technische Untersuchungsverfahren einsetzen wie etwa eine Ultraschalluntersuchung, eine Elektroenzephalografie (EEG), eine Computertomografie (CT) oder eine Magnetresonanztomografie (MRT).
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Quellen
  • Hacke, W: Neurologie; Springer; 14. Auflage; 2016
  • Berlit, P: Basiswissen Neurologie; Springer; 6. Auflage 2014
  • Huggenberger, S et al.: Neuroanatomie des Menschen; Springer; 1. Auflage 2019
  • Online-Informationen Pschyrembel online: www.pschyrembel.de; Abruf: 13.07.2022
  • Online-Informationen Neurologen und Psychiater im Netz: www.neurologen-und-psychiater-im-netz.org; Abruf: 13.07.2022
  • Online-Informationen Stiftung für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen: www.gesundheitsinformation.de; Abruf: 13.07.2022
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Wichtiger Hinweis

Dieser Artikel enthält allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder –behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen. Den passenden Arzt finden Sie über unser Ärzteverzeichnis.

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